98 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Kreis Steinau M. 512 977.92, Kreis Wohlau M. 603 817.76, Kreis Guhrau M. 379 389.92, Kreis Rawitsch M. 1 456 108.80. Die Gewährleistung der genannten Kreise ist jedoch davon abhängig: 1. dass die Ges. die Bestimmungen des Gesellschaftsvertrages nicht ohne Einwilligung der gewährleistenden Kreise abändert, insbesondere, dass sie a) ihr Grundkapital und eine etwaige, von ihr aufzunehmende Anleihe die Summe von M. 8 500 000 nicht über- steigen lässt, b) die Bestimmungen über die Verwendung der Betriebseinnahmen (§§ 21 und 22 des Gesellschaftsvertrages) bis zum Ablauf der Gewährleistungsfrist aufrecht erhält, c) den gewährleistenden Kreisen die zufolge der übernommenen Zuschussverpflich- tung zur Verzinsung etwa zugeschossenen Beträge erstattet (efr. § 22 des Gesellschafts- vertrages), wenn und insoweit ihre Einnahmen in späteren Betriebsjahren nach Deckung einer Div. von 4½ % für die Vorz.- und 3½ % für die St.-Aktien einen nach § 22 des Gesellschaftsvertrages verfügbaren Überschuss ergeben; 2. dass die Ges. den Anspruch auf Zahlung der gewährleisteten Div.-Zuschüsse ein- tretendenfalls unter Vorlage der zur Prüfung ihrer geforderten Höhe erforderlichen Rechnungsbeläge innerhalb sechs Monaten nach Ablauf des Betriebsjahres, für welches die Div.-Zuschüsse verlangt werden, geltend macht. Für den Fall der Auflösung der Ges. infolge eines Ankaufs der Bahn durch den preussischen Staat hat sich der Kreis Wohlau das Recht vorbehalten, aus dem Gesell- schaftsvermögen die Erstattung derjenigen Zuschüsse zu verlangen, welche er auf Grund der übernommenen Div.-Garantie für die St.-Aktien B gezahlt hat. insoweit sie ihm nicht bereits aus den Überschüssen der Ges. erstattet sind. Anleihe: Die G.-V. v. 29./9. 1900 beschloss die Aufnahme einer Anleihe von M. 600 000 zwecks Vermehrung der Betriebsmittel. (Noch nicht geschehen.) Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Zunächst werden die Unk., alle Steuern etc. bestritten, dann Dotation des Ern.-F., des Bilanz-R.-F. (5 %, bis zu 10 % des A.-K.) u. des Spec.-R.-F. (bis M. 250 000 erreicht). Hierauf die etwa an die Beamten der Ges. zu zahlenden Tant., soweit sie aus einem den Betrag von 4½ % des A.-K. übersteigenden Reingewinn entnommen werden können u. soweit nicht noch Rückstände aus Vorjahren an die gewährleistenden Kreise zu erstatten sind; vom Rest erhalten vorweg die Vorz.-Aktien A bis zu 4½ % Div., alsdann die St.-Aktien B bis zu 3½ % Div., der Überrest wird zunächst an die gewährleistenden Kreise behufs Deckung der von ihnen etwa bereits zugeschossenen Gewährleistungsbeträge und sodann, falls alle vorangegangenen Zuschüsse erstattet sind, unter die Vorz.-Aktien A und die St.-Aktien B gleichmässig verteilt. Wenn die Inh. der Vorz.-Aktien A in einem Jahre eine Div. von 4½ % nicht erhalten sollten, so findet eine N achforderung derselben nicht statt. Bilanz am 31. März 1902: Aktiva: Eisenbahnbau 8 522 177, Kassa 56, Mobil. 360, Effekten 9123, Ern.- u. R.-F.-Effekten 188 769, Debit. 308 705. – Passiva: A.-K. 8 500 000, Organis.-Kto 4554, Kto à nuovo 5717, Ern.-F. 215 907, R.-F. 31 732, Bilanz-R.-F. 44 717, alte Div. 385, Gewinn 226 176. Sa. M. 9 029 190. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Kto à nuovo 5705, Bilanz-R.-F. 12 019, Gewinn 226 176 (davon Div. auf Aktien Lit. B 122 500, do. Lit. A 100 000, Vortrag 3676). – Kredit: Vortrag 2534, Eisenbahn-Betriebsüberschuss (abzügl. Rücklage zum Ern.-F. 51 346 u. Rücklage zum R.-F. 8492) 118 866, Garantiezuschuss der Kreise 122 500. Sa. M. 243 900. Kurs Ende 1900 –1902: St.-Aktien: 92.70, 92.25, – %; Prior.-Aktien: 90, –, – %. Die Zulass. beider Aktienarten in Berlin erfolgte März 1900, davon zur Subskription aufgel. M. 3300000 St.-Aktien B am 22./3. 1900 zu 92.50 %. Gleichzeitig wurden die Vorz.-Aktien A in den Verkehr gebracht. Im Juli 1900 durch E. Heimann in Breslau eingeführt. Kurs daselbst: St.-Aktien: 92.70, 93, 75 %; Vorz.-Aktien: 90, 90, 75 %. Dividenden: 1897/98: 0 % (Baujahr); .1898/99–1901/1902: Vorz.-Aktien A: % St.-Aktien B:3½, 3½, 3½, 3½ %. Für 1898/99–1901/1902 hatten die garantierenden Kreise die 3½ % Div. auf die M. 3 500000 St.-Aktien zu zahlen. Div.-Zahlung längstens 4 Wochen nach der Festsetzung. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Vors. Landrat Freih. von Schacky, Rawitsch; Stellv. Ober-Ing. Paul Mittelstädt, Breslau; Geh. Komm.-Rat Fr. Lenz, Verkehrs-Dir. Paul Awe, Berlin. Aufsichtsrat: (7–9) Vors. Oberbürgermeister Oertel, Liegnitz; Stellv. Bankier Albert Blaschke, Reg.-Rat Thimm, Berlin; Landesält. Ernst Scherzer, Neuhof b. Liegnitz; Geh. Baurat, Wilh. Koschel, Berlin; Kaufm. Ad. Goldschmidt, Breslau; Geh. Reg.-Rat H. Schmidt, Schmargen- dorf; Landrat Dr. von Engelmann, Wohlau; Landrat Freih. von Salmuth, Liegnitz. Zahlstellen: Für Div.: Berlin: Berliner Handels-Ges., S. Bleichröder; Breslau: E. Heimann. ― 8 = 0 3 2 Löwenberg-Lindower Kleinbahn-Actien-Gesellschaft in Rheinsberg in der Mark. Gegründet: 28./12. 1895 mit dem Sitze in Lindow, nach Rheinsberg verlegt lt. G.-V. v. 29./9. 1899. Letzte Statutänd. 29./9. 1899. Konc. 7./8. 1895 u. 20./5. 1898 unbeschränkt. Zweck: Betrieb einer Kleinbahn vom Bahnhof Löwenberg der staatlichen Nordbahn bis zur Stadt Lindow i. d. M.; Betriebseröffnung 11./8. 1896. Länge 21,3 km, Spurweite 1.435 m. Die G.-V. v. 24./9. 1897 beschloss Weiterführung der Bahn von Lindow nach Rheinsberg (16,3 Km); Eröffnung 18./5. 1899.