=―saas ―――――――――――――――――――――――――― Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 435 Süddeutsche Waggonfabrik Aktiengesellschaft in Kelsterbach a. M., Grossh. Hessen. Gegründet: 18./1. 1899. Statutänd. 18./6. 1900 u. 14./10. 1902. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Herstellung und Verwertung von Eisenbahnmaterial., Eisenbahnwagen und Strassenbahnwagen u. von Fahrzeugen aller Art; der Zweck ist ausgedehnt auf alle Zweige der Holz- u. Metallbearbeitung. Die auf einem Areal von 90 000 qm errichtete Fabrik, wo- von fast 20 000 qam bebaut, ist im Nov. 1899 in Betrieb gekommen. Sie arbeitet mit 2 Dampf- masch. von zus. 500 HP. Die Verteilung der Betriebskraft erfolgt durch elektr. Gleichstrem von 220 Volt; die Beleucht. umfasst 104 Bogen- u. über 1000 Glühlampen. Es können jährl. 1000–1200 Waggons verschiedener Gattung hergestellt werden. Für évent. Erweiterung des Betriebes ist ein grösseres Grundstück hinzuerworben. Die Ges. ist an der Ges. „Arbeiter- heimé“ in Kelsterbach mit M. 40 000 Einzahlung beteiligt, an die vier Arbeiterwohnhäuser für M. 224 000 abgegeben wurden. Ablieferungen 1900/1901–1901/1902: 464, 393 Fahrzeuge, Wert M. 1 661 000, 1 520 000. —– Nachdem bereits das Jahr 1900/1901 mit M. 1 347 227 Unter- bilanz abgeschlossen hatte, erhöhte sich dieser Verlust 1901/1902 hauptsächlich infolge der ungenügenden Beschäftigung und den gedrückten Verkaufspreisen um M. 281 386 (wovon M. 95 310 Abschreib. auf Material. u. M. 129 391 sonst. Abschreib.) auf M. 1 629 612. Über die Tilg. dieses Verlustes s. unter Kapital. Nach Ausgabe der Vorz.-Aktien haben sich die Verpflichtungen der Ges. auf M. 311 678 gemindert, wovon M. 216 973 auf feste Termine. Kapital (bis Okt. 1902): M. 2 400 000 in 2400 Aktien (Nr. 1–2400) à M. 1000. Urspr. M. 1 600 000 (vollgezahlt seit 25./8. 1899), erhöht lIt. G.-V. v. 18./6. 1900 um M. 800 000 in 800 neuen, ab 1./7. 1900 div.-ber. Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären 271 bis 7./7. 1900 zu pari zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./7. 1900 u. M. 10 Aktienstempel. Zwecks Reorganisation der Ges., Tilg. der Unterbilanz von M. 1 629 612 per 30./6. 1902, Abstossung von Bank- schulden etc. beschloss die G.-V. v. 14./10. 1902 Herabsetzung des A.-K. auf M. 600 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 421 (Frist bis 2./2. 1903) und Ausgabe von M. 2 100 000 Vorz.-Aktien, welche 5 % Vorz.-Div. erhalten mit event. Nachzahlungspflicht und im Falle Auflös. der Ges. vor den St.-Aktien befriedigt werden. Haben in 3 Jahren hintereinander Vorz.- u. St.-Aktien 5 % oder mehr Div. erhalten, so erlöschen alle Vorrechte der Vorz.-Aktien. Nach Durchführung der ganzen Transaktion wird das A.-K. aus M. 2 700 000 in 2100 Vorz.- u. 600 abgest. St.-Aktien, sämtl. à M. 1000, bestehen. Die Bankgläubiger der Ges. haben für den grössten Teil ihrer Ferderungen Vorz.-Aktien übernommen. Dieselben sind zu pari franko Zs. begeben und seit 4./11. 