fMsGs-l-. Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 195 Vorstand: Komm.-Rat Wilh. Kollmann, Gen.-Dir. Emil Marx. Prokuristen: Wilh. Fröhlich, Alfons Sparagnapane, Ignatz Maase, Rob. Scherff. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bankier Ludw. Born, Stellv. E. Sachs, Komm.-Rat I. Loewe, Bankier Ad. Philipsthal, Berlin: Hugo von Noot, Wien. Zahlstellen: Für Div.: Eig. Kasse; Berlin: Born & Busse; Breslau: Bresl. Wechslerbank. Harzer Werke zu Rübeland u. Zorge in Blankenburg a. H. Gegründet: 1./10. 1870. Letzte Statutänd. v. 25./11. 1899. Zweck: Übernahme der braunschweigischen Berg- und Hüttenwerke am Harz: 2 Holzkohlen- Hochöfen nebst Eisengiessereien, Maschinenfabrik und Kesselschmiede, sowie Anstalten zur Holzverkohlung und Holzessiggewinnung und Verarbeitung zu Rübeland und Zorge; Eisensteingerechtsame in der Grafschaft Hohnstein und Eisensteingruben bei Zorge und Rübeland. Im Jahre 1872 erwarb die Ges. die Eisensteingerechtsame im Hüttenröder Revier bei Blankenburg und etablierte behufs Verhüttung der Erze zu Giesserei-Eisen in Blankenburg 2 Kokshochöfen. 1892/93 wurden in Rübeland eine Vernickelungsanstalt und in Zorge eine Teerölanstalt angelegt. Die Ges. hat ferner die bekannte Baumanns- höhle und die neuentdeckte Hermannshöhle (Tropfsteinhöhlen) bis 1910 gepachtet und mit elektrischem Licht versehen. Nachdem die Verkohlungsanstalt und der Hochofen in Zorge bereits 1894 eingestellt worden. beschloss die G.-V. vom 22. Juni 1895 mit Rücksicht auf die hohen verlust- bringenden Produktionskosten auch die Betriebseinstellung des Hochofenwerks in Blanken- burg, doch ist die Giesserei daselbst noch in Thätigkeit und bedeutend vergrössert, auch mit Vernickelungsanstalt und Emaillieranstalt versehen worden. Seitdem war nur 1 Holzkohlen-Hochofen in Rübeland in Betrieb, bis 1898/99 auch der zweite wieder an- geblasen wurde, die aus selbstgewonnenen Erzen direkt Ofenguss, Kunstguss etc. dar- stellen, auch Holzverkohlungsanstalt und Destillation daselbst. (Der zweite Hochofen wurde 1902 kalt gestellt.) Die G.-V. v. 17./1. 1898 beschloss die Anlage einer zweiten Giesserei in Zorge aus vorhandenen Mitteln, die am 23./11. 1898 in Betrieb kam. Im ganzen wurden 1898/99–1899/1900 für Vergrösserungen und Verbesserungen der Werke und Anlagen der Ges. über M. 800 000 ohne Erhöhung des A.-K. ausgegeben; 1900/1901 kamen auf Immobil.-Kto, für Masch. u. Geräte M. 194 283; 1901/1902 M. 52 478 in Zugang. 1898/99 nahm die Maschinenfabrik als solche in Zorge wiederum die Fabrikation auf. Specialitäten: Dampfmaschinen, Einrichtungf. Gypsfabriken, Mühlenanlagen, Drehbänkeetc. 1898 wurde das Kalkwerk Garkenholz nebst dazu gehörenden Ländereien an die neu errichtete A.-G. Vereinigte Harzer Kalkindustrie in Elbingerode für M. 1 200 000 verkauft und waren als Preis M. 700 000 bar, M. 250 000 in Aktien und M. 250 000 in Oblig. der neuen Ges. an die Harzer Werke zu entrichten. Von diesem Erlös wurden M. 568 148 zu Abschreib. an Buchwerten und aus dem wirklichen Buchgewinn von M. 631 851 ca. M. 325 000 = ca. 15 % zur Erhöhung der Div. verwendet. Produktion: Gusswaren 1898/99–1901/1902: 4 892 075, 4 911 828, 3 859 130, 3 450 761 kg. — Holzkohlen-Roheisen (erblasen aus den in den Hüttenröder Gruben gewonn. Erzen) 1898/99 bis 1901/1902: 1 484 464, 2 591 488, 2 326 685, 1 717 245 kg. – Das Ergebnis 1901/1902 wurde durch geringeren Absatz an Holzkohlen-Roheisen, sowie durch niedrige Preise für Fertig- fabrikate nachteilig beeinflusst. Kapital: M. 2 137 500, und zwar M. 1 800 000 in 6000 Aktien Lit. A (Nr. 1–6000) u. M. 337 500 in 1125 Aktien Lit. B (Nr. 1–1125) à M. 300, jetzt sämtl. gleichberechtigt. Erstere berechtigten bis 30./6. 1899 zu 4 % Vorz.-Div. (früher 6 %) ohne Nachzahlungsanspruch u. zur Voreinlösung im Falle einer Liquid. der Ges., doch beschloss die G.-V. v. 25./11. 1899 die Gleichstellung beider Aktienarten. Urspr. A.-K. M. 3 600 000 in Aktien à M. 600, dazu 1872 noch M. 1 800 000; Reduktion des sich danach ergebenden Kapitals von M. 5 400 000 auf die Hälfte durch Abstemp. der Aktien von M. 600 in Aktien Lit. B à M. 300 zufolge G.-V. v. 22./12. 1879, fernere Reduktion der verbleib. M. 2 700 000 durch Zus. legung von 4 Aktien zu 1 Aktie zufolge G.-V. v. 11.4. 1891 und der danach besteh. M. 675 000 durch Zus. legung von 2: 1 Aktie zufolge G.-V. v. 19. 11. 1895 = M. 337 500. Urspr. Prior.-A.-K. M. 4 500 000 in Aktien à M. 300, emitt. lt. G.-V. v. 15./10. 1879; Reduktion durch Zus. legung von 5: 4 Aktien zufolge G.-V. v. 11.4. 1891 auf M. 3 600 000 u. von 2: 1 Aktie auf M. 1 800 000 zufolge G.-V. v. 19./11. 1895. Betreffs der Kapitalswandlungen vergl. die früheren Jahrgänge dieses Buches. Auleihe: M. 300 00) zu 4½ %, aufgenommen lt. G.-V. v. 24./11. 1900 zur Verstärkung der Betriebsmittel beim herzogl. Leihhaus. Die Anleihe ist hypoth. sichergestellt. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., darnach vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, vom verbleib. Betrage 4 % Diy., vom Rest 8 /% Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahres- vergütung von zus. M. 5000), Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1902: Aktiva: Immobil. 1 287 822, Bergwerkseigentum 708 369, Wasser- leitung u. Reservoir 1, Hochofenanlage Blankenburg 4058, Laboratorium 1, Museum 1, elektr. Anlagen 69 139, Geräte u. Masch. 377 051, Mobil. 2, Fuhrpark 1, Eisenstein 22 940, Material. 253 643, Waren 348 535, Wertp. 157 583. Wechsel 27 177, Kassa 11 024, Ausstände 281 266, 13