Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 2* Dividenden 1886/87–1901/1902: 4, 12, 15, 7, 10, 7, 6, 3½, 3, 5, 6½, 6½, 11, 15, 12, 5 %. Zahlbar innerhalb 14 Tagen nach Feststellung, spät. 31./12. Ga 3 4 J. (K). Direktion: August Kleffner. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Otto Meurer, Cöln; Stellv. Komm.-Rat F. W. Hupertz, Aachen; Dr. Gust. Bunge, Hoenningen; Anton Hamers, Crefeld; Bergassessor Carl Hupertz, Cöln. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Delbrück Leo & Co., Disconto-Ges. Act.-Ges. Charlottenhütte in Niederschelden, Kreis Siegen. Gegründet: 28./1. 1864; eingetr. 24./10. 1864. Letzte Statutänd. 28./10. 1899. Z weck: Produktion von Eisen aus angekauften oder anderweit angeschafften Erzen, Ver- arbeitung des produzierten oder anderweit angeschafften Eisens und die Veri äusserung der hergestellten Produkte und Fabrikate, speciell: Achsen. Radreifen aller Art, fertige Radsätze für Voll-, Klein- u. Nebenbahnen; Schmiedestücke aus Siemens-Martinstahl, roh, vorgearbeitet und fertig bearbeitet; Stahlfagonguss, Rohblöcke, Rohbrammen. Die Ges. besitzt auf einem Terrain von 8S ha 28, 9 a zwei Hochöfen nebst allen Hilfsmaschinen. 1898/99 wurde mit der Herstell. von Mauersteinen aus granulierter Hochofen-Schlacke begonnen. Arbeiterzahl ca. 500. 1898 wurde der Bau eines Stahlwerkes beschlossen, welches mit den durch die Kapitals- erhöhung v. 7./5. 1898 beschafften Mitteln 1899/1900 hergestellt ist. Die Neuanlage umfasst: 1) das M. mit drei Öfen à 15 tons Inhalt, von denen immer gleic hzeitig Zzwei im Betriebe sein werden, mit einer Dolomitanlage zur Herstell. des basischen Futters für den Martinofenherd; 2) die Stahlgiesserei mit Modellschreinerei; 3) das Hammer- u. Walzwerk mit einem 12tons-Hammer, zwei 6tons- u. div. kleineren Hämmern, sowie dem Bandagenwalzwerk; 4) das Kesselhaus mit vier Kesseln zur Erzeugung des Dampfes für das Hammerwerk; 5) die grosse mechan. Werkstatt; 6) die elektr. Kraff- u. Lichtanlage mit zwei Dampfmasch., zwei Dynamomasch. u. der Kesselanlage. Die Herstellungskosten des Stahlwerkes betrugen ins- gesamt ca. M. 2 000 000 u. haben den Voranschlag um rund M. 300 000 überschritten. Ein Blechwalzwerk ist im Bau u. dürfte im Frühjahr 1903 in Betrieb kommen. Die G.-V. v. 28./10. 1899 beschloss den Ankauf von 523 Kuxen des konsolid. Eisenerz- bergwerks Gew. Bruderbund bei Eiserfeld ab 1./1. 1900 gegen Gewährung von 523 neuen Aktien von 1899 à M. 1000. In der Bilanz v. 30./6. 