192 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 3) Das Steinkohlenbergwerk Gräfin Laura mit einem Felde von 695 027 Q.-Lachtern in den Gemeinden Königshütte, Mittel-Lagiewnik und Chorzow. 4) Die Steinkohlengrube Laurahütte von 1 025 450 Q.-Lachtern mit Zubehör. 5) Die aus einem Areal von rund 125 ha haftenden Eisenerzberechtigungen in den Feldmarken Chorzow, Lagiewnik und Tarnowitz. 6) Die Zinkhütte Lydognia (Betrieb eingestellt) und 7) Das Blei- und Zinkerzbergwerk Wilhelm mit einem Felde von 500 000 Q.-Lachtern in den Gemeinden Beuthen, Mittel-Lagiewnik und Chorzow. Die Ges. hat diese Wirtschaftsobjekte beträchtlich melioriert und ausgedehnt und zu dem Zweck bis Ende Juni 1902 M. 68 706 987 verwendet. Insbesondere vergrösserte sie ihren Besitz durch Ankauf der Rittergüter Mittel- und Nieder-Lagiewnik, Nieder- Heiduk, Maczeikowitz und Antonienhof mit einer Oberfläche von zusammen 2688 Morgen, wichtig durch die auf denselben auftretenden Ablagerungen von Eisenerzen, Kalksteinen und Dolomit, ferner durch Erwerbung und Pachtung von Spat-, Magnet- und Rot- eisensteingruben in Niederschlesien und Ungarn, sowie durch Berechtigungen in Galizien. weiter durch Ankauf der an ihren Grubenbesitz angrenzenden Steinkohlengruben Ernst. August, Gottgebeglück, Vereinigte Siemanowitz, Milowitz und Heintze, sowie eines Kom- plexes von Steinkohlengruben bei Rybnik-Orzesche und des Rittergutes Czerwionka. auf dem die neuen Grubenanlagen erbaut werden, endlich durch Erwerbung sämtlicher Aktien der Ges. Eintrachthütte, die 1893 ihre Auflösung beschloss und ab 1. Juli 1894 auch rechnungsmässig auf die Erwerberin überging. Die Güter Mittel- und Nieder- Lagiewnik sind ab 1. Juli 1896 unter Ausschluss der auf eigenen Grubenfeldern liegenden oder von den eigenen Arbeitern zu Feld- und Gartenbau benutzten Grundstücke und unter Vorbehalt der Eisenerz-, Kalkstein- und Dolomit-Förderungsrechte an die Katto- witzer A.-G. für M. 1 083 328 verkauft. 1882/83 erbaute die Ges. jenseits der russischen Grenze bei Sosnowice an der Warschau- Wiener Bahn die Katharinahütte und 1896/97 pachtete sie auf 24 Jahre das russische Krongut Blachownia bei Czenstochau mit einer Hochofenanlage, einer Giesserei und einer mech. Werkstätte, sowie mit ausgedehnten Thoneisensteingruben. Gegenwärtig besitzt die Ges. ausser ihren landwirtschaftlichen Anlagen Steinkohlen- felder von ca. 54 000 000 qm und ferner: Eine Anzahl Eisenerzgruben in Schlesien, Rasenerzberechtsame in Galizien für den Thomasbetrieb und eine Anzahl von Steinbrüchen in Schlesien. Die Königs-hütte mit der Alvenslebenhütte: 7 Hochöfen, Kupfer-Extraktionsanstalt, Puddlingswerk, Giesserei, mechanische Werkstatt, Walzwerk für Handelseisen, Facon- eisen, Grubenschienen, Feineisen- und Eisenblech, Bessemer-; Thomas- und Martin-Stahl- werke und Walzwerke für Bleche und Eisenbahnschienen aus Stahl, 1 Bandagenwalzwerk und 1 Räder- und Weichenfabrik; Werkstatt für Waggonbau, sowie für Eisenkonstruktion und Brückenbau; ferner Koksöfenanlagen verschiedener Systeme, mit Anlagen zur Ge- winnung von Nebenprodukten, sowie Thonziegelei für feuerfestes Material. Die Laurahütte: 4 Hochöfen, Giesserei, Walzwerke, Martinwerk, Verzinkerei, Rohr- walzwerk etc. Die Katharinahütte bei Sosnowice in Polen: 2 Hochöfen, Eisengiesserei, Stabeisen- und Blechwalzwerk (10 Schweiss- und 10 Glühöfen), Puddelwerk (14 Doppelöfen), 2 Martin- öfen, Schraubenfabrik und mechan. Werkstatt, 1 Rohrwalzwerk nebst der Blachownia- hütte mit Giesserei, mechan. Werkstätte und einem Stanz- und Emaillierwerk. Die Eintrachthütte: Maschinenfabrik, Giesserei und Kesselschmiede. Aufgeschlossen wird in Dubensko bei Czerwionka (Kreis Rybnik) eine neue Stein- kohlengrube, welche Ende 1901 teilweise in Förderung getreten ist. Die Schächte haben eine Teufe von ca. 400 m erreicht. Beamten- und Arbeiterwohnungen, Schulgebäude etc. sind vorhanden. In den Bergwerken arbeiten 72 Dampfkessel und 60 Wasserhaltungs- und Förder- maschinen von zusammen 4353 Pferdekräften. in den Hüttenanlagen 318 Dampfkessel und 297 Dampfmaschinen mit 17 850 Pferdekräften. Die Kohlenförderung wird zu etwa 25 % auf den eigenen Werken verbraucht; andererseits erfordert die Koksfabrikation für den eigenen Bedarf den Ankauf von Koks- kohlen. Der Erzbedarf wird durch die eigene Förderung nicht gedeckt, wohl aber der Bedarf an Kalkstein. Die Roheisenproduktion findet zum grössten Teil in den eigenen Werken ihre Verarbeitung. Kapital: M. 27 000 000 in 45 000 Aktien à Thlr. 200 = M. 600. Das urspr. A.-K. von M. 18 000 000 wurde 1873 um M. 9 000 000 erhöht, begeben zu 120 %. Bei Erhöhungen des A.-K. hatten nach dem früheren Statut die ersten Zeichner und die jeweiligen Aktionäre je zur Hälfte Bezugsrechfe al pari. Dieses Recht wurde bei der II. Em. von 1873 insoweit suspendiert, als die Übernahme je der Hälfte der neuen Em. zum Kurse von 120 % erfolgte. Nach den neuen Statuten sind nur die ersten Zeichner resp. deren Rechtsnachfolger nach Verhältnis ihrer Zeichnungen die eine Hälfte der zu émittierenden Aktien al pari zu übernehmen berechtigt. Anleihe: M. 10 000 000 in 3½ % Obligationen von 1895, 10 000 St. à M. 1000 auf den Namen S. Bleichröder. Zinsen am 1./3. u. 1./9.; rückzahlbar ab 1905 in 32 Jahren. Verlosung 1. Juni (erste 1905) auf 1. Sept. Tilgung laut Plan ab 1905 innerhalb 32 Jahren; kann