Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 201 Ges. beträgt, ohne Minette-Terrains: 81 ha, ist also hinlänglich gross, um dem Werk die grösste Ausdehnung zu ermöglichen. Die Anlage besteht aus 4 Hochöfen und ist nach den neuesten Grundsätzen und Erfahrungen disponiert und gebaut. Sowohl die Ab- messungen der Öfen und Winderhitzer als auch diejenigen der Gebläsemaschinen und übrigen Einricht. sind derart gewählt, dass eine monatl. Erzeugung von 4000–50000 t Thomaseisen pro Ofen erzielt werden kann. Vorerst kommt die ganze Produktion in dem eigenen Stahlwerk zur Verarbeitung. Das Stahl- und Walzwerk grossen Stils steht in jeder Hinsicht auf der Höhe der neuesten Technik und ist auf grosse Produktionen bei möglichster Ersparung von Löhnen zugeschnitten. Das Stahlwerk hat drei grosse Konverter von 18 t, welche aus zwei je 250 t haltenden Mischern gespeist werden; der Platz für den vierten ist vorgesehen. Die Giesshalle nebst Abstrippvorrichtung sowie die Pitsanlage sind nach modernsten amerikanischen Systemen eingerichtet. Das Gleiche gilt vom Walzwerk, welches aus 2 Block-, 1 Knüppel- und 1 Triostrasse, sowie einem patentierten amerikanischen Universal- Walzwerk (System Grey) besteht. Für Neubauten und Ergänzungen wurden 1901/1902 M. 839 870 ausgegeben. Es wird eine Vergrösserung der Anlagen durch Bau neuer Walzen- strassen, Erweiterung der Sortimente, Einführung der Schienenfabrikation und anderer Massnahmen für die Aufarbeitung des grössten Teiles des Halbzeugproduktes beabsichtigt; die Aufwendungen hierfür werden ca. M. 3 500 000 erfordern. Produktion 1901/1902: Roheisen: 190 197 t; Stahlwerk: 177 058 t Rohblöcke; Walz- werk: 162 214 t vorgeblocktes Material; Knüppel, Platinen, Träger: 114 271 t. III. Arbeiterwobnungen, Häuser, Bureaux, Grundbesitz etc. Dicht am Werk hat die Ges. 7 eigene Beamtenwohnungen, 12 Werkmeisterwohnungen und 67 Arb.- Wohnungen errichtet. Dieselbe hat in Oberkorn ein grosses Haus erworben, welches mit OÖkonomat verbunden ist und in welchem 100 unverheiratete Arbeiter Kost und Wohnung finden. In Niederkorn hat die Ges. ein anderes Grundstück gekauft, auf welchem ein Krankenhaus errichtet ist. Ausserdem besitzt dieselbe in Oberkorn, alles in nächster Nähe des Werkes, 165 Arb.-Wohnungen und in Oettingen Anteile an einem Beamtenwohnhaus und 4 Arb.-Wohnhäusern für 20 Familien. BB. Abteilung Bochum. I. Steinkohlen- und Eisensteinbergwerk Dannenbaum. Das Grubenfeld der Zeche Dannenbaum ist durch zwei Tiefbauanlagen aufgeschlossen, welche eine Teufe von 500 m haben und mit neuen Kohlenwäschen und Verladeeinrichtungen ver- sehen sind. Auf Schacht I befindet sich eine Batterie von 80 Koksöfen mit Einrichtung zur Gewinnung der Nebenprodukte. Die Anlage wurde von der Firma Dr. C. Otto & Co. in Dahlhausen-Ruhr auf deren Kosten erbaut. Der Betrieb der Koksöfen und Her- stellung des Kokes gehen für Rechnung der Zeche Dannenbaum, während die Firma Dr. C. Otto & Co. den Betrieb der Kondensationsanlage für eigene Rechnung über— nommen hat und für die Dauer von 15 vollen Betriebsjahren die beim Betriebe der- selben fallenden Nebenprodukte, wie Teer, Ammoniak, Benzol etc. unentgeltlich erhält. Nach Ablauf dieser vollen 15 Betriebsjahre, d. h. im Jahre 1912 gehen die gesamten Anlagen, also Öfen, Kondensation, Gebäude und Maschinen ausschliesslich etwaiger Vorräte an Produkten, in betriebsfähigem Zustand ohne weitere Entschädigung in den Besitz der Zeche Dannenbaum über. Auf Schacht II sind 120 Koksöfen ohne Neben- produktengewinnung vorhanden. II. Das Steinkohlen- und Eisensteinbergwerk Friederika. Dasselbe ist durch zwei Schachtanlagen aufgeschlossen. Die Hauptgewinnung geht z. Z. auf der 210 m Sohle um. Neben den sonstigen erforderlichen Verwaltungs- und Betriebsgebäuden befinden sich auf Schacht Friederika I eine Brikettfabrik, sowie 98 Koksöfen. III. Das Steinkohlenbergwerk Prinz-Regent. Das Grubenfeld ist durch eine Doppelschachtanlage aufgeschlossen. Der ältere Schacht hat eine Teufe von 370 m, der neuere eine solche von 500 m. Die Koksöfen-Anlage besteht aus 42 Öfen ohne und 60 Öfen mit Gewinnung der Nebenprodukte. Letztere Anlage, im Jahre 1896 von der Firma Dr. C. Otto & Co. auf deren Kosten erbaut, steht in gemeinsamem Eigentum des Erbauers und der Zechenbesitzerin. Der Betrieb der Koksöfen und Herstellung des Kokes gehen für Rechnung der Zeche Dannenbaum, während der Betrieb der Kondensations- anlage gegen Zahlung einer Abfindungssumme von M. 353 500 für Ammoniak. M. 100 000 für Benzol seitens der Zechenbesitzerin für gemeinsame Rechnung für die Dauer von 15 vollen Betriebsjahren geführt wird. Nagh Ablauf dieser 15 Betriebsjahre, d. h. im Jahre 1911, gehen die ganzen Anlagen, also Öfen, Kondensation, Gebäude und Maschinen ausschliesslich etwaiger Vorräte an Produkten, in betriebsfähigem Zustand ohne weitere Entschädigung in den Besitz der Ges. über. Das Bergwerkseigentum der Abteilung Bochum umfasst eine Steinkohlen- berechtsame von rund 15.000 000 qm und eine Eisensteinberechtsame von rund § 900 000 qm und bildet ein zus. hängendes Ganzes. Die grösste streichende Länge der Gesamtberechtsame beträgt rund 6750 m, die grösste querschlägige Breite rund 3350 m. Nach einer markscheiderischen Aufstellung berechnet sich der Reichtum des Gesamt- feldes an abbaufähiger Kohle bis zur Teufe von 1000 m auf rund 89 000 000 t. Zur Be- wältigung der Grubenwasser sind Wasserhaltungsmaschinen mit insgesamt 31,5 ebm