390 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Chemnitzer Wirkwaaren-Maschinenfabrik (vorm. Schubert & Salzer) in Chemnitz. Gegründet: 25./11. 1889 bezw. 2./1. 1890; eingetr. 7./1. 1890. Letzte Statutänd. 18./7. 1809 u. 18./3. 1902. Die A.-G. erwarb das unter der Firma Schubert & Salzer in Chemnitz betriebene Fabrikationsgeschäft nebst dem daselbst Adorferstr. 13 belegenen 4880 qm grossen Fabrik- grundstück samt allem Zubehör, sowie Maschinen, Werkzeugen, Vorräten und Aussenständen. Die Ausdehnung des Unternehmens veranlasste zum Ankauf des ca. 17 650 qm grossen Nachbar- grundstückes (Lothringerstrasse), um darauf ein neues Fabrikgebäude von 8623 qm Fläche zu errichten. In dasselbe wurde Anfang Aug. 1896 die gesamte Fabrikation verlegt und das alte Fabrikgebäude Adorferstrasse für M. 12 600 pro anno bis 30./9. 1907 vermietet. 1900 Errichtung einer 4600 qm Bodenfläche enthaltende Montagehalle mit rund M. 250 000 Kostenaufwand. Zweck: Erzeugung von allen Gattungen Wirkwaren-, Strick-, Schiffchen-Stick- u. Werkzeug- maschinen. Die Ges. kann sich auch an Unternehmungen der Textilbranche bdeteiligen. Seit 1896 Fabrikation von Fahrrädern, welche die Ges. unter der Firma „Fahrradwerke Salzer & Co., G. m. b. H.“ an den Markt bringt. Bei dieser Ges. m. b. H. ist die Chemnitzer Wirkwaaren-Maschinenfabrik in der Weise mit einer Einlage von M. 49 500 beteiligt, dass die A.-G. die ausschliessliche Lieferantin der Ges. Fahrradwerke Salzer & Co. für Fahrräder und Fahrradteile ist, und der gesamte Betrieb derselben für Rechnung der A.-G. geführt wird. Diese hat dagegen dem Inhaber des restlichen einen Geschäftsanteils des M. 50 000 betragenden Stammkapitals der G. m. b. H. jährl. eine Div. von 5 % zu bezahlen und ist berechtigt, diesen Anteil jederzeit al pari zuzügl. 5 % lauf. Zs. zu er- werben. Geschäftsführer der Ges. m. b. H. ist Bruno Salzer. Fakturierung 1889/90–1901/1902: M. 450 230, 587 935, 234 077. 392 252, 592 747, 844 956, 747 593, 662 145, 1 231 032, 1 586 096, 2 330 382, 2 039 509, 2 220 813. Arbeiterzahl im Juni 1902 an 785 Personen. Kapital: M. 1 600 000 in 1600 Aktien (Nr. 1–1600) à M. 1000. Urspr. M. 500 000, erhöht lt. G.-V.-B. v. 14./12. 1894 um M. 250 000, ausgegeben zu 116 % weiter It. G.-V.-B. v. 23./. 1895 um M. 250 000, ausgegeben zu 120 %, lt. G.-V.-B. v. 18./7. 1899 um M. 300 000 in 300, ab 1./4. 1899 div.-ber. Aktien à M. 1000, übernommen von der Dresdner Bankfirma Menz, Blochmann & Co. zu 110 % und lt. G.-V.-B. v. 18./3. 1902 um fernere M. 300 000 (auf M. 1 600 000) in 300 neuen, ab 1./4. 1902 div.-ber. Aktien à M. 1000, übernommen vom Bankhause Georg Fromberg & Co. in Berlin zu 106 % zuzügl. Stück-Zs., angeboten den Aktionären 5: 1 v. 25./4.–9./5. 1902 zu 110 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./4. 1902 u. Schlussscheinstempel. Den Aktienstempel, ferner sämtliche mit der Neuausgabe der Aktien verbundene Kosten, auch die der späteren Einführung an der Börse hatte die Ges. zu tragen. Sämtliche Kapitalserhöhungen erfolgten zwecks Verstärkung der Be- triebsmittel und Ausdehnung des Geschäftes. Anleihe: M. 750 000 in 4 % Teilschuldverschreibungen von 1895, rückzahlbar zu 105 %, 500 Stücke à M. 1000, 500 Stücke à M. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1899 in 41 Jahren durch Ausl. im Juni auf 31./12. Sicherheit: Hypothek auf das gesamte Besitztum der Ges. Zahlst.: Gesellschaftskasse; Dresden: Deutsche Bank. Noch in Umlauf Ende März 1902 M. 726 500. Kurs in Dresden Ende 1896–1902: 103.75, 103, 102.75, 102, 100, 94.50, 100 % Hypotheken (am 31./3. 1902): M. 125 000 zu 5 % an 2. Stelle, aufgenommen 1900/1901, tilg- bar in noch 5 Jahresraten à M. 25 000; urspr. M. 150 000. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Juli-Aug. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Sonderrücklagen oder ausserord. Abschreib., vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, bis 4 % Div., vom Übrigen 7½ % Tant. an A.-R. (neben M. 6000 auf Handlungsunkosten zu verbuchender festen Jahresvergütung), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. März 1902: Aktiva: Grundstücke 269 346, Gebäude 669 499, Betriebsmaschinen 185 823, Elektricitätsanlage 31 143, Werkzeugmaschinen 453 804, Werkzeuge 189 200, Modelle 22 772, Inventar 17 963, Kontoreinrichtung 5344, Fabrikationseinrichtung 28 90b, Debit. 703 887, Fahrradwerke Salzer & Co. 49 500, Kassa 12 633, Wechsel 372 78l, Fabrikationskto 903 686, Versich. 9446. Passiva: A.-K. 1 300 000, Anleihe 726 500, do, Zs.-Kto 8385, do. Tilg.-Kto 223). R.-F. 130 000, Extra-R.-F. 257 885, Delkr.-Kto 6622, Accepte 650 000, Darlehn 175 000. alte Div. 270, Hypoth. 125 000, Res. für Löhne. Abgaben etc. 50 942, Kredit. (darunter M. 41 508 Anzahiungen) 129 027, Gewinn 363 867. Sa. M. 3 925 733. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Reparaturen 16 269, Grundstücks- u. Gebäudeerhaltung 912, Geschäfts-Unk. 129 438, Hypoth.-Zs. 6927, Zs., Dekort u. Diskont 30 258, Abgaben 15 020, Versich. 9577, Arb.-Wohlfahrt 9698, Anleihe-Zs. 29 400, Abschreib. 189 700, Gewinn 174 112 (davon Extra-R.-F. 42 115, Delkr.-Kto 25 000, Div. 78 000, Tant. 21 00% Vortrag 7990). – Kredit: Vortrag a. 1900/1901 11 280, Grundstück- u. Gebäudenutzung 10 223, Fabrikationsertrag 589 864. Sa. M. 611 367. Kurs: In Dresden Ende 1890–1902: 143, 143, 92, 104, 153, 166, 145, 143, 111, 139, 132, 105 157 %. Eingeführt am 22./1. 1890 zu 140 %. –— In Berlin Ende 1900–1902 132, 101.0 156.90 %. Eingeführt am 24./2. 1900 durch Georg Fromberg & Co.; erster Kurs 157 %, Seit Nov. 1902 auch notiert in Leipzig. (Kurs daselbst Ende 1902: 158.50.)