―――― Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 497 Mannheim, Moskau, München, Münster i. W., Neapel, Nürnberg, Odessa, Örebro, Paris, St. Petersburg, Plauen i. V., Posen, Prag, Rostock, Rostow a. Don, Sbeffield, Sosnowice, St. Johann (Saar), Stettin, Stockholm, Strassburg i. E., Stuttgart, Turin, Waldenburg i. Schl., Warschau, Wien, Würzburg, Zürich, Zwickau i. S. Auekland, Batavia, Bombay, Buenos-Ayres, Cairo, Cape Town, Habana, Johannes- burg, Lima, Melbourne, Mexico, Montevideo, Montreal, Noumea, Penang, Porto Alegre, Santiago de Chile, Shanghai, Singapore. Soerabaja, Sydney, Tokyo, Valparaiso. Gegründet: Am 19. April 1883 als „Deutsche Edison-Gesellschaft für angewandte Elektricität“. Letzte Statutenänd. vom 30. Nov. 1899. Bei Umwandlung in die jetzige Firma am 5. Mai 1887 löste die A. E. G. ihre Rechtsverhältnisse zu der Compagnie Continentale H.adison in Paris und erwarb das Miteigentum an den Edisonpatenten zu gleichen Rechten u. Anteilen mit Siemens & Halske. Das gleichzeitig mit letzterer Firma behufs Sicherung eines geschäftl. Zusammenwirkens auf 10 Jahre getroffene Übereinkommen ist 1894 gelöst. Zweck: Jede Art gewerblicher Ausnutzung der Elektrotechnik, insbesondere Einrichtung, Betrieb und Verwertung elektrischer Anlagen. und Herstellung sowie Vertrieb der dazu dienenden Maschinen, Apparate und Utensilien. Zunächst errichtete die A. E. G. die Fabrik Schlegelstr. 26/27 (Grundfläche 5,676 qm), welche noch jetzt als Glühlampenfabrik in wesentlich erweitertem Massstabe in Betrieb ist. Für den Bau elektr. Maschinen und Apparate wurde die Fabrik Ackerstr. 71/76 mit 12 665 qm Grungafläche errichtet. Infolge des fortdauernd anwachsenden Umfanges der Fabrikation musste von letzt- genannter Fabrik der Rau der elektrischen Maschinen sowie der Leitungsmaterialien abgezweigt werden, sodass in der Fabrik Ackerstrasse z. Zt. nur Apparate, als Zähler, Messinstrumente, Bogenlampen, Fassungen, Schalttafeln, sowie alle übrigen Zubehörteile für elektrische Starkstromanlagen hergestellt werden. Die Maschinenfabrik wurde 1896 verlegt nach einem in der Nähe der Apparatefabrik gelegenen Grundstück Brunnenstr. 107 a von 102 000 qm Grundfläche. Es werden hier jetzt hergestellt Dynamomaschinen und Elektromotoren für Gleichstrom, Wechselstrom und Drehstrom, sowie Transformatoren. Maschinenfabrik und Apparatefabrik sind durch eine elektrische Untergrundbahn direkt miteinander verbunden. Die Fabrik von Leitungsmaterialien wurde 1897 nach dem 104 219 qm umfassenden Kabelwerk Oberspree in Oberschöneweide verlegt; zugleich wurde die Fabrikation auf armierte Bleikabel erweitert und für Leitungsdrähte ein Walzwerk errichtet. Die Hauptthätigkeitsgebiete der A. E. G. sind: 1) Elektr. Beleuchtungs- u. Kraftüber- tragungsanlagen, 2) elektr. Centralstationen, 3) elektr. Bahnen, 4) elektrochem. Anlagen. Die A. E. G. besitzt ca. 125 deutsche und 267 ausländische Patente, darunter die von Dobrowolsky (Drehstrom), Prof. Sengel (Gleichstrom), Schott und Gen. (Glühlampen), Prof. Nernst (elektrolytische Glühlampe). Die A. E. G. besitzt ferner 103 Gebrauchsmuster und mehrere Warenzeichen etc. Die A. E. G. schloss am 19. Febr. 1884 mit der Stadt Berlin einen Vertrag betr. Ver- sorgung der Stadt Berlin mit Elektricität und übertrug die so erworbenen Rechte alsbald auf die A.-G. Berliner Elektricitäts-Werke. Die A. E. G. hat bei jeder Erhöhung des Kapitals der B. E. W. Bezugsrechte auf die Hälfte al pari; ihre Direktion ist in der B. E. W. vertreten. Die A. E. G. baut für die B. E. W. nach einem von dem Magistrat der Stadt Berlin genehmigten Vertrage, der sie berechtigt, Maschinen, Betriebseinrich- tungen, Utensilien, Lampen etc. unter festgesetzten Bedingungen an diese zu liefern. Obiger Vertrag mit der Stadt Berlin ist ersetzt durch den Vertrag vom 25. Aug. 1888, letzterer durch den Vertrag vom 10. Jan. 1899. Das Kapital der elektrotechnischen Unternehmungen, welche die A. E. G. ins Leben gerufen hat, und an denen sie z. Zt. beteiligt ist, beträgt ca. M. 225 000 000. An elektrischen Centralen wurden bis 1./7. 1902 ausgeführt bezw. befinden sich noch im Bau zusammen 328 Centralstationen (inkl. Strassenbahnkraftstationen) mit einer Gesamtleistung von ca. 385 000 PS. Das im Besitz der A. E. G. befindliche Elektricitätswerk zu Strassburg i. Els. wurde Ende 1899 in eine selbständige A.-G. mit M. 4 500 000 A.-K. umgewandelt. Die Oberschles. Elektricitäts-Werke hat die A. E. G. 1898 an die Schlesische Elektricitäts- und Gas-Akt.-Ges., das Elektricitäts-Werk Oberspree, welches die Vororte Berlins mit elektrischer Kraft versorgt, 1899 an die Berliner Elektricitäts-Werke verkauft. 1898 erfolgte die Gründung der Deutschen Uberseeischen Elektricitäts-Ges. zu Berlin (jetzt A.-K. M. 16 000 000) zur Errichtung von Centralstationen zum Zwecke der Abgabe von Licht und Kraft (Betrieb 1899 aufgenommen) sowie zum Erwerb der Metropolitana Tramway zum Zwecke der Einführung des elektr. Betriebes in Buenos Aires. Die A. E. G. hat mit ersten deutschen und englischen Firmen die Chilian Electric Tramway & Light Comp. Ltd. in Santiago (Chile) mit £ 1 050 000 Kapital errichtet. Diese Ges. baute daselbst eine Centrale, in welcher neben der Dampfanlage auch die Wasser- kraft des Maipoflusses (ca. 6000 PS.) ausgenutzt werden soll. Die A. E. G. hat 1897 eine Stromlieferungsgesellschaft unter der Firma „Elektricitäts- Lieferungs-Ges.“ mit M. 5 000 000 A.-K. gegründet, Div. 1897–1901: 5½, 6, 6½, 7, 7 %. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1902/1903. II. 32