308 Kohlenbergbau. Angriff genommen, die in Deutschland als zu einem regelrechten Grubenbetrieb gehörig an- gesehen werden. Von den 6 Schächten auf den Grubenfeldern der Ges. sind 4 einwandfrei abgeteuft u. als Förderschächte zu benutzen, während 2 nur als Wetterschächte dienen werden. Die Neubauten sind 1901/1902 derart gefördert, dass Schacht II u. VI fertiggestellt sind u. aufV ein vorläufiger Abschluss erreicht ist. Bei normalem Betrieb der Schächte II, VI u. V wird auf eine Gesamtförderung von ca. 1 000 000 t gerechnet, welche sich nach Hinzunahme des Schachtes VIII bei Karlingen u. einem verlassenen Schachte bei Schacht V noch bedeutend steigern dürfte. Der Grubenbesitz der Ges. belief sich Ende Juni 1902 auf zus. 15 669 ha u. wird 1903 durch Verleihungen auf erfolgreiche Bohrungen weiter ausgedehnt werden. Auf SchachtvVI ist 1901/1902 eine Wäsche u. ein Gattersägewerk erbaut, im Betrieb auf demselben Schacht ist eine Schmiede-, Schlosser- u. Schreinerwerkstatt u. seit März 1901 eine Ziegelei mit 2 Ring- öfen u. 3 Pressen (tägl. Leistungsfähigkeit ca. 32 000 Steine), ferner eine elektr. Centrale für den Gesamtbetrieb sämtl. Schächte. Auf der Kolonie Aspenhügel hat die Ges. 48 Arbeiter- doppelwohnhäuser u. 1 Logierhaus errichtet, auf Schacht III 13 Doppelwohnhäuser; 56 weitere Doppelwohnhäuser auf der Kolonie sind im Bau. – Produktion: Gefördert wurden 189899 bis 1901/1902: 159 400, 143 406, 122 897, 132 131 t. Für die letzten beiden Jahre kamen für die Förderung nur die Schächte II, III u. VI in Betracht. Eisenbahnversand 1900/1901–1901/1902: 97 898, 98 375 t. Der Betrieb auf Schacht III ist im Sept. 1902 eingestellt; dient nur noch zur Wetterhaltung von Schacht VI. Belegschaft Ende Juni 1902: 1584 Mann. Steineproduktion 1901/1902: 9 423 000 Stück. Kapital: M. 11 310 000 in 24 000 Prior.- u. 13 700 gewöhnlichen Aktien (Nr. 1 –37 700) à Thlr. 100 = M. 300, voll eingez. seit 15./4. 1901. (25 Interimsscheine von Prior.-Aktien, auf welche die letzte Einzahl. von 10 % nicht geleistet, wurden lt. Anzeige v. 30./6. 1902 für kraftlos erklärt.) Die Prior.-Aktien geniessen 6 % Vorz.-Div., welche event. nachzuzahlen ist. Dieses Recht auf prioritätische Div. erlischt jedoch, wenn beide Aktienarten in 10 Jahren hinter- einander gleiche Div. erhalten haben. Die Höhe der Div.-Rückstände auf die Prior.-Aktien belief sich Ende Juni 1902 auf M. 7 728 725. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., ev. besond. Rückl., vom Übrigen werden zunächst etwaige rückst. priorität. Div. auf die Prior.-Aktien nach der Reihenfolge des Alters dieser Rückstände gezahlt, sodann bis 6 % Div. an Prioy.-Aktien, bis 4 % an gewöhnliche Aktien, vom Rest bis 0 Super-Div. an gewöhnliche Aktien, Überrest Super-Div. gleichmässig an alle Aktien bezw. nach G.-V.-B. Der A.-R. erhält 10 % Tant. von dem Betrage, welcher nach Vornahme sämtl. Ab- schreib. u. Rückl. sowie nachVerteil. von 4 % Div. an alle Aktien verbleibt, mind. aber zus. M. 20000. Bilanz am 30. Juni 1902: Aktiva: Berechtsame u. Schächte 9750000, Grundstücke 70000, Wohnhäuser u. Kolonie 250 000, Kessel, Masch. u. Pumpen 125 000, Betriebsgebäude 23 000, Mobil. 22 000, Eisenbahnanschlüsse 45 000, elektr. Beleucht. 4000, Zahlungen u. Anzahl. f. Neu- anlagen, Herricht. u. Grunderwerb 6 595 548, nicht geleistete Einzahl. auf Aktien 750, Kassa 25 373, Debit. 1 100 344, Beamtenunfallversich. 13 747. – Passiva: A.-K. 11 310 000, R.-F. 522, alte Div. 5596, rückst. Löhne 140 947, Unterst.-F. 9894, Kredit. 6 549 811, Gewinn 7991. Sa. M. 18 024 762. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 244 100, Betriebs-Unk. 1 238 213, Verwalt.- Unk. 125 463, Gewinn 7991 (davon R.-F. 399, Vortrag 7592). – Kredit: Vortrag 5320, verfall. Div. 2571, Erlös geförderter Kohlen 1 588 424, Zs. u. Mieten 19 452. Sa. M. 1 615 767. Dividenden: Zahlung auf rückst. Ergänz.-Zs. der vollbez. Prior.-Aktien 1889/90–1898/99: M. 6, 10, 18, 22, 20, 18, 16, 16, 10.16, 6 per Stück; auf rückst. Ergänz.-Zs. der nicht vollbez. Prior.-Aktien 1889/90–1898/99: M. 2.43, 4.91, 10.73, 15.65, 16.17, 16.20, 14.40, 14.40, 8,86, 5.10; 1899/1900–1901/1902: –, –—, – per Stück. Zahlbar spät. 8 Tage nach der G.-V. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Bergwerks-Dir. Joh. Flake, Karlingen; Rechtsanw. Ad. Wentzel. Prokurist: Otto Rusch. Aufsichtsrat: (6–9) Vors. Geh. Ober-Finanzrat Georg Wald. Mueller, Berlin; Stellv. Aug. Thyssen, Hugo Stinnes, Mülheim (Ruhr); Dr. Morton von Douglas, Konsul Eug. Gutmann, Ober-Bergrat a. D. Dr. jur. Paul Wachler, Berlin; Hans Schuster- Gutmann, Basel; Bergrat a. D. R. Remy, Lipine. Zahlstellen: Karlingen: Gesellschaftskasse; Berlin: Dresdner Bank. Karlsruher Kohlenverein in Karlsruhe, Herrenstr. 33 HI. Gegründet: 27./5. 1890. Letzte Statutänd. 7./11. 1899. Zweck: Gemeinschaftl. Einkauf und Bezug von Steinkohlen und Abgabe derselben zu Bergamtspreisen. Kapital: M. 24 000 in 120 Nam.-Aktien à M. 200. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Sept.-Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1902: Aktiva: Kautionskto 24 782, Kassa 245, Debit. 5670. – Passiva: A.-K. 24 000, Kredit. 881, R.-F. 2400, Hilfs-R.-F. 739, alte Div. 220, Gewinn 2457. Sa. M. 30 698. Dividenden 1890/91–1901/1902: 4, 6, 5½, 58¾, 5½, 6, 6, 5, 7, 8, 8, 9 %. Coup.-Verj.: 4 . n. F. Direktion: Friedr. Axtmann. Aufsichtsrat: (3) C. Junker, C. Himmelheber, A. Printz.