Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 505 Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbjahr. Stimmrecht: Jede Aktie oder jeder Interimsschein = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., sodann bis zu 6 % Div., vom verbleib. Betrage 7 % Tant. an A.-R., vom Rest 15 % an Genussscheine und zwar an einen jeden Hooo dieses Gewinns, Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. zu Sonderrücklagen etc. Die event. vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte wird als Geschäftsunkosten verbucht. Bilanz am 30. Juni 1902: Aktiva: Nicht eingerufenes A.-K. 2 500 000, Telephonanlage Rio de Janeiro 2 642 453, Aktien der Strassenbahn Villa Isabel 1 896 802, Vorschuss an die obige Ges. 1 777 021, Beteilig. bei Carris Electricos, Bahia 532 612, Kassa 54, Zweigniederlassung Rio de Janeiro 268 482, Debit. 51 079. – Passiva: A.-K. 5 000 000, Kredit. 4 462 796, R.-F. 26 152, Ern.-(Abschreib.-)Kto Telephon-Anlage Rio 30 600, Gewinn 148 957. Sa. M. 9 668 505. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk., Gehälter, Steuern u. Zs. 139 666, Verlust der Telephonabteil. Rio 30 351. an Ern.-(Abschreib.-)Kto Telephon-Anlage Rio 30 600, UÜber- schuss 148 950. – Kredit: Vortrag 45 221, Kursgewinne 44 964, Div. d. Strassenbahn Villa Isabel 214 067, Beteiligung Carris Electricos Bahia 45 322. Sa. M. 349 575. Gewinn-Verwendung: Div. 125 000, R.-F. 7447, Vortrag 16 510. Dividenden 1898/99–1901/1902: 4, 5, 5, 5 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Cuno Feldmann, E. Heinemann. Aufsichtsrat: Reg.-Rat a. D. Gustav Kemmann, Grunewald; Bank-Dir. Arthur Gwinner, Präsident a. D. T. Bödiker, Bank-Dir. Karl Mommsen, Berlin; Bankier Konsul Otto Braunfels, Frankf. a. M.; Bank-Dir. Dr. jur. Hans Jordan, Elberfeld: Geh. Komm.-Rat Philipp Diffené, Mannheim; Gustav Diederichsen, Hamburg. * 0 0 0 0 Deutsch-Ueberseeische Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin, W. Französische Strasse 63/65. Gegründet: 4./1. 1898 mit Nachtrag v. 16./2. 1898. Letzte Statutänd. 30./6. 1900 u. 30./3. 1901. Zweck: Gegenstand des hauptsächlich in Amerika zu betreibenden Unternehmens ist der Bau und Betrieb elektrischer Anlagen aller Art, sowie der Erwerb und die Finanzierung von Unternehmungen auf dem Gebiete der angewandten Elektricität, insbesondere der Beleuchtung und des Transportwesens. Zunächst ist eine Centrale für Abgabe elektrischen Stromes zu Beleuchtungs- zwecken und Kraftabgabe in der Stadt Buenos Aires errichtet; dieselbe eröffnete 1899 den Betrieb, der 1901 seit Fertigstellung der Anlagen voll aufgenommen wurde; die der Ges. ebenfalls gehörige Trambahn (Tranvia Metropolitano) daselbst wird noch mit Pferden betrieben. Umwandlung in elektr. Betrieb projektiert und ist erst dann eine Prosperität zu erwarten. Die G.-V. v. 30./3. 1901 beschloss die Angliederung der zu Paris domizilierenden, in Liquidation getretenen Compagnie Générale d'Electricité de la Ville de Buenos Ayres à Paris durch Übernahme der gesamten Aktiva dieser Ges. nach dem Stande v. 30./6. 1900. Für diese Einlage ist der genannten Inferentin der Betrag von 8000 Aktien gewährt worden (wovon 2000 nebst 600 Genussscheinen aus dem Aktien- besitze des Bankenkonsortiums der Ges. gegen Überlassung einer mit 5 % zu verzinsenden Buchforderung von M. 2 000 000 an dasselbe stammen), während der Rest des Kaufpreises einstweilen als 5 % Buchschuld stehen blieb. Die von der Ges. erworbenen Anlagen umfassen ein etwa 5680 qm grosses Grundstück, ein von der Union Elektricitäts-Ges. in Berlin erbautes Elektricitätswerk für Wechselstrom mit 3000 HP. und weitere Maschinen- aggregate von 1000 HP., ein ausgedehntes Kabelnetz sowie sonstige dazu gehörige An- lagen: ferner wurde ein Kundenkreis gewonnen, dessen Bedienung die vorhandenen Maschinenanlagen fast vollständig in Anspruch genommen hat. Da der Geschäftsbetrieb bereits ab 1./7. 1900 für Rechnung der Übernehmerin ging, so bleibt für die Beurteilung des Gesamtergebnisses 1901 zu beachten, dass Einnahmen wie Ausgaben, soweit sie die Centralstation der früheren Compagnie Genérale betreffen, die Periode von 1½ Jahren umfassen. Die Vorteile der Verschmelzung werden recht eigentlich erst 1902 zu Tage treten. Angeschlossen waren Ende 1901 3493 Abnehnier mit etwa 9460 Kilowatt. Die Abnahme von elektr. Energie betrug insgesamt etwa 9,4 Mill. Kilowattstunden, wovon etwa 4,2 Mill. Kilowattstunden auf Strassenbahnbetrieb entfielen. Kapital: M. 16 000 000 in 16 000 Aktien (Nr. 1–16 000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 10 000 000. erhöht lt. G.-V.-B. v. 30./3. 1901 um M. 6 000 000 in 6000 neuen Aktien à M. 1000, welche der Compagnie Genérale d'Electricité de la Ville de Buenos Aires in Liquid. überlassen wurden (siehe oben). Die gesamte feste Buchschuld der Ges. soll demnächst in eine 5 % Oblig.-Anleihe umgewandelt werden. venussscheine: 1000 Stück, welche den Gründern überlassen wurden und einen Anspruch auf Reingewinn gewähren; dieselben lauten auf Namen und sind durch Blanko-Cession übertragbar. Die Ges. ist jederzeit berechtigt, die Genussscheine abzulösen und zwar, wenn die Ablösung innerhalb der ersten 10 Geschäftsjahre erfolgt mit M. 1000 für jeden Genussschein, wenn die Ablösung später erfolgt mit dem 20fachen Betrage des in den vorhergegangenen 5 Jahren durchschnittlich auf die Genussscheine entfallenen Gewinn- anteils, mindestens aber mit M. 1000. Im Falle der Liquidation der Ges. sind die Ge- nussscheine aus dem nach Ausschüttung von 100 % an die Aktionäre verbleib. Liqui- dationserlöse mit dem 20fachen Betrage des in den vorhergegangenen 5 Geschäftsjahren =