268 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Ziegeleien. Der Gesamtaufwand für die in Bayern u. Thüringen gelegenen Alagen ist ab- geschrieben und stehen dieselben mit je M. 1 zu Buche. Die für die Beschaffung des Bedarfes an Kohlen und Koks in den letzten Jahren ein- getretenen Schwierigkeiten a die Ges., um sich diesbezügl. unabhängig zu machen, ver- anlasst, südöstl. von Hamm i. Westf. (in den Gemeinden Hamm, Braam-OÖstwennemar, Mark, Uentrop, Werries, Norddinker u. Heessen, in den Kreisen Hamm, Soest, Beckum) Bohrversuche auf Steinkohlen machen zu lassen, welche in 8 niedergebrachten Bohrlöchern fündig wurden, sodass sich die Ges. entschloss, einen Komplex von 7½ preuss. Maximalfeldern zu erwerben, deren Kohlenflöze in einer Mächtigkeit von 0, 4–4, 6 m „ Die Ausbeut. dieser Kohlen- felder soll durch Erricht. einer Doppelschachtanlage bei Bohrloch 5, welches als Tiefbohrloch bis auf 842 m niedergebracht wurde, geschehen u. daran anschliessend eine Kokerei erbaut werden. Die Fertigstellung der Schachtanlage, mit deren Vorarbeiten durch Anfertigung der Pläne u. Ankauf bezw. Sicherung der benötigten Grundstücke angefangen ist, wird etwa 5–7 Jahre in Anspruch nehmen. Die Kosten sind auf M. 7―10 000 000 veranschlagt und werden durch die unten verzeichnete Anleihe aufgebracht. Die Bergwerke werden die Namen Maximilian I., II., III u. IV. führen. Für Neubauten Erwerbungen wurden 1901/1902 verausgabt: Für Aufschlussarbeiten, Bohrungen, Grunderwerb, neue Schächte etc. auf den thüring. u. bayer. Eisensteingruben M. 299 788, für Neuanlagen auf den Hochöfen M. 36 637, für Baüten auf dem König-Albert- Werk M. 254 310, für solche auf den Walzwerken Rosenberg u. Maxhütte-Haidhof M. 70 391. – Für 1902–1903 ist die Ausführ. nachstehender Neuanlagen in Aussicht genommen: Aufschluss- arbeiten in den Schmiedefelder und Oberpfälzer Gruben, Fertigstellung der beiden Schacht- anlagen bei Auerbach, Umbau des älteren kleinen Hochofens in Unterwellenborn, Fertigstellung des Blechwalzwerkes, sowie Beschaffung eines elektr. Krans über den Tieföfen in Zwickau. Vollendung der beiden letzten Bohrlöcher auf dem Kohlenfeld bei Hamm i. W. und In- angriffnahme des Baues der Schachtanlage daselbst. Für diese Anlagen werden. ungefähr M. 3 000 000 erforderlich sein. Produktion 1896/97–1901/1902: Es gefördert an Spat- u. Brauneisenstein: 921 616, 931 339, 1 324 321, 2 151 150, 2 185 822, 1 325 970 hl; erblasen wurden in den Hochöfen an Bessemer-, Spiegel-, Thomas- und Puddel-Roheisen: 85 353, 84 778, 101 449, 123 199, 130 728, 97 901 t; die Herstellung an Rohstahl betrug: 57 941, 61 492, 85 964, 99 357, 119 907, 94 366 t; an Gusswaren: 1732, 2255, 2955, 3033, 2974, 2133 t; fertige Eisen- u. Stahlerzeugnisse: 62 996, 66 063, 86 448, 114 918, 117 123, 97 100 t. Kapital: M. 6 027 443.64 in 3516 Aktien (Nr. 1–3516) à fl. 1000. Urspr. fl. 600 000, erhöht It. G.-V. v. 28./4. 1856 um 1158 Aktien à fl. 1000 (auf fl. 1 758 000 = M. 3 013 721.82), ferner zwecks Errichtung des König-Albert-Werkes bei Zwickau lt. G.