Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 179 des Eisenmarktes einer im Sept. 1902 gedämpft ist, 114 Koksöfen, auch Eisensteingruben in Bredelar u. bei Herdorf (Zufällig-Glück). Eine neue Giesserei wurde 1900/1901 fertiggestellt, ebenso umfangreiche Arbeiten zum Ausbau des Hüttenwerkes. 1900/1901 wurden dem Hütten- u. Wohnhäuserkto für Neu- u. Erweiterungsbauten M. 130 545 in Zugang gestellt. 1897/98–1901/1902 wurden an Roheisen erzeugt 60 365, 52 940, 72 040, 65 053, 53 512 t, an Koks 47 012, 52 318, 58 256, 51 870, 39 798 t, die beiden Giessereien produzierten 3573, 3852, 3844, 3606, 3019 t Gusswaren, Spateisenstein wurde gefördert 46 430, 46 250, 51 114, 48 518, 47 892 t. Auf den Bredelarer Gruben wurde Roteisenstein gefördert 1898/99–1901/1902: 37 280, 36 173, 35 754, 34 939 t. Kapital: M. 3 000 000 in 1500 St.- u. 500 Prior.-Aktien, sämtl. à M. 1500, nach Erhöhung um letztere lt. G.-V. v. 19./11. 1898, angeboten den St.-Aktionären 3: 1 zu pari bis 31./12. 1898. Die Prior.-Aktien (ab 1./7. 1899 div.-ber.) geniessen vor den St.-Aktien 6 % Vorz.-Div. mit Nachz.-Recht. Haben auch die St.-Aktien 6 % Div. erhalten, so erhalten den Rest beide Aktienarten gleichmässig. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 A. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. bis zu 25 % des A.-K., etwaige bes. Abschreib. u. Rückl., vom Ubrigen 6 % Tant. an die Geranten, 6 % Div. an Prior.-Aktien mit Nachzahl.-Anspruch, bis 6 % Div. an St.-Aktien, Rest nach G.-V.-B. bezw. als Div. gleichm. an beide Aktienarten. Der A.-R. erhält insges. eine nach § 245 des H.-G.-B. zu ermittelnde Tant. von 5 %, mind. jedoch M. 3000. Bilanz am 30. Juni 1902: Aktiva: Grundbesitz 191 000, Hütten 1 970 000, Wohnhäuser 218 000, Gruben mit Bahnanlagen 210 000, Frachtenkreditkaution 74 000, Effekten 100, Kassa 3883, Wechsel 29 209, Debit. 481 661, Vorräte 1 060 954. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Hypoth. 28 000, Frachtendarlehenskto 74 000, R.-F. 159 300, Unterst.-F. 41 470, alte Div. 1800, Kredit. 646 571, Gewinn 287 666. Sa. M. 4 238 807. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 269 122, Gewinn 287 666 (davon R.-F. 12 700, Div. 180 000, Tant. u. Grat. 35 587, Vortrag 59 378). – Kredit: Vortrag 54 458, Betriebs- überschuss 502 330. Sa. M. 556 788. Dividenden: St.-Aktien 1886/87–1901/1902: 0, 3½, 5, 10, 8, 4, 0, 3. 0, 0, 6, 6, 6, 10, 10, 6 %; Prior.-Aktien 1899/1900–1901/1902: 10, 10, 6 %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Direktion: Komm.-Rat G. Weyland, Komm.-Rat W. Brügmann (Geranten). Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Dr. med. Kipp, Stellv. Geh. Bergrat Krabler, K. Gabriel, M. Wagner. Zahlstellen: Eigene Kasse; Crefeld: A. Molenaar & Co.; Cöln: Deichmann & Co.; Berlin enaar & Co.; Dortmund: Essener Credit-Anstalt. Lothringer Eisenwerke in Ars a. d. Mosel. Gegründet: 28./4. 1873. Letzte Statutänd. v. 8./12. 1899. Zweck: Übernahme und Fortbetrieb der Eisen- und Kokeswerke von Dupont & Dreyfuss in Ars a. d. Mosel und Malstatt, Erzkoncession von 1621 Hektaren, ein ungefähr 2 m mächtiges, ganz regelmässiges, vollkommen aufgeschlossenes Erzlager mit Stollen und Pferdebahnbetrieb, Kalksteinbruch und 3 an der Bahn liegende Hochöfen; neuerdings ein weiteres Grubenfeld Moselerweiterung erworben: ferner Betrieb eines Puddelwerkes, aus 30 Puddelöfen mit den erforderlichen Hämmern und Walzenstrassen zum Auswalzen der Luppenstäbe und Schweiss- und Walzwerk mit 9 Schweissöfen und 5 Walzen- strassen für Handels- und Profileisen bestehend; Anfang 1898 wurde ein Röhrenwerk zur Anfertigung schmiedeeiserner Röhren für Gas-, Wasser- u. Dampfleitungen in Betrieb ge- setzt, daran sich schliessend grosse Giesserei, Verzinkerei. Adjustage, Magazine für Handels- eisen, Schlosser- u. mechanische Werkstätten, Konstruktions-Bureaus, Warenmagazine etc. 1899 wurde die Anfertigung deutscher Normal-Abflussröhren aufgenommen und zu diesem Zwecke die Giesserei durch einen Anbau von 500 qm erweitert. Erzgewinnung und Hochofenbetrieb sind seit 1886/87 eingestellt, ebenso die Fabrikation schwerer Träger; das Puddelwerk, sämtliche Walzenstrassen für Handelseisen, Form- eisen, das Röhrenwerk, die Giesserei und die Werkstätten werden fortbetrieben. Für Neuanlagen im Puddelwerk, Anschaffung neuer Walzen u. Geräte etc. wurden 1900/1901 M. 121 571 ausgegeben; die betr. Aufwendungen für 1901/1902 waren nur unbedeutend. Der Bau eines Martinstahlwerks ist geplant. Die Kosten hierfür ca. M. 500 000 sollen durch Verkauf von ca. 1600 ha Erz-Konc. beschafft werden. Der mit der Gew. Kaiser Friedrich in Barop geführte Prozess ist durch einen Ver- gleich beendigt worden, inhaltlich dessen unsere Ges. auf Ansprüche aus dem bestrittenen Vertrage verzichtete u. die entstandenen Kosten zwischen beiden Parteien geteilt wurden. Produktion: 1894/95 1895/96 1896/97 1897/98 1898/99 1899/1900 1900/1901 1901/1902 Luppeneisen t 9460 10 704 11 345 11 590 12 971 14 895 11 970 . 11786 Hand.-Eisen etc. ,11 101 12 259 13 232 13 179 13 989. 17 960 16502 17502 Röhren 864 3 540 3 754 3 600 4120 Gusssache „ – — 1 089 1 287 1256 970 1 104 Umsatz M. 1 161 249 1 466 525 1 704 341 1 947 544 2 918 272 4 027 592 3 411 002 2 768 470 Die Ges. litt auch 1901/1902 unter der unbefriedigten Lage des Eisenmarktes. Kapital: M. 4 696 000, und zwar M. 1 875 000 in 6250 Stammaktien à M. 300 und M. 2 821 000 in 2821 Prioritätsaktien Lit. A à M. 1000. Letztere berechtigen zu 6 % Vorzugsdividende ohne Nachzahlungsanspruch aber zur Voreinlösung im Falle einer Auflösung der Ge- 12*