86 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Zweck: Betrieb einer Kleinbahn mit Dampfbetrieb von Halle nach Hettstedt (Länge 44,9 km, Spurweite 1,435 m). Laut Vertrag vom 26. Juni 1896 wurde die Akt.-Ges. Hallce'sche Hafenbahn (Länge 7,4 km, Spurweite 1,435 m bezw. Im) mit Vermögen und Schulden erworben und wurden hierfür M. 1 040 000 in 1040 Aktien Lit. A à M. 1000 gewährt gegen Einlieferung der zu vernichtenden Aktien der Halle'schen Hafenbahn, welche Ges. aufgelöst wurde. Am 2. Okt. 1899 wurde ferner der Betrieb der von der Ges. er- bauten Kleinbahn mit Dampfbetrieb von Gerbstedt nach Friedeburgerhütte eröffnet (Länge 5,12 km, Spurweite 1,435 m). Die Weiterführung dieser Strecke bis nach Friede- burg a. S. (Länge 4,83 km. Spurweite 1,435 m) und die Anlage eines Hafens daselbst erfolgte 1900, Betriebseröffnung am 1. Sept. 1900. Den Betrieb auf allen Linien führt die Firma Lenz & Co., G. m. b. H., Berlin, 30 Jahre lang vom Tage der Betriebs- eröffnung an gegen 10 % des Betriebsüberschusses. Betriebsmittel Ende März 1902: 12 Lokomotiven, 28 Personen-, Post- und Gepäck- wagen, 214 Güterwagen, 2 Bauwagen, 7 Bahnmeisterwagen, 1 Schneepflug und 14 Paar Rollböcke. Zahl der Beamten und Arbeiter ca. 110. Kapital: M. 5 250 000, und zwar M. 3 725 000 in 3725 Aktien Lit. A (Nr. 1–3725) und M. 1 525 000 in 1525 Aktien Lit. B (Nr. 3726–5250) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 4 100 000, behufs Ankaufs der Halle'schen Hafenbahn lt. G.-V.-B. v. 26. Juni 1896 um M. 1 150 000 erhöht. Die Aktien Lit. A und B haben an dem Gesellschaftsvermögen gleiche Rechte, doch haben die Aktien Lit. A einen von Lenz & Co., G. m. b. H., Berlin garantierten Anspruch auf 3½ % Div. für die ersten 12 Geschäftsjahre, also bis 1908. Anleihen: I. M. 1 500 000 in 3¼ % Oblig. lt. G.-V.-B. v. 31. März 1898, Stücke à M. 500. Zs. 1./4. u. 1./10. Diese Anleihe wurde zu pari begeben und ist ab 1903 mit 1 % zu amorti- sieren. Von derselben wurden M. 675 000 zur Tilg. einer Restbauschuld bei der Firma Lenz & Co., Stettin, M. 610000 zur Verstärkung der Betriebsmittel und teilweisen käuf-— lichen Erwerbung des bisher von Lenz & Co. gemieteten Materials verwendet. Zahlst. wie bei Div. Kurs in Halle Ende 1898–1902: 99, 95, 93, 94, 93.75 %. II. M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1900. Stücke à M. 500. Zs. „ u. 1./7. Tilg. ab 1906 mit 1 % jährlich. Zahlst. wie bei Div. Die Anleihe diente zur Bezahlung der Baukosten der Strecke Gerbstedt-Friedeburg und zur Vermehrung der Betriebsmittel. Kurs in Halle a. S. Ende 1900–1902: 100, 102.75, 104 %. Aufgelegt M. 700 000 am 2./12. 1900 zu 99.50 %. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: April-Aug. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum gesetzl. R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), Überweisung zum Ern.-F. u. Betriebs-R.-F., (Grenze 5 % des A.-K.), event. Sonderrücklagen, demnächst bis 4 % Div. an Aktien Lit. A u. B, sodann Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, verbleib. Überschuss Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. März 1902: Aktiva: Eisenbahnbau Halle-Hettstedt 6 865 607, do. Gerbstedt- Friedeburg 632 485, Kautionen 30 427, Effekten 140 951, Grunderwerbskto 75 864, Anschluss Hildebrand'sche Mühlenwerke 22 500, Debit. 335 647, Kassa 2649.– Passiva: A.-K. 5250 000, Teilschuldverschreib. 2 500000, do. Zs.-Kto 27 655, Bilanz-R.-F. 46 502, Ern.-F. 76 531, Betriebs- R.-F. 17 316, alte Div. 175, Gewinn 187 951. Sa. M. 8 106 131. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäfts-Unk. 7754, Schuldverschreib.-Zs.97 500, Abschreib. 2500, vertragsm. Vergüt. an Lenz & Co. f. Betriebsführung 22 430, Gewinn 187 951 (davon Bilanz-R.-F. 6593, Ern.-F. 15 000, Betriebs-R.-F. 5250, Div. 160 875, Vortrag 233). – Kredit: Vortr. 217, Zs. 10 903, Betr.-Uberschuss 251 140, Zuschuss v. Lenz & Co. 55 875. Sa. M. 318 135. Kurs Ende 1898–1902: Aktien Lit. A: 100, 95, 92.50, 85, – %. Notiert in Halle a. S. Dividenden 1896/97–1901/1902: Aktien Lit. A: 3½, 3½, 3½, 3½, 3½, 3½ %; Lit. B: 2 /, 3½, 3, 3½, 3½, 2 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Rechtsanwalt Hans Czarnikow. Betriebsleitung: Betriebsabteilung Halle a. S. von Lenz & Co., G. m. b. H., Berlin. Vorsteher: Reg.-Baumeister Baschwitz. Aufsichtsrat: (9–15) Vors. Geh. Komm.-Rat Heinr. Lehmann, Stellv. Komm.-Rat Emil Steckner, Halle a. S.; Fabrikbes. Paul Heydenreich, Nietleben; Rittergutsbes. Edgar Baron von Stromberg, Welfesholz; Stadtrat H. Werther, Fabrikbes. A. Wernicke, Komm.-Rat Schlaegel, Stadtrat K. Bonstedt, Halle a. S.; Bankier Hans Winterfeldt, Dir. Tucholsky, Berlin; Fabrik-Dir. Rauchfuss, Schwittersdorf; Bürgermeister Aderhold, Gerbstedt. Zahlstellen: Halle: Gesellschaftskasse; H. F. Lehmann, Reinh. Steckner; Berlin: Berliner Handels-Gesellschaft.* Hallesche Bahn- und Terraingesellschaft, Berlin, W. Rosmarinstrasse 10. Gegründet: 14./9. 1899. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Bau und Erwerb, Pachtung und Verpachtung und Betrieb von Bahnen im Bezirke und in der Umgebung von Halle a. Saale, Erwerb und Ausnutzung von Koncessionen zur Erbauung und zum Betriebe solcher Bahnen, Errichtung und Betrieb elektrischer Stromlieferungsanlagen; Erwerb, Verwaltung und Verwertung von Grundstücken im Gebiete der erbauten und zu erbauenden Bahnlinien. Kapital: M. 1 600 000 in 1600 Aktien (Nr. 1–1600) à M. 1000 (4 Serien A=–0) Eingezahlt M. 700 000. Hypotheken: M. 496 500.