Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 501 von Hefner-Alteneck, Eisenbahn-Dir.-Präs. a. D. Jonas, Komm.-Rat Hugo Landau, Reg.- Rat a. D. Bank-Dir. Dr. Ernst Magnus, Justizrat Maximilian Kempner, Komm.-Rat Fritz Friedländer, Berlin. 5 Yahlstellen: Für Div.: Gesellschaftskasse; Berlin: Deutsche Bank, Berliner Handels-Gesell- schaft, Nationalbank f. Deutschland, Delbrück Leo & Co., Hardy & Co., G. m. b. H.; Frankf. a. M.: Gebr. Sulzbach; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt; München: Bayer. Filiale der Deutschen Bank; Breslau: E. Heimann; Aachen u. Cöln: Rhein. Disconto- Ges.; Basel: Schweizer. Bankver.; Zürich: Schweizer. Kreditanstalt. Berliner Elektricitätswerke in Berlin, Luisenstrasse 35. Gegründet: 8./5. 1884 als ,Städtische Elektricitätswerke“; eingetr. 19./5. 1884. Firma wie oben geändert lt. G.-V. v. 20./8. 1887. Letzte Statutänd. v. 31./10. 1899. Zweck: Gewerbsmässige Ausnutzung der Elektricität in der Stadt Berlin u. Umgegend. Die Ges. liefert auch der „Grossen Berliner Strassenbahn“ die elektrische Kraft. Die Ges. besitzt und betreibt die elektr. Centralstationen: Markgrafenstr. 43/44, Mauer- strasse 79/80, Spandauerstr. 49 mit Rathausstr. 1/4, Schiffbauerdamm 22 mit Luisenstr. 35, Südufer 10/13, Mariannenstr. 9/10, Pallisadenstr. 48, Voltastr. 19, Königin Augustastr. 36/37, sowie Wilhelmshavenerstr. 11 (diese seit Juli 1901 in Betrieb); ferner das 1899 von der Allg. Elektric.-Ges. in Berlin für ca. M. 5 000 000 angekaufte Elektric.-Werk Oberspree in Ober- schönweide. Der Betrieb in den provisorischen Stationen Spandau und Pankow ist nach Inbetriebsetzung der Centrale Südufer eingestellt. Die Gesamtleistung der Betriebsmittel der Centralen wird nach Fertigstellung der noch aufzustellenden Dynamomasch. und Um- formern rund 98 000 Kilowatt betragen. Personal ca. 100 Beamte und ca. 400 Arbeiter. Die Ges. ist 1898/99 zur Errichtung entfernt gelegener Centralen übergegangen, in denen die Elektricität unter günstigeren Bedingungen als mitten in der Stadt erzeugt werden kann. Von diesen Centralen werden hochgespannte Ströme nach Unterstationen geleitet. Derartige Übertragungen erfolgen von der Centrale Schiffbauerdamm nach den Unterstationen der Markgrafenstrasse, Spandauerstrasse und von Moabit nach der Königin Augustastrasse. Für Anlage von Unterstationen im Südosten, Nordosten und Norden wurden die Häuser Mariannenstrasse 9 u. 10, Pallisadenstrasse 48, Voltastrasse 19 u. Wilhelmshavenerstrasse 11 angekauft. Die Stationen in der Pallisaden- u. Wilhelmshavenerstrasse geben Elektricität nur für Licht und Kraft ab, die anderen erzeugen auch Strom für Bahnzwecke. Als Primär- stationen zur Erzeugung des Hochspannungsstromes dienen das Elektric.-Werk Oberspree und die Centrale am Südufer 10/13 im Norden Berlins, zu deren Anlage der ausgedehnte Grund- besitz der A.- G. Petroleum-Lagerhof erworben wurde. In jeder dieser Kraftstationen sind zunächst 4 Dampfmasch. von je 3000 HP. zur Aufstell. gelangt. In Oberspree ausserdem noch 2 à 1000 HP. u. 2 à 2000 HP. In der Station am Schiffbauerdamm-Luisenstr. sind 3 3000 pferdige Dampfdynamos zur Versorgung elektr. Bahnen im Betrieb. Bei Übernahme des Elektric.- Werkes Oberspree sind der Ges. auch Stromliefer.-Verträge mit Spandau, Pankow, Reinicken- dorf und dem Gutsbezirke Lichtenberg, sowie mit der Kgl. Eisenbahndirektion Berlin, die elektr. Beleucht. einer Anzahl ausserhalb des Weichbildes der Stadt gelegener Bahnhöfe betr., zugefallen; ferner ist ein Stromlieferungsvertrag mit der Gemeinde Rixdorf geschlossen. — Buchwert der Terrains und Baulichkeiten der Ges. in der Stadt am 30./6. 1902 M. 17 027 166. Die Zugänge auf den einzelnen Konten (Grundstücke, Gebäude, Masch., Utensil. etc.) werden in der Bilanz v. 30./6. 1902 mit zus. M. 8 325 820 angegeben. Gesamtlänge der verlegten Kabel im Weichbilde Berlins Ende Juni 1902: 3107 km. Gesamtverbrauch an Elektricität 1898/99–1901/1902: 28 863 947, 50 014 280, 70 284 412, 79 628 146 Kilowattstunden. Der 1901/1902 durchschnittl. pro Kilowattstunde erzielte Preis betrug 16.65 Pfg. Stromlieferung: 1894/95 1895/96 1896/97 1897/98 1898/99 1899/1900 1900/1901 1901/1902 1000 Kilowattstunden Für Privatbeleucht. 5917 6909 8094 9315 10 143 11 202 11 875 12 947 „ Strassenbeleucht. 359 385 408 424 484 882 1 440 1 579 „ gewerbl. Zwecke 1071 2219 4008 5833 7758 17 240 22 250 23 042 „ Strassenbahnen — 257 1758 2443 10 166 20 169 34 111 41232 Der neue Vertrag mit der Allg. Elektr.-Ges. erstreckt sich auf die Dauer des mit der Stadt Berlin abgeschlossenen Vertrages. Danach hat die Allg. Elektr.-Ges. wie bisher die Geschäfte der Berliner Elektricitäts-Werke unter genau festgesetzten Bedingungen zu führen. Letztere sind ausserdem verpflichtet, alle baulichen und maschinellen Ein- richtungen von der Allg. Elektr.-Ges. zu beziehen bezw. durch diese herstellen zu lassen; sie haben ferner der Allg. Elektr.-Ges. diejenige Elektricität zum Selbstkostenpreise zu liefern, welche dieselbe auf dem dem Elektr.-Werke Oberspree benachbarten Fabrik- grundstück Wilhelminenhof für eigene Zwecke ihrer Betriebe verwenden wird. Anderer- seits hat sich die Allg. Elektr.-Ges. verpflichtet, den Berliner Elektricitäts-Werken alle in ihrem alleinigen Besitz befindlichen oder bis dahin in ihren Besitz gelangenden Kon- cessionen und Anlagen und ebenso von allen derartigen Koncessionen und Anlagen, an welchen sie nur einen Anteil besitzt oder künftig erwirbt, den von ihr besessenen oder erworbenen Anteil zum Kauf anzubieten, sofern die gewerbliche Lieferung von Elek- tricität an jedermann gegen Entgelt unter Benutzung öffentlicher Strassen für die Legung