――a Kohlenbergbau. 311 Direktion: Aug. Schwanfelder, Hans Rosencrantz. Prokuristen: Carl Brüggemann, Otto Rosencrantz, Ernst Lamprecht, Walter Lindtner. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Max Ruffmann, Königsberg i. Pr.; Stellv. Paul Piper, Stettin; Rechtsanw. Osk. Brzezinski, Paul Ziemer, Rob. Brandt, Königsberg i. Pr. Rheinische Anthracit-Kohlenwerke in Kupferdreh. Gegründet: 13./12. 1889; eingetr. 21./12. 1889. Letzte Statutänd. 8./12. 1899 u. 15./12. 1900. Zweck: Bergbau, Verarbeitung u. Verwertung der gewonnenen Mineralien. Übernahme u. Fortbetrieb der Steinkohlenzeche Heisinger Tiefbau ab 1./7. 1889 für M. 300 000 in Grund- schulden und M. 1 600 000 in Aktien. Die Ges. besitzt gegenwärtig die Felder Hundsnocken, Abgunst, Zwergmutter, Rauensiepen, Bruchkamp u. Steinkamp, Christian, Rübezahl, Bernhard und Glückstern, sowie die Kuxmehrheit der Geviertfelder Friedrich-Wilhelm, Morgenröthe, Heisinger Vereinigung und Franz mit 2 Schächten, der eine zur Förderung, der andere zur Wasserhaltung u. Wetterführung. Das Feld Rübezahl wurde 1890 gekauft und wurden hierfür M. 200 000 Aktien ausgegeben. Kohlenreichtum in den alten Feldern im Juli 1889 etwa noch 293 000 000 Ctr. und reicht noch für etwa 150 Jahre. Die Beteiligung der Ges. bei anderen Zechen am 30./6. 1902 mit M. 2 273 327 resultiert aus dem Erwerb der Grubenberechtsame der obengenannten 4 Felder (M. 122 440), sowie hauptsächlich aus den Zubussen zum Ausbau eines saigeren Schachtes auf den Feldern der Gew. Friedrich-Wilhelm (M. 2 150 887). Dieser jetzt in Förderung getretene Schacht hat eine Teufe von 310 m bei 5m Durchmesser und ist ganz mit Ziegelsteinen ausgemauert. Über Tage wurde eine Kesselanlage von 5 Cornwallkesseln mit neuem Schornsteine nebst den zugehörigen Gebäuden, eine Lichtanlage, eine Kompressions- masch. zum Betreiben des maschinellen Bohrbetriebes unter Tage mit komprimierter Luft, eine Zwillings-Fördermasch., welche imstande ist, 1000 t in achtstündiger Schicht zu heben, mit den zugehörigen Nebenanlagen ausgeführt. Sobald das Kohlen-Syndikat die Erhöhung der Beteiligungsziffer für die Ges. u. die Gew. Friedrich-Wilhelm auf 240 000 t ausgesprochen hat, was noch immer nicht geschehen, wird die Konsolidation der Gew. mit der Ges. bewirkt werden. Erhöhung der Anlagekonten 1901/1902 im ganzen um M. 552 547. Arbeiterhäuser sind für 100 Familien gebaut. Die G.-V. v. 15./1. 1900 beschloss Erwerbung der Zeche Pauline ab 1./1. 1900 gegen Ge- währung von M. 1 216 000 Aktien al pari u. weiteren M. 264 000 Aktien à 112.50 %, letztere zur Begleichung der schwebenden Schuld, sowie die Übernahme von M. 490 000 Grundschuld. Das auf der jetzigen 280m-Sohle anstehende Kohlenquantum (Anthracit-Kohle) beträgt ca. 4 000 000 t und ist mithin bei einer Jahresförderung von ca. 100 000 t auf 40 Jahre hinreichend. Der auf der tieferen Sohle anstehende, auf etwa 5 000 000 t zu schätzende Kohlenreichtum ist gänzlich ausser