330 Metall-Industrie. Aktien-Gesellschaft vorm. H. Gladenbeck & Sohn, Bildgiesserei, Sitz in Berlin, Direktion in Berlin und in Friedrichshagen, Verkaufsmagazin in Berlin, W. Leipzigerstrasse 311. Fabriken in Berlin, S. Ritterstrasse 24 und in Friedrichshagen, Wilhelmstr. 62. Gegründet: 26./4. 1888. Letzte Statutänd. v. 24./6. 1899. Zweck: Übernahme der Bildgiesserei von H. Gladenbeck & Sohn in Friedrichshagen, der Bronce- u. Zinkgusswarenfabrik derselben Firma daselbst und des Geschäfts der Firma Alfred Gladenbeck in Berlin ab 1. Jan. 1888 für M. 700 000 in Aktien. Fabriken in Friedrichshagen 5 Morgen gross. Die Zinkgiesserei daselbst ist neuerdings zur Vermind. der Betriebs-Unk. mit der Bildgiesserei vereinigt. 1897 wurde die Kunstgiesser ei A. M. Be- schorner & Sohn in Budapest für ca. M. 200 000 angekauft, ferner lt. G. . B. v. 8./12. 1898 die Broncewarenfabrik E. Lewy & Söhne in Berlin mit Wukung ab 1./1. 1898. Kaufpreis M. 500 000. Die Besitzer genannter Firma erhielten M. 275 000 in bar und M. 225 000 in neuen Vorz.-Aktien der Ges. à M. 1000. Gesamtumsatz des inländischen Geschäfts 1898–1900: M. 922 773, 987 661, 948 850. Die Budapester Fabrik arbeitete 1900 mit dem beträchtlichen Verlust von M. 49 484, wodurch das Gesamtergebnis wesentlich beeinflusst wurde. Das Ergebnis 1901 der Budapester Fabrik war nicht besser; es schweben Ver- handlungen diese Abteil. zu verkaufen. Das Verkaufslager „Unter den Linden“ wird am 1./10. 1902 nach Leipzigerstr. 111 verlegt. Die vereinigten Friedrichshagener Betriebe und die Berliner Abt. entwickeln sich befriedigend. Der Verlust aus 1901 von M. 2096 fand bis auf M. 243 aus dem R.-F. seine Deckung. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 gleichberechtigten sogenannten Vorz.-Aktien à M. 1000. Die- selben sind nach ihrer Entstehung als Vorz. Aktien bezeichnet, gewähren jedoch, da alle St.-Aktien eingezogen sind, besondere Vorrechte nicht mehr. Urspr. A.-K. M. 1 000 000 in 1000 St.-Aktien à M. 1000, It. G.-V.-B. vom 27. Dez. 1893 durch Zuzahlung von 30 % bis 28. Febr. 1894 in Vorz.-Aktien umgewandelt; geschah auf 755 Aktien, auch Rückkauf von 2 Aktien; Zusammenlegung der verbliebenen 243 St.- Aktien von 3 zu 1 St.-Aktie vom 8. Febr. bis 1. März 1895, sodass verblieben M. 836 000, zerlegt in 755 Vorz.-Aktien à M. 1000 u. 81 St.-Aktien à M. 1000. Erstere berechtigten zu 5 % Vorz.-Div. mit event. Nachzahlung und Vorbefriedigung im Falle der Liquidation. Die G.-V. vom 24. Febr. 1898 beschloss Rückkauf 1 St.-Aktie und Zusammenlegung der 81 St.-Aktien zu 20 Vorz.-Aktien, was geschehen ist, sodass das A.-K. am 31. Dez. 1898 aus M. 775 000 in 775 Vorz.-Aktien bestand. Die G.-V. vom 8./12. 1898 beschloss behufs Erwerbung der Fabrik E. Lewy & Söhne, Berlin, Erhöhung des A.-K. um M. 225 000 (auf M. 1 000 000) durch Ausgabe von 225 Vorz.-Aktien, was lt. handelsgerichtl. Ein- tragung vom 8./7. 1899 stattfand. A.-K. jetzt wie oben M. 1 000 000. Anleihe: M. 7 700 000 in 4 % Oblig. wurde in der G.-V. v. 8./12. 1898 beschlossen behufs Ankauf der Fabrik E. Lewy & Söhne und Tilg. der „ Tilg. ab 1901 durch Ausl. im Juli auf 31./12. mit jährl. 2½ %. Noch in Umlauf Ende 1902 M. 665 000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen Vers Im I. Sem. in Berlin. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., Tantiemen an Vorst. und Beamte, sodann bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 6 % Tant. an A.-R. (ausser einem Fixum von M. 1000 pro Mitgliac), Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Grundstücke 36 143, Gebäude 284 016, fertige u. halbfert. Waren 258 385, Metalle 11 137, Vorräte 8391, Metallformen u. Modelle 77 040, Gipsformen u. Modelle 8093, Vervielfältigungsrechte 63 304, Maschinen 5990, Utensil. 30 940, Pferde u. Wagen 1250, Lichtdrucke, Preislisten u. Klichees 12 539, Kassg. 24 056, Wechsel 3135, Debit. 230 267, Anteil an der Budapester Kunstgiesserei (abzügl. 113 855 Verluste aus Vorjahren u. 1901) 298 352, Erwerbspreis des Geschäftes E. Lewy & Söhne (nebst 20 000 Betriebs-F.) 520 000, Verlust 64 413. Passiva: A.-K. 1 000 000, Teilschuldverschreib. 683 000, Kredit. 223 959, alte Div. 440, Rücklagen für Prozesskosten 25 595, do. für zweifelh. Forder. 4457. Sa. M. 1 937 451. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag a. 1900 64 170, Handl.-Unk. 131 661, Rückstellung auf zweifelh. Forder. 4868, Verlust der Budapester Fabrik (einschl. Verzinsung des Anlagekapitals) 36 533, Abschreib. 25 127. – Kredit: Zs. 11 253, R.-F. Übertrag 1854, Überschuss aus Fabrikbetrieben Friedrichshagen u. Verkaufslager Berlin 135 974, do. der Berliner Fabrik abzügl. Unk. u. Abschreib. 48 865, Verlust 64 413. Sa. M. 262 359. Kurs: St.-Aktien 1888–98: 131, 124, 113.75, 76, 49.75, –, –, – =„ Fingeführt in Berlin am 23./5. 1888 zu 130 %. Notierung eingestellt am 3. 1900. Die sogenannten Vorz.-Aktien sind bisher zum Beraüfdel noch nicht Dividenden: Aktien 1888–97: 7, 7, 6, 0, 0, 3 00, 0 9 %, Vorz.-Aktien 1894–1901: 0 0, 0, 0, 2, 0, 0, 0 % Div 1 1./7. Coup.-Verj.: Gesetzl. Frist. Direktion: Felix Gorüng, Paul Lewy, Hugo Bh Aufsichtsrat: (3–6) Vors. Gen.-Dir. Barnewitz, Rechtsanwalt Th. Abrahamsohn, Dir. S. Stein. Prokuristen: Oscar Baumann, Karl Starke, Berlin; C. Kuhn, Friedrichshagen. Zahlstelle: Eigene Kasse in Berlin. Prozessangelegenheit: (Siehe hierüber auch frühere Jahrgänge.) Die gegen die früheren Vorst.-Mitgl. Hermann, Oscar u. Alfred Gladenbeck angestrengten Prozesse schweben