— 102 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Niederlausitzer Eisenbahn-Gesellschaft in Berlin, W. Linkstrasse 19, Betriebsverwaltung in LPübben. Gegründet: 18./2. 1896, Koncession für Lübben-Falkenberg v. 25./11. 1895, für Lübben-Beeskow v. 20./12. 1899, beide unbeschränkt nach dem Gesetz v. 3./11. 1838. Letzte Statutenänd. V. 25./9. 1899 und 30./9. 1901. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Bau und Betrieb einer normalspurigen Nebeneisenbahn 1) von Lübben über Uckro und Alt-Herzberg nach Falkenberg; 73,3 km, eingeleisig, 2) von Lübben nach Beeskow, 40 km. Staatsbahnanschlüsse in Beeskow, Lübben, Uckro und Falkenberg. Betriebseröffnung Uckro-Luckau am 20./12. 1897, Luckau-Lübben am 3./3. 1898. Uckro-Falkenberg am 15./3. 1898, Lübben-Beeskow am 24./11. 1901. Über den Bau der letzteren Strecke haben sich mit der Baufirma Differenzen ergeben, die durch einen Ausgleich erledigt sind. Kapital: M. 8 581 000, und zwar M. 6781 000 in 6481 gar. St.-Aktien (Nr. 1–6481) und 300 ungar. St.-Aktien (II. Reihe Nr. 6482–6781) à M. 1000 u. M. 1 800 000 in 1800 Vorz.-Aktien (Nr. 6782–8581) à M. 1000. Urspr. M. 5 319 000 in 5319 St.-Aktien (Nr. 1–5319) à M. 1000 voll eingezahlt. Zufolge G.-V.-B. vom 17./11. 1898 um M. 3 262 000 erhöht (siehe unten). Die Kreise Luckau und Schweinitz haben sich solidarisch verpflichtet, für das urspr. A.-K. von M. 5 319 000 auf die Zeitdauer von 15 Jahren vom 1. April 1898 ab eine Div. von 3½ % jährl. zu garantieren. Sofern der nach der Jahresbilanz verbleibende Reingewinn, nachdem also aus den Einnahmen die Verwaltungs-, Unterhaltungs-, Betriebs- und sonstigen Ausgaben und alle Lasten, sowie die statutarisch in die R.-F. und Ern.-F. fliessenden Beträge abgezogen sind, eine Div. von 3½ % für das Grundkapital nicht ergiebt, haben die Kreise den Fehlbetrag bis zu dieser Höhe zuzuschiessen und an die Ges. zu zahlen. Sofern dagegen der Reingewinn nach Deckung der vorgenannten vorweg aus den Einnahmen zu berichtigenden Beträge auf eine höhere Summe als 3½ % des Grundkapitals sich beziffert, ist die Ges. für die Dauer der Garantiezeit verpflichtet, die Hälfte dieses Überschusses an die Kreise Luckau und Schweinitz auszuzahlen. Die G.-V. v. 17./11. 1898 beschloss den Bau u. Betrieb einer Fortsetzung der Bahn von Lübben nach Beeskow und wurde dementsprechend eine Erhöhung des A.-K. um M. 3 262 000, in 3262 Aktien à M. 1000 eingeteilt in 1162 St.-Aktien (Nr. 5320–6481), 300 St.-Aktien Reihe II (Nr. 6482–6781) und in 1800 Vorz.-Aktien (Nr. 6782–8581) herbeigeführt; von diesen Inh.-Aktien sind M. 1 783 000 Vorz.-Aktien am 31./12. 1901, M. 17 000 Vorz.-Aktien am 31./3. 1902, M. 1 156 000 garantierte St.-Aktien seit 7./12. 1901, M. 6000 do. seit 31./12. 1901, M. 273 000 ungarant. St.-Aktien seit 31./10. 1902 eingezahlt: noch nicht eingezahlt 75 % auf M. 27 000 ungarant. St.-Aktien = M. 20 250. Die Kreise Luckau. Schweinitz und Lübben haben auf die Zeitdauer vom Tage der Betriebseröffnung der Linie Lübben-Beeskow ab bis zum 1./4. 1913 eine Div.-Garantie von 3½ % auf die 1162 St.-Aktien (Nr. 5320–6481) übernommen. während ihnen die Hälfte eines etwaigen Überschusses nach Abgewährung von 3½ % auf die St.-Aktien überwiesen wird. Die 1800 Vorz.-Aktien erhalten eine Div. bis 3½ % vor allen anderen Aktien, jedoch findet, wenn in einem Jahre die Vorz.-Aktien eine Div. von 3½ % nicht erhalten sollten, eine Nachforderung nicht statt. Bei etwaiger Auflös. der Ges. gewähren die Vorz.-Aktien den Anspruch auf Auszahlung ihres vollen Nennbetrages, bevor eine Auszahlung auf die St.-Aktien geleistet werden kann. Anleihe: M. 150 000, verzinsl. zu 5 %, aufgenommen bei der Schweinitzer Kreis-Sparkasse. Tilg. ab 1./4. 1902 mit 1 % plus ersp. Zs. Die Anleihe diente gem. G.-V.-B. v. 7./5. 1900 zur Erweiter. u. Verbesser. der bestehenden Anlage u. zur Vermehrung von Betriebsmitteln. Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: Spät. im Sept. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Aus der Betriebseinnahme zunächst eine Rücklage in den Ern.-F. und Spec.-R.-F., deren Höhe durch das Regulativ festgesetzt wird, dann von dem Rein- gewinn 5 % an Bilanz-R.-F., hierauf Div. bis zu 3½ %, vom Übrigen die Hälfte während der Garantiezeit an die Kreise Schweinitz, Luckau u. Lübben (auf die Dauer von 15 Jahren). von der anderen Hälfte vertragsm. Tant. an Beamte, Rest Super-Div. bezw. nach Verf. der G.-V. (Siehe auch Div.-Garantie unter Kapital.) Die A.-R. beziehen keine Tant., sondern nur Tagegelder nach Massgabe der stattgehabten Sitzungen. Bilanz am 31. März 1902: Aktiva: Fehlende 75 % Aktieneinzahlung auf 259 000 ungarant. Aktien 194 250, Kassa 105, Bahnanlage Lübben-Falkenberg 5 489 195, Bau Lübben-Beeskow 3 067 750, Kautionsasservatenkto 20 462, Debit. (einschl. 200 121 Zuschuss der Kreise) 407 249. Effekten f. Fonds 117 676, Material. 14 933. – Passiva: A.-K. 8 581 000, Hypotl. 150 000, Bilanz-R.-F. 13 625, Ern.-F. 148 135, Spec.-R.-F. 22 734, Kautionen 20 662, Kto f. Reserveteile 5000, alte Div. 2275, do. f. 1 901/1902 (Zuschuss der Kreise) 200 121, Kredit. 168 068. Sa. M. 9 311 620. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgaben 226 386, Anleihe-Zs. 6479, Ern.-F. 44 231, Spec.-R.-F. 5379, Bilanz-R.-F. 3278, Eisenbahnabgabe 5131, Gewinn (Div.) 200 121. — Kredit: Betriebseinnahmen 290 884, Zuschuss der Kreise 200 121. Sa. M. 491 005. Kurs Ende 1898–1902: In Berlin: 92.50, 82.75, 67, 68.25, 73.50 %. – In Hamburg: 92, 82.40, 67, –, – %. Eingef. Nr. 1–5319 an beiden Börsenplätzen im Mai 1898 durch die Bresl. Disconto-Bank u. L. Behrens & Söhne. 5