Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 513 und Kraftanlagen in Bahnhöfen, Theatern, staatlichen Anstalten, auf Handels- und Kriegs- schiffen, sowie in Spinnereien und anderen Fabriken, ferner Kraftübertragungsanlagen in Berg- und Hüttenwerken (u. a. elektr. Fördermaschinen, direkter Antrieb von Walzenstrassen vermittelst Elektromotoren). Von Vielfachschaltanlagen für Telephon-Centralen wird das Fernsprechamt IV in Berlin erwähnt, das grösste bisher bestehende. Dasselbe ist für 14 000 Teilnehmer vorgesehen und für 9900 vorläufig ausgebaut. Auf dem Gebiete der drahtlosen Telegraphie haben namentlich die für die Armee gelieferten fahrbaren Funkentelegraphen- Stationen bei den letzten Kaisermanövern Anerkennung gefunden. In Wiesbaden und Paderborn wurden die ersten Wassersterilisationsanlagen nach dem Ozonisierungssystem der Firma ausgeführt. Die Ges. hat die Patentrechte des Professors Pupin in New-Vork erworben, durch dessen Erfindung sowohl Telephonkabel wesentlich verbessert und auf weit grössere Entfernungen als bisher verwendet werden können, als auch lange oberirdische Telephon- leitungen bei gleicher Güte mit erheblich geringerem Querschnitt, also grosser Kupferersparnis, herzustellen sind. Am 15./2. 1902 wurde die von der Firma Siemens & Halske A.-G. für Rechnung der Ges. für elektr. Hoch- und Untergrundbahnen erbaute Berliner elektr. Hoch- und Unter- grundbahn von der Warschauerbrücke bis zum Zoolog. Garten mit der Abzweigung nach dem Potsdamer Platz eröffnet. Die Bahn hat sich zu einem besonders wegen der grossen Fahrgeschwindigkeit von Tag zuTag unentbehrlicher werdenden Beförderungsmittel entwickelt. Der Verkehr ist in dauernder Zunahme begriffen. Die Fortsetzung der Untergrundbahn nach Charlottenburg hinein wurde bis zum ,Knie' am 14./12. 1902 dem Betriebe übergeben. Über die Fortsetzung der Untergrundbahn vom Potsdamer Platz über den Spittelmarkt bis zum Alexanderplatz wird noch mit der Stadt Berlin verhandelt. In Wien wurden die Um- und Neubauten für die Wiener städt. Strassenbahnen infolge Verstadtlichung des Bahnnetzes für Rechnung der Gemeinde Wien weitergeführt. Der gesamte Ausbau wird im Laufe des Jahres 1903 vollendet werden. Andere umfangreiche Bahnbauten im In- und Auslande wurden teils im Geschäftsjahre 1901/1902 fertiggestellt, teils in das neue Geschäftsjahr über- nommen. Das Siemens'sche System der unterirdischen Stromzuführung kam in Wien auf der Ringstrasse und allen Abzweigungen, sowie auf einigen anderen Hauptstrassen zur Ausführung, in Berlin auf einigen wichtigeren Plätzen und Strassenzügen für die Grosse Berliner Strassenbahn. Die elektr. Steuerung der Luftdruckbremse bei Eisenbahnzügen Siemensbremse) wurde der Firma für eine grössere Anzahl von Wagen und Lokomotiven in Auftrag gegeben. An Gesamtzuschüssen leistete die Ges. 1901/1902 zus. M. 1 250 000, so für die Strassenbahnen Bochum-Gelsenkirchen, Berlin-Treptow, Berlin-Pankow, für die Centralen in Alexandria, Pisa, Malaga u. München-Ost. Kapital: M. 54 500 000 in 54 500 Aktien (Nr. 1–54 500) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 35 000 000, Erhöhung lt. G.