Dampfschiffahrts-Gesellschaften, Rhedereien etc. 165 Kapital: M. 830 000 in 830 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 270 000, erhöht lt. G.-V.-B. v. 31./12.1900 um M. 560 000 durch Ausgabe von 560 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. §timmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., hierauf bis 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1902: Aktiva: Schiffskapital (Segelschiffe „Arthur Fitger', „Birmaé, Siamé“ u. „Seefahrer“) 838 000, Kassa 1600, Inval.- u. Altersversich. 288, Betriebs- u. Aus- rüstungskto der Schiffe 129 058. Passiva: A.-K. 830 000, R.-F. 2692, alte Div. 1155, Unk. (Vortrag) 922, Darlehen 70 000, Bankkto 17 138. Gewinn 47 038. Sa. M. 968 945. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 3860, Steuern u. Geschäfts-Unk. 5442, Abschreib. auf Schiffe 39 800, Gewinn 47 038 (davon R.-F. 2352, Div. 41 500, Tant. an A.-R. 922, Vortrag 2264). – Kredit: Vortrag 4126, Betriebsgewinn 91 725, Kursgewinn 289. Sa. M. 96 140. Dividenden 1900/1901–1901/1902: 5½, 5 %. Direktion: Georg Müller, Gust. Blank. Aufsichtsrat: (3–5) F. W. Meyer, Hch. Fröhlke, Aug. Friedr. Winter, Bremen. Rhederei vereinigter Schiffer A.-G. in Konkurs zu Breslau. Gegründet: 8./12. 1888. In Konkurs seit 14./10. 1901; Konkursverwalter: Handelsrichter D. Mugdan in Breslau. Die Ges. bezwegkte Betrieb der Personen- u. Frachtschiffahrt auf der Oder und deren Nebengewässern. Über die Entwickelung u. das Besitztum der Ges. s. Jahrg. 1901/1902. Der Konkurs wurde durch betrügerische Handlungen der beiden Dir. Schostag u. Breslauer herbeigeführt. Ersterer endete durch Selbstmord, letzterer wurde am 28./6. 1902 zu 4 Jahren Zuchthaus u. M. 3300 Geldstrafe verurteilt. Im einzelnen wird auf Jahrg. 1902/1903 Bd. I dieses Buches verwiesen. Die in der ersten Gläubiger-Vers. am 28./10. 1901 angemeldeten Forder. beliefen sich zus. auf ca. M. 13 000 000, demgegenüber rund M. 1 890 000 Aktiven standen.) Prüfungstermine der angemeldeten Forder. 12./2. u. 19./3. 1902. – Auf 11./2. 1902 berief der A.-R. die Aktionäre der Rhederei zu einer G.-V., in der Bericht über den Stand der Ges. erstattet und eine fünf- gliederige Revisionskommission gewählt wurde. Letztere hatte auch die etwaige Regresspflicht des A.-R. geprüft, ist aber zu einem negativen Resultat gekommen. Der Betrieb wurde inzwischen voll aufrecht erhalten. Zu Prokuristen wurden Carl Meufing u. Rob. Ehrlich ernannt. Am 4./7. 1902 kam endlich durch einen zu Berlin geschlossenen Vertrag die Rekonstruktion der Ges. zustande. Ein unter Führung des A. Schaaffh. Bankver. stehendes Bankenkonsortium gründete danach im Verein mit dem Konkursverwalter D. Mugdan eine neue A.-G. unter der Firma „Breslauer Schiffahrts-A.-G.“ mit M. 1 900 000 Kapital (8. unten). In diese Ges. hat der Konkursverwalter die gesamten Aktiva der Konkursmasse, welche mit M. 1 730 291 angerechnet sind, eingebracht. Gemäss der übernommenen Verpflichtung bot das Banken- konsortium den anerkannten Konkursgläubigern am 9./10. 1902 an, statt der in der Masse liegenden geringeren Quote 21 % bar und 14 % in Aktien der neuen Ges. zwischen 13./10. bis 15./11. 1902 zu beziehen. Zwischen den bisher. Mitgl. des A.-R. der „Rhederei vereinigter Schifferé, dem bevollmächtigten Konkursverwalter und dem Bankenkonsortium ist ein Vertrag abgeschlossen, auf Grund dessen die A.-R.-Mitgl. M. 1 000 000 à fonds perdu zahlten und sich ferner verpflichteten, M. 785 000 nom. Aktien der neuen Ges. zu übernehmen. Auf diese Aktien wurde den Aktionären der alten Rhederei-Ges. das Bezugsrecht in der Weise angeboten, dass der Inhaber von 7 alten Aktien 2 neue Aktien der Breslauer Schiffahrts-A.-G. über zus. M. 2000 zu 50 % franko Zs. v. 13./10.–15./11. 1902 beziehen konnte. Soweit ein Aktionär weniger als 7 Aktien oder nicht eine durch 7 teilbare Anzahl von Aktien hatte, konnte er unter Einzahlung eines entsprechenden Teiles von M. 1000 von den Vergünstigungen dieser Offerte Gebrauch machen. Ein Teil der Aktionäre ist mit dieser Abfindung nicht zufrieden und will den A.-R. doch noch regresspflichtig machen. Kapital: M. 2 750 000 in 2750 Aktien (Nr. 1–2750) à M. 1000. Über die Wandlungen des Kapitals (urspr. M. 72 000) s. Jahrg. 1901/1902. Kurs Ende 1895–1902: 117.25, 137.30, 144.80, 169.50, 126, 122.60, 14, – %. Eingef. 14./10. 1895 zu 125 %. Notiert in Berlin und Breslau. Kurs seit 21./10. 1901 franko Zs. Dividenden 1889–1900: 10, 12, 8, 4, 5, 8, 8, 8½, 9, 9, 8, 8 %. Aufsichtsrat: (5–9) Vors. Stadtrat Wilh. Eckardt, Stellv. Komm.-Rat L. Ledermann, H. Furbach, Stadtrat Alfons Marck, Breslau; Gen.-Konsul Felix Eisenmann, Geheimrat W. Leder- mann, M. Potocky-Nelken, H. Schlesinger, Berlin. 2= 0 7 0 7 — Breslauer Schiffahrts-Aktiengesellschaft in Breslau. Gegründet: 16./7. 1902; eingetr. 26./9. 1902. Gründer: A. Schaaffh. Bankver., Cöln-Berlin; Bankier Hans Schlesinger, Bankier Moritz Potocky-Nelken, Dir. Dr. jur. Willy Gerschel, Berlin; Handelsrichter David Mugdan, Breslau, als Konkursverwalter, der A.-G. Rhederei ver. Schiffer zu Breslau namens der Konkursmasse. Aus letzterer übernahm die neue Ges. Aktiven im Werte von M. 1 730 291, darunter 25 Dampfer mit M. 822 622 u. 58 eiserne u. hölzerne Kähne mit M. 538 111. Dagegen gingen M. 130 291 Verbindlichkeiten mit an die