Betracht geblieben. Die Zeche Pauline besitzt folg. Einzelberechtsamen: Gustav, der Lange Fritz, Friderica ins Westen, Hugo, Eberhard, Ilandsbraut, ver. Braut, Bräutigam, Spill- berg, Braut in Flecksiepen, Jacke, Redlichkeit u. Käthchen ganz, die Kux-Majorität der Berecht- samen Bornerberg, Ludwig ins Westen, Veste Hoffnung u. Porthof und ausserdem Beteilig. an einer Reihe anderer benachbarter Berechtsamen. Die Grubenfelder bedecken einen Flächen- raum von mehr als 6 qkm. Die Mächtigkeit der Flöze beträgt insgesamt 5,02 m. Uber Tage besitzt die Zeche einen Grundbesitz von 16 ha 80 a 56 qm. Ausser dem Förderschachte ist ein Wasserhaltungsschacht und ein zweiter fahrbarer Ausgang vorhanden. Der Transport von aufbereiteten Kohlen nach der Bahnstation Werden erfolgt durch eine Otto'sche Seilbahn. Der Wert der Aktiva der Rhein. Anthracit-Kohlenwerke erhöhte sich 1899/1900 durch Erwerb der Zeche Pauline um M. 2 044 965. Die Grundschuld ist um die obengenannten M. 490 000 gewachsen. Produktion: 1894/95 1895/96 1896/97 1897/98 1898/99 1899/1900 1900/01 1901/02 Förderung . . . . t 100 766 88 925 108 991 103 833 123 209 222 727 241 261 229 620 Selbstkosten p. 100 Ctr. M. 24.96 24.60 23.25 25.07 29.88 29.84 28.05 — Absatz .. mt 97 041 85 053 104 216 92 191 112 824 208 271 227 625 209 690 Verkaufspreis p. 100 Ctr. M. 25.24 32.01 32.55 36.88 36.70 40.78 45.80 = Die Produktion 1899/1900 versteht sich einschl. Zeche Pauline für ein Semester. Die Belegschaft betrug 1901/1902: 821 (Zeche Pauline 320) Mann. — Beteiligungsziffer beim Kohlen-Syndikat am 1./10. 1901: 360 000 t inkl. Zeche Pauline. Die Fördereinschränkung 1901/1902 betrug 24 % durchschnittl.; durch höhere Bewertung der Erzeugnisse infolge höheren Stückkohlenfalles, härterer Beschaffenheit der Anthracitkohlen und verbesserter Aufbereitung gelang es, ein besseres Bruttoresultat gegen das Vorjahr zu erzielen. Kapital: M. 3 900 000 in 3900 Aktien (Nr. 1–3900) à M. 1000. Urspr. M. 1 800 000, erhöht lt. G.-V. v. 17./5. 1899 um M. 400 000 in 400, ab 1./7. 1899 div.-ber. Aktien à M. 1000, begeben an Arons & Walter in Berlin zu 115 %, angeboten M. 300 000 den Aktionären 6: 1 v. 4.–12./7. 1899 zu 120 %; lt. G.-V. v. 15./1. 1900 um M. 1 700 000 (auf M. 3 900 000) in 1700 Aktien A M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1900, wovon 1216 bezw. 264 Stück zum Erwerb der Gew. Pauline bei Werden (s. oben) u. M. 220 000 zur Ausführung von Neubauten auf dem alten Werke dienten. Letztere M. 220 000 wurden den Aktionären 10: 1 v. 8.–24./3. 1900 zu 112.50 % angeboten. Hypoth.-Anleihe Kupferdreh: M. 1 200 000 in 4½ % Oblig. v. 15./12. 1896, rückzahlbar zu 102 %, 1200 Stücke à M. 1000, auf den Namen des A. Schaaffh. Bankvereins. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1901 durch jährl. Ausl. mit mind. 3 % im Juni (erstmals 1900) auf 2./1.; kann jederzeit verstärkt werden. Zahlst. wie bei Div. u. Berlin u. Cöln: A. Schaaffh. Bankver.