1900 wurden diese 523 Kuxe mit M. 564 044, dem eigentl. Erwerbspreis, aufgeführt, nach Abschreib. stehen dieselben jetzt noch mit M. 510 842 zu Buche. Genanntes Eisenerzbergwerk besitzt eine grosse Anzahl Verleihungen. Die gesamte Grubenoberfläche derselben beträgt ca. 1 598 000 qm. Die Förderung an Rohspat betrug im Jahre 1895–99: 38 041, 41 090, 50 290, 47 597, 49 500 t. Das Quantum der anstehenden Efsen- steine der Grube ist auf 1 684 152 t geschätzt. Unter Zugrundelegung dieser Ziffer würden die Eisenerze noch ungefähr für einen 30 jähr. Betrieb im gegenwärt. Umfange ausreichen. An Ausbeute hat die Gew. erzielt 1896–1900; M. 63 000, 175 000, 110 000, 180 000, 160 000. Die erzielte aus ihrer Beteilig. pro 1900 u. 1901: M. 83 680, 62 760, Produktion 1899/1900 bis 1901/1902: Hochofenanlage: 52 975, 38 456, 30 006 t; Stahlwerk: 16 462, 19 823, 17 086 t Rohstahl, Schmiedestücke, Stahlfaconguss u. Bandagen; Schlackensteinfabrik jährl. ca. 400 000 bis 600 000 Steine bei zeitweiligem Betrieb. Der Abschluss für das Geschäftsj. 1901/1902 ergiebt einen Rohgewinn von M. 72 855, der nebst einer Entnahme aus dem R.-F. in der Höhe von M. 83 589 zu Abschreib. auf die Hochofen- u. Stahlwerksanlagen verwandt wird. Die Rücklage enthält danach noch M. 137 202. Auf die Beteilig. an der Grube Brüderbund ist die Div.- Rue klage mit M. 25 000 abgesohrieben worden. Kapitaf: M. 3 100 200, u. zwar M. 3200 in 16 Prior.-Aktien Lit. A à M. 200, M. 3000 in 15 Aktien Lit. Cà M. 200 und M. 3 094 000 in 3094 Aktien (Nr. 1–3094) Lit. C à M. 1000. Urspr. M. 375 000, dann nach verschiedenen Wandlungen lt. G.-V.-B. vom 29. Okt. 1892 auf M. 800 200 erhöht, ferner erhöht lt. G.-V.-B. vom 7. Mai 1898 um M. 1 500 000 in 1500 Aktien Lit. C. wovon M. 700 000 mit Div.-Ber. ab 1. Juli 1898 zu 125 % begeben sind, die übrigen M. 800 000 (Nr. 1495–2294) wurden den alten Aktionären mit 101 % angeboten und sind diese Aktien ab 1. Juli 1900 div.-ber., hiervon eingezahlt M. 200 000 bis 30. Juni 1899, restliche M. 600 000 bis 1. Okt. 1899. Neuerdings erhöht lt. G.-V.-B. vom 28. Okt. 1899 um M. 800 000 (auf 4 in 800 Aktien Lit. C (Nr. 229. 5–3094) à M. 1000, div.-ber. ab 1. Juli 1899, wovon M. 523 000 zum Ankauf von 523 Kuxen der Eisenerzgrube Brüderbund ver wendet wurden, Be tiee M. 277 000 angeboten den Aktio- nären 24. Nov. bis 7. Dez. 1899 zu 150 % plus 4 % Zs. ab 1. Juli 1899; auf nom. M. 9000 alte Aktien entfiel 1 neue Aktie à M. 1000. Sämtliche Aktien lauten auf den Inhaber, nur die 15 Aktien Lit. C à M. 200 sind Nam.-Aktien und die 16 Aktien Lit. A à M. 200. Hypothekar-Anleihe: M. 1 500 000, aufgenommen lt. G.-V. v. 26./3. 1902 zur Stärk. der Betriebsmittel u. hauptsächlich zur Anlage eines Grob- u. Feinbles hwalzwerkes, namentl. auch für Schiffsbauzwecke. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbjahr. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 200 = 1 St., 1 Aktie à M. 1000 = 5 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., dann 6 % Div. an die Prior.-Aktien Lit. A (mit Nach- zahlungsanspruch), dann 60% Div. an die Ake Lit. C, von dem weiteren Überschuss können 50 % zur Tilg. der Prior.-Aktien Lit. X& verwendet werden, Rest kommt an beide Aktienarten gleichmässig zur Verteilung. Der A.-R. bezieht 7 % Tant. (nach Zahlung von mind. 4 % Div.) bis höchstens M. 20 000 im ganzen.