E――― Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 189 211 493, Kohlen 59 299, Teer 607, Diverses 1909, Pachtvertrag 3734, Aktienumtausch 3500, Eisenstein 47 297, Verlust 243 318. Sa. M. 571 161. Kurs Ende 1886–1900: Alte Aktien: 5.50, 6.50, 15.20, 26.19, 16.70, 8.75, 6.30, 3.70, 4.25, 12, 20.75, 18.50, 20.25, –, – %. Eingeführt durch Sternberg & Co. am 2./3. 1880 zu 58.50 %. Notierten in Berlin (seit 1901 nicht mehr). Die Aktien sind lieferbar, auch wenn nur von einem Vorst. unterschrieben. – Die Prior.-Aktien wurden nie notiert. – Die Aktien Lit. A sind noch nicht zugelassen. Dividenden: 1879/80–1880/81: 5, 4 %; früher und seitdem bis inkl. 1900/1901 nichts. Coup.- Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Alfred Wentzke, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Baurat Carl Büttner, Baumeister Alb. Bohm, Rentier Carl Schlenner, Dir. Otto Hoffmann, Berlin; Bankier Franz Meyer, Glauchau. Huldschinskysche Hüttenwerke, Aktiengesellschaft in Berlin, W. Matthäikirchstrasse 3a, mit Werken in Gleiwitz. Gegründet: 29./12. 1894. Letzte Statutänd. 4./11. 1899. Zweck: Erwerb und Betrieb des dem Fabrikbesitzer Oscar Rich. Huldschinsky, Alleininhaber der Firma S. Huldschinsky & Söhne gehörigen, in Gleiwitz belegenen Röhren-, Eisenwalz- und Stahlwerkes. Die Ges. besitzt auf dem Werke in Gleiwitz: ein Stahlwerk mit 3 Martinöfen, eine Bessemerei, eine Puddelei, eine Walzwerks-Anlage bestehend aus Universal- Walzwerk, Grobkaliberstrecke, Mittelstrecke und Feinstrecke, sowie die dazu gehörigen Appreturwerkstätten, eine Dreherei und diverse Magazine, eine Rohrhütte mit allen Einrichtungen zur Herstellung von stumpf- u. patentgeschweissten Röhren, nebst mechan. Werkstätte, Fittings- und Muffenschmiede, Giesserei u. Magazingebäuden, ein Bandagen- walzwerk, eine Räderfabrik und ein Presswerk zur Herstellung schwerer Schmiedestücke, ein Werk zur Herstellung nahtloser Rohre und Hohlkörper (Patent Ehrhardt). In diesen Anlagen fabriziert das Werk aus Roh- und Alteisen, welche es kauft, Martin-, Thomas- und Bessemer-Stahlblöcke, sowie Puddelrohschienen, und aus diesen Erzeugnissen wiederum Handelseisen jeder Art, Konstruktionseisen, Schienen, Unterlags- platten, Laschen, Universaleisen und Rohrstreifen (Strips). Diese letzteren verarbeitet es grösstenteils selbst in der Rohrhütte zu Gasröhren, patentgeschweissten Röhren, naht- losen Röhren, Fittings (Rohrverbindungen) und sonstigen Rohrerzeugnissen. In der Giesserei werden Gusswaren und schmiedbarer Guss hergestellt. Ausserdem fertigt das Werk nahtlos gewalzte Winkel- und Flachringe, Achsen, Bandagen, Radsterne, Räder, fertige Radsätze für Haupt- und Kleinbahnen, Schmiedestücke für Schiffs- und Maschinenbau, Schmiedeblöcke bis 25 000 kg Stückgewicht in Siemens-Martin- und Nickel- stahlqualität, nahtlose Rohre und Hohlkörper, wie Kohlensäureflaschen etc. Der gesamte Grundbesitz der Ges. umfasst 217 739 qm, wovon 92 142 qm auf das eigentliche Fabrikgrundstück, 85 244 qm auf das Terrain der Arbeiterkolonie und 40 353 qm auf ein bei Gleiwitz erworbenes Terrain entfallen. Die Arbeiterkolonie be- steht zur Zeit aus 54 Wohnhäusern etc. Beamten- und Arbeiterzahl ca. 2800. Die Anlagen sind an die Haupt- und Schmalspurbahn angeschlossen und haben durch letztere direkte Verbindung mit dem Klodnitzkanal. Für Erweiterungen und Vervollkommnungen der Werksanlagen wurden 1901/1902 M. 91 938 verwendet. In Anbetracht der überaus un- günstigen Geschäftslage, die die Ges. zu bedeutenden Betriebseinschränkungen zwingt, wurde von der Verteilung einer Div. für 1901/1902 abgesehen, vielmehr wurde von dem erzielten Überschuss von M. 766 666 M. 650 000 zu Abschreib. verwandt u. M. 102 387 vorgetragen. Produktion in Gleiwitz: 1897/98 1898/99 1899/1900 1900/1901 1901/1902 Flussstahlblöcke u. Rohschienen . . t 43 761 50005 55 750 39 619 29 960 Halbfabrikate, Knüppeln u. Stürzen „ 4 845 5 496 4 826 3 028 3 208 Fertigfabrikate 991 57933 58 076 43 599 40 126 Versand an Fertig- u. Halbfabrikaten „ 54 978 59 674 60072 43 396 44 504 Erlös insgesamt.. . M. 10 005 727 11 189 145 13 763 627 9 512 902 7 843 504 Die Ges. erwarb 1898 mit Div.- bezw. Zins-Ber. ab 1./7. 1897 für Rbl. 2 820 000 Aktien der A.-G. Sosnowicer Röhrenwalzwerke und Eisenwerke à 216 = M. 6 091 200 und Rbl. 1 000 000 Buchforderung an genannte Ges. à 216 = M. 2 160 000 und zahlte hierfür M. 12 000 000. Weitere Rbl. 1 000 000 neue, ab 1. Juli 1898 div.-ber. Aktien wurden den Huldschinskyschen Hüttenwerken zur Tilg. der von denselben erworbenen Buch- forderung im gleichen Betrage pari überlassen. Ferner erwarb die Ges. im Jahre 1900 Rbl. 1 910 000 der gleichen Aktien für M. 4 238 516.95. Die Sosnowicer Werke, errichtet von Oscar Huldschinsky und seit 12. Febr. 1898 A.-G., mit anfänglich Rbl. 3 000 000, jetzt Rbl. 6 000 000 A.-K. (Div. 1897/98–1901/1902: 18, 20, 18, 16, 10 %), arbeiten mit 8 Ofen zur Herstellung von Röhren, einer Fittingsfabrik mit Nebenbetrieben, einem Stahlwerke mit 2 Siemens-Martinöfen mit einer Produktionsfähigkeit von ca. 33 000 t, einer Walzwerk- anlage für Grob- und Feinbleche mit einer Produktionsfähigkeit von ca. 25 000 t. In Zawierzie (Russisch Polen) wurde 1901 ein neuerbauter Hochofen angeblasen. Der Grundbesitz beträgt ca. 39 000 qm; Zahl der Beamten und Arbeiter ca. 1800.