254 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Faconeisen-Walzwerk L. Mannstaedt & Co., A.-G. in Kalk bei Cöln. Gegründet: 4./2. 1897. Letzte Statutänd. 21./11. 1899. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Übernahme der Komm.-Ges. Faconeisen-Walzwerk L. Mannstaedt & Co., auf Grund der Bilanz v. 30./6. 1896 für M. 1 811 452, M. 1061 452 für Kreditoren. Zweck: Verarbeitung von Eisen, Stahl u. anderen Metallen, Handel mit den vorgedachten Produkten und Waren, Betrieb aller Geschäfte, welche sich an die vorgedachte Thätigkeit anschliessen. Die Grundstücke in Kalk umfassen 3 ha 76 a 86 qm. Die mit Bahnanschluss versehene Walzwerksanlage der Ges. enthält 7 Walzenstrassen mit Schweissöfen, Dampfkesseln und allem sonstigen Zubehör. Für Reparaturen, sowie zur Herstellung von Stanz- und Press- artikeln u. kleineren Konstruktionen sind ausgedehnte Werkstätten vorhanden. – Produktion an Facon-Eisen, -Stahl, -Kupfer, -Bronze- und -Aluminium, sowie an fertigen Artikeln wie Stanz- und Presswaren u. dergl. 1897/98–1901/1902: 20 569, 28 463, 32 749, 21 384, 24 809 t. Arbeiterzahl 1901/1902 durchschnittl. 495 Mann. Die Ges. litt in den letzten beiden Jahren wie alle Stahlwerke unter den hohen Preisen des Halbzeuges, die mit den gedrückten Preisen für fertige Ware nicht in Einklang zu bringen waren. Die Bilanz am 30./6. 1902 schliesst mit M. 240 188 Fehlbetrag, welcher aus dem Spec.-R.-F. gedeckt wurde, dessen Bestand danach noch M. 59 812 beträgt. Die Ges. gehört der Vereinigung zur Wahrung der Interessen der Halbzeugverbraucher an. Die Höhe der Bankschulden erklärt sich hauptsächlich aus den in den letzten 3 Jahren für Werkserweiterungen verausgabten erheblichen Mitteln (M. 584 384, 532 840, 209 981). Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Sonderrücklagen, 4 % Div., vom Rest 6 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst., Überrest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1902: Aktiva: Grundbesitz 140 587, Gebäude 479 745, Bahnanlage 79 597, Masch. 881 564, elektr. Kraft- u. Lichtanlage 239 391, Walzenlager 344 156, Utensil. 30 000, Mobil. 6500, Patente u. Musterschutz 3000, Rohmaterial. 227 984, Fabrikate 533 123, Versich. 7375, Kassa 4052, Wechsel 35 284, Debit. 710 465, Verlust 240 188. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Delkr.-Kto 7593, Arb.-Unterst.-F. 24 079, Beamten-Pens.- u. Unterst.-F. 40 000, rückst. Löhne 37 484, do. Frachten 19 168, R.-F. 133 817, Spec.-R.-F. 300 000, Bankkredit 1 012 080, Kredit. 883 786. Sa. M. 3 958 011. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 139 163, Zs. 41 613, Provis. u. Skonto 95 935, Abschreib. 148 992. – Kredit: Vortrag 45 263, Stabeisenlager 131 934, Bahnanschluss 8318, Verlust (aus dem Spec.-R.-F. gedeckt) 240 188. Sa. M. 425 703. Kurs Ende 1898–1902: 188.50, 265.75, 207, 134.80, 108.75 %. Aufgel. 1./12. 1898 zu 175 %. Erster Kurs 9./12. 1899: 185 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1896/97–1901/1902: 12, 15, 20, 35, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 5 J. (F.) Direktion: Louis Mannstaedt, stellv. Direktor Carl Mannstaedt. Prokuristen: Ernst Opderbecke, Anton Schulz. Aufsichtsrat: (4–7) Vors. Bank-Dir. Ober-Reg.-Rat a. D. H. Schröder, Stellv. Bank-Dir. Alb. Heimann, Geh. Komm.-Rat Gust. Michels, Geh. Komm.-Rat Otto Andreae, Louis Hagen, Cöln. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Cöln u. Berlin: A. Schaaffh. Bankverein.* Actiengesellschaft Bremerhütte in Kirchen a. d. Sieg. Werke in Geisweid und Weidenau. Gegründet: 25./5. 1888. Letzte Statutänd. 3./5. u. 25./10. 1902. Sitz der Ges. bis 25./3. 1899 in Geisweid (Bez. Arnsberg). Zweck: Erwerbung u. Betrieb der zu Geisweid belegenen Bremerhütte, Hütten- u. Gruben- betrieb. Fabrikation von Puddel-, Stahl-, Spiegel-, Thomas-, Bessemer- u. Giesserei-Eisen. Die Ges. hat zwecks Terraingewinnung das der Firma Joh. u. Karl Weber gehörig gewesene Fein- blechwalzwerk, das neben ihrer älteren Hochofenanlage in Geisweid lag, für M. 100 000 käuflich erworben; sie hat ferner die beiden Walzwerke (Grob- u. Feinblech) von H. & A. Hüttenhain u. Haardter Walzwerk (vormals Fuchs & Co.) in Weidenau ab 1./1. 1900 für M. 400 000 bezw. M. 100 000 angekauft, zahlbar in neuen Aktien der Ges. und besitzt somit 3 Walzwerke. In Geisweid 1899/1900 Errichtung eines 2. Hochofens, angeblasen Ende Sept. 1900; ferner Er- richtung eines Siemens-Martin-Stahlwerks daselbst (im Betrieb mit jetzt 2 Öfen seit Febr. 1901). Hochofen I ist seit Juli 1901 gedämpft. Erbaut ist endlich eine Schlackensteinfabrik zur Verarbeitung der granulierten Hochofenschlacke zu Presssteinen (seit Juni 1899 betriebs- fähig). Kosten der neuen Hochofenanlage insgesamt M. 1 043 311, des neuen Stahlwerks M. 1 110 297. Die Ges. gehört dem Roheisen-Syndikat u. dem Grob- u. Feinblech-Verbande an. Das Geschäftsj. 1901/1902 erbrachte M. 327 166 Betriebsverlust. Hierzu treten die Gen.-Unk. etc. mit M. 270 990, Abschreib. M. 249 398, do. auf Vorräte u. Abnahmeverpflichtungen M. 159 533, zus. M. 1 028 777 u. einschl. M. 471 175 Verlustsaldo des Vorjahres u. M. 167 047 Rückstellung für Abnahmeverpflichtungen, insgesamt M. 1 667 000 Fehlbetrag. Demselben steht der durch die Herabsetzung des A.-K. im Sommer 1902 erzielte Buchgewinn in gleicher Höhe zum Ausgleich gegenüber (s. unten). Kapital (bis Mai 1902): M. 2 500 000 in 2500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 150 000, erhöht lt. G.-V. v. 25./3. u. 7./8. 1899 um M. 1 050 000, wovon M. 289 000 zum Umtausch von Hypoth.