Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 289 ein Martinwerk ist 1889, eine Hufeisenfabrik 1891 vollendet; 1896 eine elektr. Blechschweisserei eingerichtet; alle Anlagen sind durch Lokomotiv-Schmalspurbahn miteinander und mit dem Oberschles. Schmalspurbahnnetz verbunden. Gegenwärtig umfasst das Grundeigentum der Ges. 86 ha 71 a 66 qm. Dem Mobilien- und Immobilienkto wurden 1901/1902 als Zugang M. 358 811 belastet, wogegen M. 20 883 in Abgang kamen. In Bobrownik wurde 1900/1901 eine Dolomitförderung etabliert. – Die Koksanstalt ist an die Oberschles. Kokswerke und chem. Fabriken verpachtet, das Blechwalzwerk kalt gelegt, die Hufeisenfabrikation war ein- gestellt, ist aber wieder aufgenommen worden. Ihren Kohlenbedarf muss die Ges. ankaufen. — 1902 wurde der Bau eines Reserve-Hochofens mit Cooper-Anlage fertiggestellt (Baukosten ins- gesamt etwa M. 550 000), derselbe ist aber noch nicht in Betrieb genommen, da sich die Ges. das Roheisen unter Gestehungspreisen verschaffen kann. Aus demselben Grunde erfolgte 20./8. 1901 auch Einstellung des Betriebes des alten seit 16 Jahren im Feuer gewesenen Hoch- ofens und ferner Sistierung der weiteren Ausbeute der Erzgruben der Ges. und des er- pachteten Dolomitbruches. Über die Lage der Ges. verbreiteten sich die Organe in der G.-V. v. 10./9. 1902 wie folgt: Die jetzige Bedrängnis sei eine Folge der unerwartet langen Dauer des aussergewöhnlich starken Rückganges in der Eisenindustrie, welcher die Redenhütte besonders scharf betroffen habe. Obwohl dem Unternehmen zur Sicherung seiner weiteren Existenz, also nach Deckung der sofort zu tilgenden Verpflichtungen von der Zuzahlung 1893 nur M. 47 691 verblieben waren, habe die Ges. seitdem M. 464 817 Div. gezahlt, an Zs. für die Hypoth. rund M. 405 000 entrichtet und zur Verbesserung und Unterhaltung ihrer Anlagen M. 986 174 aufgewendet, also seitdem M. 1 855 991 bezw. exklusive eines in letzterem Betrage enthaltenen Darlehens von M. 150 000, durch ihre Betriebe M. 1 705 991 aufgebracht. Die Hütte fertige von jeher in der Hauptsache nur Fabrikate, die einen sog. Weltmarktpreis haben; diesem muss sie sich, ohne Rücksicht auf ihre Selbstkosten, fügen, wenn sie überhaupt arbeiten will, sie konnte deshalb gegen einen Preissturz, wie er in den letzten Jahren eingetreten ist, nicht an- kämpfen. Der als Wertmesser sämtl. Erzeugnisse dienende Walzeisenerlös ging vom Aug. 1900 bis Juli 1901 über 41 % zurück. Die Bilanz per 30./6. 1902 zeigte ohne Berück- sichtigung der Abschreib. M. 396 667 Betriebsverlust, dem M. 341 348 an Reserven gegenüber- standen. Unter den Aufwendungen für Verbesserung u. Unterhaltung der Anlagen figurierte der neue Hochofen mit Cooper-Anlage mit M. 502 814 bis Ende Juni; seitdem seien für seine Fertigstell. noch M. 40 000 verausgabt. Nach Abzug des für diesen Bauzweck aufgenommenen Darlehens von M. 150 000, das in Monatsraten zurückgezahlt werde u. sich bereits auf M. 137 298 verringert habe, habe die neue Ges. demnach für die neue Hochofenanlage M. 405 516 aus eigenen Mitteln aufgewendet. Per 1./9. 1902 berechnet, stellen sich den teilweise bis Ende Nov. 1902 zu begleich. Verpflichtungen der Ges. von M. 452 937 an Debit., Kassa u. Bankguth. M. 271 884 gegenüber, sodass ein Fehlbetrag an Barmitteln von M. 181 052 am 1./9. 1902 vor- handen war, der aus entsprechender Verwertung der mit M. 424 288 figurierenden Bestände schon seine Deckung finden würde. An Kaut.-Hypoth. wurden M. 1 034 200 auf das Eigen- tum der Ges. eingetragen, dagegen wurden an Barkredit nur M. 887 298 und an Avalkredit M. 75 200 in Anspruch genommen. Das Immobil.- u. Mobilienkto figuriert nur mit M. 2 563 226, hierbei sind die im Kreise Zabrze liegenden Grundstücke von 50,58 ha mit M. 37 810 bewertet, während eine Taxe den heutigen Wert mit M. 1 038 498 bemisst. Auch der sonstige im Kreise Tarnowitz belegene Grundbesitz von 33, 81 ha steht nur mit M. 20 585 zu Buche, während der Ges. dort bei einer Expropriation Parzellen mit M. 1.10 pro qm bezahlt wurden. Demnach sei auch diesem Tarnowitzer resp. Mikultschützer Grundbesitz ein wesentlich höherer Wert beizumessen. Zur Deckung der dringendsten Verpflicht. wurden M. 400 000) als nötig bezeichnet. Auf Grund dieser Darlegungen wurde die geforderte Zuzahlung auf die Aktien von 30 % einstimmig gutgeheissen (s. unter Kapital). In der G.-V. v. 20./12. 1902 verlautete noch, dass eine Betriebseinstellung nicht zu gewärtigen sei. Die Bilanz unten giebt über den Verlust per 30./6. 1902 von M. 147 215 genau Aufschluss. Produktion; 1895/96 1896/97 1897/98 1898/99 1899/1900 1900/1901 1901/1902 Elseneeßtd 12 041 14 915 12 739 11 978 10376 1 195 Robeeeses. ½ꝓß½ꝶ6 æꝓqxqxcc⁴)qęñ̃ꝛcxcx ff.. 2 805 Nebenprodukte . . „ 496 742 611 540 376 692 5 Chamottefabrik 519 301 378 746 93= 3 Giesserei, Kessel- u. I%%% 2994 3 037 3 464 3 779 2 816 2 864 Halbfabrikafe. 99 307 19 337 17 227 17238 15 585 12 537 13 458 .... 15.683 15 866 14 478 17930 16 641 11 934 13 275 Dolomitgewinnung. =3 3004 Gesamtumsatz . . M. 2197 582 2 449 234 2 363 203 3 115 642 3 501 986 2 179 272 1 902 004 Kapital (bis Sept. 1902): M. 2 267 400, nämlich M. 2 001 000 in 1334 St.-Prior.-Aktien Lit. A à M. 1500 und M. 126 000 in 84 St.-Prior.-Aktien Lit. B à M. 1500 und M. 140 400 in 468 Stück ebensolchen à M. 300. Die Aktien waren sämtlich gleichberechtigt. Urspr. A.-K. der „Redenhütte“ M. 4 500 000. – 1872 auf M. 6 654 000 erhöht. – Auf- lösung 18./7. 1878. Man erhielt für 5 Aktien der „Redenhütte“ zu Thlr. 200 und M. 600 bar eine Aktie der „Consol. Redenhütte“ zu M. 300 u. M. 600 in 6 % Oblig. (diese OÖblig. gekünd. per 1./4. 1890); A.-K. nunmehr M. 600 000; erhöht 1881 um M. 400 200 zu pari Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1907/1903. II. 19 0