1902 vollbezahlt. Der durch die Zus. legung resultierende Gewinn soll, abgesehen von der Tilg. der Unterbilanz, mit M. 17 8506 zu Abschrejb. und mit M. 152 051 zur Schaffung eines R.-F. verwandt werden (s. Bilanz II unten). Die Übernehmer der neuen Vorz.-Aktien haben sich verpflichtet, jedem Besitzer von St.-Aktien, der dies ver- langt, auf je 8 noch nicht zus. gelegte oder auf je 2 bei der Zus. legung in Giltigkeit gebliebene St.-Aktien 7 Vorz.-Aktien zu bari franko Zs. zu überlassen (Frist 21./11.–24./12. 1902). Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn -Verteilung (nach Durchführung der Kapitalreorganisation): 5 % z. R.-F., vertr. Tant. an Vorst., 5 % Div. an Vorz.-Aktien mit event. Nachzahlungspflicht, bis se St.-Aktien, vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest nach G.-V.-B., wobei bezügl. der Super- iv. Vorz., u. St.-Aktien gleichmässig zu behandeln sind. Über das Erlöschen der Vorrechte der Vorz.-Aktien s. unter Kapital. Bilanz I am 30. Juni 1902: Aktiva: Grundbesitz 59 622, Gebäude 1 098 158, Bahnanschluss u. Geleise 175 268, Betriebsmasch. 124 588, elektr. Anlage 146 506, Werkzeugmasch. 257 731, Werkzeug u. Geräte 132 531, Werkstätteneinricht. 232 646, Telephonanlage 1095, Mobiliar 12 890. Modelle 3904, Material 417 393, Halbfabrikate 101 215, Kassa 1992, Debit. 382 894, Avale u. Kaut. 154 817, Arbeiterheim Kelsterbach: Eingez. St.-Einlage 40 000, Versich. 3030, Verlust 1629 612. – Passiva: A.-K. 2 400 000, Verpflicht. m. Künd. 2 316 974, Kredit. 94 704, Avale u. Kaut. 154 816, Arb.-Unterst.-F. 1016, rückst. Löhne u. Berufsgenoss. 8382. Sa. M. 4 975 892. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 1 347 227, Betriebs-Unk. 145 329,. Gen.-Unk. 150 117, Miete 4358, Abschreib. auf Material 95 310, do. auf Anlagen 129 392. – Kredit: Fabrikationsertrag 242 121, Verlust 1 629 612. Sa. M. 1 871 733. Bilanz II (nach durchgeführter Kapitalreorganisation): Aktiva: Grundbesitz 59 622, Ge- äude 1 098 158, Bahnanschluss u. Geleise 175 268, Betriebsmasch. 124 588, elektr. Anlage 140 506, Werkzeugmasch. 257 731, Werkzeuge u. Geräte 132 531, Werkstätteneinricht. 232 646, Lelephonanlage 1, Mobiliar 1, Modelle 1, Material 417 393, Halbfabrikate 101 215, Kassa 1992, Debit. 382 894, Avale u. Kaut. 154 817, Arbeiterheim-Stammeinlage 40 000, Versich. 3030. – assiva;: St. Aktien 600 000, Vorz.-Aktien 2 100 000, Verpflicht. auf feste Termine 216 974, Kredit. 94 704, Avale u. Kaut. 154 816, Arb.-Unterst.-F. 1016, Löhne 8382, R.-F. 152 502. Sa. M. 3 328 394. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 1 629 612, Abschreib. 17 886, R.-F. 152 502. Sa. M. 1 800 000. – Kredit: Buchmässiger Gewinn aus der Zus. legung M. 1 800 000. Dividenden 1899/1900–1901/1902: 0, 0, ― Vorstand: Ed. Schulthes. Prokuristen: E. H. Hoyer, H. Böckler. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Isaac Dreyfuss, Justizrat Dr. Heinr. Oswalt. Bankier Ernst Ladenburg, Ing. Alex. Askenasy, Frankf. a. M. ― 99* 28 ―