-V.-B. v. 4./3. 1898 um M. 5 000 000 in 5000, ab 1./8. 1898 div.-ber. Aktien (Nr. 35 001–40 000) à M. 1000, weiter lt. G.-V.-B. v. 12./1. 1899 um M. 5 000 000 in 5000 Aktien (Nr. 40 001–45 000) à M. 1000, ab 1./8. 1899 voll div.-ber., begeben zu 155 %. Fernere Erhöhung des A.-K. lt. G.-V.-B. v. 19./4. 1900 um M. 9 500 000 (auf M. 54 500 000) in 9500 Aktien (Nr. 45 001–54 500) à M. 1000, ab 1./8. 1900 voll div.-ber., davon M. 5 000 000 den Mitgliedern der Familie von Siemens überlassen gegen Gewährung von £ 20 000 vollbezahlter Aktien der Ges. Siemens Bros. & Co., Limited, in London, mit Div.-Ber. für 1899 u. ff. und von Rbl. 2 000 000 vollbezahlter Aktien der Russischen Elektrotechnischen Werke Siemens & Halske A. G. in St. Petersburg, mit Div.-Ber. für 1900 u. ff. Die rest- lichen M. 4 500 000, an ein Konsortium (Deutsche Bank etc.) zu 155 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1. Aug. 1899 begeben mit der Verpflichtung, dieselben den Aktionären (1: 10) zu dem gleichen Kurse anzubieten, was vom 28. Mai bis 13. Juni 1900 stattfand. Anleihe von 1898: M. 20 000 000 in 4 % Teilschuldverschreibungen, rückzahlbar zu 103 %, Stücke Lit. A, B. C à M. 500, 1000, 2000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1899 innerhalb 42 Jahren durch jährliche Auslosung am 1./4. auf 1./10.; verstärkte Tilg. und Gesamt- kündigung mit 6 Monaten Frist bis 1. Okt. 1908 ausgeschlossen; ausgegeben zum Umtausch gegen die 4½ % Anleihe von 1893 und behufs Verstärkung der Betriebsmittel. Die Teil- schuldverschreibungen lauten auf den Namen der Deutschen Bank in Berlin und sind durch Blanko-Indossament übertragbar. Verj. der Coup. in 4, der verlosten Stücke in 30 J. n. F. In Umlauf Ende 1902: M. 19 177 000. Zahlst.: Berlin: Deutsche Bank, Bank f. Handel u. Ind., Berliner Handels-Ges., Disconto-Ges., Dresdner Bank, Mittel- deutsche Creditbank, S. Bleichröder, Delbrück Leo & Co., Rob. Warschauer & Co. Auf- gelegt zum Umtausch am 11.–21. Mai mit ¼ % Prämie, zur Subskription gegen bar am 23./5. 1898 zu 102.75 %. Kurs in Berlin Ende 1898–1902: 102.75, 100.20, 99.50, 98, 100.50 %. Anleihe von 1900: M. 10 000 000 in 4½ % Oblig., rückzahlbar zu 103 %, 2000 Stücke Lit. A (Nr. 1–2000) à M. 500. 5000 Stücke Lit. B (Nr. 2001–7000) à M. 1000, 2000 Stücke Lit. C (Nr. 7001–9000) à M. 2000, lautend auf Namen der Deutschen Bank und durch Blanko- Indossament übertragbar. Zs. 1./2. u. 1./8. Tilg. ab 1901 in längstens 43 Jahren durch jährl. Ausl. am 1./4. auf 1./8.; ab 1./4. 1905 verstärkte oder Totalkündigung mit 3monat. Frist zulässig. Begeben zur Verstärkung der Betriebsmittel. Bis zur völligen Rück- zahlung dieser Anleihe ist Siemens & Halske A. G. verpflichtet, keine neue Anleihe aufzunehmen, welche deren Inhabern ein besseres Recht auf das Vermögen der Ges. oder eine bessere Sicherstellung einräumt, als der gegenwärtigen Anleihe zusteht. Vorz.-Rechte, welche der früher ausgegebenen Anleihe vor der neuen Anleihe oder dieser Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1902/1903. II. 33