――― 248 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Zunächst wurden Förderungen in den Eisenerzgrubenfeldern beiSalzgitter, Schandelah. Lauterberg aufgenommen, ebenso ist bei dem Kohlenbergwerke Münchehagen ein neuer Schacht im Abteufen begriffen. Die Grube Salzgitter hat sich als vollständig wertlos erwiesen. Es wurden deshalb für die Grube Salzgitter 1899/1900 vom Bergwerkskto M. 2 563 000 als Illationswert, von der Berechtsame Schandelah 1900/1901 auf Grund- stückskto und Aufbereitungsanlage je 50 % abgeschrieben, Die Abschreib. auf Salzgitter wurde von dem Vorbesitzer bezw. dessen Familie nicht anerkannt, die Beschlussfassung über die Bilanz v. 30./6. 1900 deshalb ausgesetzt; auf diese noch nicht genehmigte Bilanz stützt sich die v. 30./6. 1901. Ein sicheres Urteil über die Knollengrube bei Lauterberg lässt sich erst nach Weitertreiben der Aufschlussarbeiten fällen. Der Steinkohlenschacht Münchehagen ist seit Jan. 1901 in regelmässigem Betrieb und verspricht gute Resultate. Gegen den Vorbesitzer bezw. dessen Erben hat die Ges. eine Schadenersatzklage von zunächst M. 700 000 wegen unrichtiger Angaben bei der Inferierung angestrengt. Kapital: M. 4 500 000 in 3500 Aktien Lit. A und 1000 Vorz.-Aktien à M. 1000. Die Vorz.-Aktien Lit. B erhalten von dem Reingewinn vorab eine Div. von 3 Nach weiterem Abzuge von 5 % des N ominalbetrages für die Aktien Lit. A sind beide Aktiengattungen gleichberechtigt nach Massgabe ihres Verhältnisses zum Gesamtkapital. Die Aktien Lit. B werden im Falle der Auflösung der Ges. vor denen der Lit. A be- friedigt. Die Vorz.-Rechte erlöschen, wenn 10 Jahre nacheinander Vorz.-Div. verteilt ist. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Juli-Sept. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst.; nach Verrechnung von 4 % Div. (s. auch unter Kapital) erhält der A.-R. 7 % Tant. (ausserdem jedes Mitglied M. 1500), Überrest Super-Div. Bilanz am 30. Juni 1901: Aktiva: Bergwerkskto 937 000, Grundstücke 22 390, Aufbereitungs- anlage Schandelah 144 486, Schachtanlage Münchehagen 100 720, Stollenanlage Lauter- berg 118 280, Neuanlage Salzgitter 19 129, Kohlenuntergrundserwerbskto 30 540, Bohr- maschinenneuanlage 2721, Mobilien 8322, Kassa 905, Wechsel 271, Kautionskto 39 642. Bankguthaben 83 147, Debitoren 21 514, Materialien 5460, Vorräte 917, Verlust 3 000 725. Passiva: A.-K. 4 500 000, Delkrederekto 7500, Kreditoren 28 671. Sa. M. 4 536 171. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag a. 1899/1900 2 843 196, Dubiose 3357, Bohr- afaversuche 11 589, Betriebsunkosten 18 054, Reparaturen 5149, Arbeiterwohlfahrt 5407, Löhne, Frachten etc. 100 820, allg. Unkosten 67 533, Abschreib. 53 957. – Kredit: Zs. 8523, Diskont u. Agio 1422, Betriebseinnahmen 98 409, Verlust 3 000 725. Sa. M. 3 109 080. Dividenden: 1898/99: 0 % (Organisationsjahr): 1899/1900–1900/1901: 0, 0 % (Verlustsaldo am 30./6. 1901 M. 3 000 725). Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Dr.-Ing. Alois Weiskopf. Aufsichtsrat: Vors. Dr. Ernst Fleck, Hannover; Justizrat M. Kempner, Dr. Ernst Oppenheimer. Berlin: Bergwerks-Dir. Herm. Methler, Hannover. ――― Norddeutsche Tiefbohrgesellschaft in Hannover, Schillerstrasse 24. Gegründet: 12. 5. 1898. Statutänd. 5./12. 1899, 7./1. u. 3./4. 1902. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Ausführung von Tief- und Flachbohrungen, Erwerb von Grundstücken und Bohr- barken nebst Zubehör, Einrichtung von Gebäuden u. Werkstätten, Betrieb der letzteren für Zwecke der Ges. und für Rechnung Dritter. Kapital: M. 600 000 in 69 St.- u. 531 Vorz.-Aktien, sämtl. à M. 1000. Die Vorz.-Aktien be- rechtigen zu 6 % Vorz.-Div., welche event. nachzuzahlen ist. Urspr. M. 600 000 in gleich- wertigen Aktien à M. 1000, beschloss die G.-V. v. 7./1. 1902 zwecks Verstärkung der Be- triebsmittel der Ges. Zuzahlung von 20 % = M. 200 in bar auf jede Aktie. Für diese Zuzahlung sind Genussscheine in gleichem Betrage ausgegeben (s. unten). Ausserdem sind die Aktien, auf welche die Zuzahlung geleistet ist, Vorz.-Aktien geworden. Die Zu- zahlung (Frist bis 18./4. 1902) erfolgte auf 531 Aktien; soweit die dadurch eingegangenen Beträge die Summe von M. 100 000 zuzügl. der durch die Transaktion entstandenen Un- E kosten überschritten, ist diese Summe an alle Aktionäre, welche die Zuzahlung geleistet, pro rata ihrer Einzahlung zurück erstattet. Von den zugezahlten M. 100 000 sind M. 89734 auf Debitorenkto abgeschrieben, der Rest auf Gewinn- u. Verlustkto verbucht. Gewinnanteilscheine: 531 Stück à M. 200 auf Namen und durch Indossament übertragbar, ausgegeben an die 531 Besitzer der Vorz.-Aktien als Aquivalent für die geleistete Zu- zahlung auf die Aktien in gleicher Höhe (S. oben). Die Scheine erhalten ab 1./5. 1902 aus dem Reingewinn vorweg M. 18 pro Stück und unterliegen der Tilg. durch Ausl. (S. Gewinnverteilung). Sie verleihen keine Aktionärrechte. Geschäftsjahr: 1./5.–30./4. Gen.-Vers,: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Einlage in Spec.-R.-F., dann M. 18 an jeden Gewinn- anteilschein (die event. nachzuzahlen sind), ferner ¼ des Reingewinns zur Tilg. der Ge- winnanteilscheine, darauf bis 6 % Div. an Vorz.-Aktien (die event. gleichfalls nachzuzahlen ist), der verbleib. Restgewinn event. ganz oder teilweise zur weiteren Tilg. von Gewinn- anteilscheinen, ein fernerer verteilbarer Gewinn Div. gleichm. an Vorz.- u. St.-Aktien. Der A.-R. erhält unter Beachtung der gesetzl. Bestimmungen 8 % Tant. (ausser M. 3000 fester Jahresvergütung).