-V. v. 14./8. 1899 um M. 3 013 721.82 (auf M. 6 027 443.64) in 1758 ab 1./4. 1899 div.-ber. Aktien à fl. 1000 = M. 1714.29, angeboten den Aktionären (1: 1) bis 30./9. 1899 zu 100 % zuzügl. 40% für Spesen etc. (plus 5 % Zs. ab 1./4. 1899), anderweitig zu 400 %. Die G.-V. v. 14.8. 1899 beschloss weiter, den R.-F. für „Erneuerungen“ M. 500 000, für „Zwickau“ M. 920 000 u. für „Ersatzschienen“ M. 86 860.91 zus. M. 1 506 880 zu entnehmen und an die Aktionäre auszuzahlen (ab 15./9. 1899). Auf jede alte Aktie entfielen M. 857.14½. Die Rückzahlung dieser M. 1 506 880 erfolgte also gleichzeitig mit Erhöhung des A.-K., wodurch die Aktionäre die Aktien eigentlich zu 50 %, anstatt zu pari erhielten. Hypoth.-Anleihe lt. staatl. Genehmig. v. 30./7. 1902 u. G.-V. v. 18./8. 1902: M. 8 000 000 in % Schuldverschreib., rückzahlbar zu 102 %, 8000 Stücke auf Inhaber à M. 1000. Zs. 1.4. u. 1./7. Unkündbar bis 1908 u. alsdann innerh. 20 Jahren tilgbar durch jährl. Ausl. im Dez. 1907) auf 1./4.; verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist ab 1907 vorbehalten. Die Anleihe hat I. Hyp. auf den Grund- u. Bergbaubesitz der Ges. in den bayer. Kreisen Rosenberg (112,66 ha) u. Sulzbach (1077,37 ha) erhalten. Treuhänder: Merck. Finck & Co. in München. Der Erlös der Anleihe dient zur Abstossung der noch mit M. 2 431 564 ausstehenden Hypoth.-Schuld, ferner zur Verstärkung der Betriebsmittel u. zur Bestreitung der Kosten für Erricht. obengenannter neuen Schachtanlage nebst Kokerei auf den von der Ges. in West- falen erworbenen Kohlenfeldern. Zahlst. wie bei Div. Verj. der Coup. nach 4 J., der Stücke 10 J. (F.) Zur Begebung sollten zunächst nur M. 4 000 000 kommen. Kurs Ende 1902: 103.60 %. Zugelassen im Ökt. 1902; erster Kurs: 101. 75 %. Notiert in München Hypotheken: M. 3 500 000, mit welchem Betrage der Gesamtbesitz in Bayern durch ein Annuitätendarlehen der Bayerischen Hypotheken- und Wechsel-Bank in München belastet war; verzinsl. zu 4 % u. jederzeit in Pfandbr. vorgenannter Bank rückzahlbar. Bis Ende März 1902 M. 1 068 435 getilgt, sodass noch M. 2 4: 31 564 verblieben, zu deren Rückzahlung am 1./9. 1902 obengenannte Anleihe mit verwendet wurde. – Die Anlagen nebst Grundbesitz in Thar ingen u. Sachsen, sowie die Kohlenfelder in W estfalen sind nicht mit Hypoth. belastet. Geschäftsjahr: Gen.-Vers.: Spät. Sept. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn- Verteilung 10% z. R.-F. bis 25 % des A.-K. (ist erfüllt), 5 % Div., vom Rest an A.-R. (der Vors. 2 %, fedes Mitgl. 1 %, Max. bei 7 Mitgl. insges. M. 40 000), Überrest z. Verf. d. G.- Bilanz am 31. März 1902: Aktiva: Oberpfälzer Gruben mit Tiefbauten u. Maschinen 1. Oberfränkische Gruben 1, Auerbacher Gruben 1, do. Drahtseilbahn 1, Rosenberg: Hoh- ofenanlage 1, Thomashütte 1, Schlackenmühle 1, Walzwerk 1; Maxhütte: Gebäude u. Gründe 1, Maschinen u. Material 1, Zweigbahn 1; Fronberg: Giesserei u. Werkstätte 1; Thüringer Gruben, Kamsdorf mit Tiefbauten u. Maschinen, Könitz, Eisenberg, Loben- ――