Metall-Industrie. 357 Vereinigte Deutsche Nickel-Werke Akt.-Ges. vorm. Westfäl. Nickelwalzwerk Fleitmann, Witte & Co. in Schwerte a. d. Ruhr. Gegründet: 26./7. 1902 mit Wirkung ab 1/¼4. 1902; eingetr. 26./7. 1902. Letzte Statutänd. 3./10. 1902. Gründer: Westfäl. Nickelwalzwerk Fleitmann, Witte & Co., Rich. Fleitmann, Schwerte; Komm.-Rat Dr. Th. Fleitmann, Rentner Diedr. Kayser, Iserlohn; Dir. Hch. Lands- berg, Frankf. a. M.; Komm.-Rat Osk. Caro, Gleiwitz; Dir. Siegfried Winkler, Berlin. Die offene Handels-Ges. Westfäl. Nickelwalzwerk Fleitmann, Witte & Co. in Schwerte brachte in die Ges. ihr gesamtes Vermögen so, wie sich dasselbe aus der per 1./4. 1902 aufgestellten Bilanz ergeben hat, ein, wogegen ihr 6400 Aktien à M. 1000 überwiesen wurden. Die G.-V. v. 3./10. 1902 genehmigte die Kaufverträge mit der Oberschles. Eisen-Ind.-A.-G. in Gleiwitz und der A.-G. Emaillirwerk u. Metallwaarenfabrik Silesia in Paruschowitz behufs Übernahme der Metallwerks-Abteil. in Herminenhütte u. Baildonhütte, sowie in Paruschowitz. Zweck: Fortbetrieb der bisher der Firma Westfäl. Nickelwalzwerk Fleitmann, Witte & Co. in Schwerte a. d. Ruhr gehörigen Werke, sowie Erwerb u. Errichtung auch anderer zur Her- stellung und zum Vertriebe von Metallerzeugnissen bestimmter Unternehm. aller Art. Werke in Schwerte W., Paruschowitz O.-S., Herminenhütte bei Laband O.-S., Baildonhütte bei Kattowitz O.-S. Spec.: Bleche, Drähte, Geschirr aus Nickel u. dessen Legier. u. Plattierungen, Munitions- u. Münzmaterial. Kapital: M. 9 000 000 in 9000 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div., vom Ubrigen 6 % Tant. an A.-R., Rest nach G.-V.-B. Dividende: Die erste Bilanz wird per 31.3. 1903 gezogen. Direktion: Rich. Fleitmann, Stellv. Ludw. Emmerich, Rich. Warmer, Wilh. Terbrüggen. Prokuristen: Karl Wolf, Karl Roeber. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Dr. Th. Fleitmann, Iserlohn; Dir. Heh. Landsberg, Frank- furt a. M.; Komm.-Rat Osk. Caro, Gleiwitz; Dir. S. Winkler, Bankier Carl Fürstenberg, Berlin; Dir. Th. Hinsberg, Barmen; Rentner D. Kayser, Dir. Th. Fleitmann, Paul Möllmann, Iserlohn. = * 0 Weyersberg Kirschbaum & Cie., Actien-Gesellschaft für Waffen und Fahrradtheile in Solingen mit Zweigniederlassung in Berlin, Charlottenstrasse 86. Gegründet: 22./12. 1896 als A.-G. Letzte Statutänd. 4./11. 1899 u. 22./11. 1901. Gründung S. Jahrg. 1899/1900. bernahmepreis M. 2 502 360. Zweck: Weiterführung der sämtl. Etabliss. der Firma „Weyersberg, Kirschbaum & Cie.“ zu Solingen; insbesondere Fabrikation von blanken Waffen, Hauern, Axten, Plantagenmessern, Bohrdrehern, Neusilber-Artikeln, nahtlosen Rohren, Fahrradteilen u. Haushaltungsgegenständen. Anfang 1899 wurde die neuerbaute Axt- u. Hauer- fabrik in Wald in Betrieb genommen, die Abteil. fertiger Fahrräder dagegen 1900 aufgelöst. Die Auflös. dieser Patria-Fahrradvertriebe, besonders der Wiener Anlage, verursachte gleich im vorigen Jahre auch 1901/1902 weitere Verluste, die den Betriebsüberschuss von M. 60 629 weit überschreiten. Es mussten der im Vorjahre mit M. 230 000 dotierten Rücklage für diese Ausfälle weitere M. 150 000 zugeführt werden, sodass sich ein Fehlbetrag von M. 89 371 ergab. der mit M. 61 873 aus dem R.-F. gedeckt und mit M. 27 497 vorgetragen wurde. Dabei sind Abschreib. diesmal unterblieben, was mit der erhöhten vorjährigen Abschreib. von M. 353 972 begründet wird. Die Gesamt-Forder. der Ges. auf dem Liquid.-Kto der Patria-Fahrradvertriebe einschl. der Unternehm. in Wien und Stockholm belief sich Ende Juni 1902 auf M. 393 726, abzügl. Rücklage der Verluste M. 150 000, bleiben M. 243 726. Dagegen beträgt das für diese Unternehm, von befreundeter Seite gewährte Darlehen M. 281 422; in der Bilanz figuriert die Differenz zwischen diesem Darlehen und der Forder. von M. 243 726 mit M. 37 696 unter den Kredit. Die Immobil. der Ges. haben eine Ausdehnung von rund 220 a. Umsatz insgesamt 1898/99–1901/1902: M. 3 045 504, 2 569 632, 2 068 531, 2 160 057. Die jetzt getrennten 3 Betriebe sollen zur Kostenersparnis vereinfacht werden. 8 Kapital: M. 2 100000 in 2100 abgestemp. Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 2000 000 Erhöhung lt. G.-V.-B. vom 29. Okt. 1898 um M. 500 000 in 500, ab 1. Juli 1898 div.- ber. Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären im Verhältnis 4: 1 vom 1.–30. Nov. 1 898 zu 140 %. Die Erhöhung hatte Verstärkung der Betriebsmittel zum Zweck. Die G.-V. vom 16. Jan. 1901 beschloss Zuzahlung von M. 300 pro Aktie mit der Massgabe, dass diejenigen Aktien, auf welche Zuzahlung nicht geleistet würde, im Verhältnis 321 zus. gelegt werden sollten. Frist 1.–20./2. 1901 (zur Zus legung später bis 31./5, 1901 verlängert). Auf 1900 Aktien erfolgte die Zuzahlung = M. 570 000, 600 Aktien wurden in 200 zus. gelegt, wodurch M. 400 000 frei wurden; insgesamt standen also der Ges. M. 97000 0 zur Deckung von Verlusten u. Abschreib. zur Verf. Der Betriebsverlust für 1900/1901 betrug M. 161 232, dazu kamen noch M. 164 722 aus der liquidierten Fahrradabteilung, ergab Gesamtverlust von M. 325 953; dieser Betrag wurde aus obigen M. 970000 getilgt; ferner wurden M. 353 972 zu Abschreib., M. 60 075 zum R.-F. verwandt und M. 230 000 als Res. für noch zu erwartende Verluste aus der Fahrrad-Abteil. vorgetragen (s. auch oben). Anleihe: M. 750 000 in 4 % Obligationen von 1897, rückzahlbar zu 102 %, Stücke à M. 1000. Zinsterm. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1901 durch jährl. Ausl. von mind. M. 30000 im Nov.