* –=– Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 553 Lenne-Electricitäts- und Industrie-Werke in Werdohl. Geschäftsbureau in Plettenberg II. Gegründet: 14./1. 1896. Letzte Statutänd. 30./9. 1899. Zweck: Errichtung und Betrieb eines Elektricitäts- und Industriewerkes unter Benutzung der Lenne-Wasserkraft mit Übertragung der elektrischen Leitung nach Plettenberg, werdohl und anderen Orten, sowie jede Herstellung und Verwertung elektrischer Energie und der damit zusammenhängenden Gebrauchsgegenstände. Das Jahr 1899/1900 war das erste vollständige Betriebsjahr. Zahl der Anschlüsse am 1./4. 1902: 71 Elektromotore, 5870 Glüh- u. 31 Bogenlampen. Mit Rücksicht auf die Ausgaben für die Vergrösserung der Centrale wurde von Ausschüttung einer Div. für 1900/1901 abgesehen. Kapital: M. 1 650 000 in 450 St.-Aktien Lit. A (Nr. 1–450) à M. 2000 und 750 Vorz.-Aktien Lit. B (Nr. 451–150) à M. 1000. Von letzteren wurden lt. G.-V.-B. vom 2. Dez. 1898 300 Stück neu ausgegeben. Die Vorz.-Aktien berechtigen zu 6 % Vorz.-Div. mit event. Nachzahlungsverpflichtung und werden im Falle Liquid. der Ges. vorab befriedigt. Anleihe: M. 500 000 in 4½ % Oblig. von 1900, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000, Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1902 durch jährl. Ausl. im März auf 1./4. Zahlstellen: Pletten- berg: Gesellschaftskasse; Essen: Essener Credit-Anstalt; Frankf. a. M.: Grunelius & Co. Die G.-V. v. 27./9. 1902 sollte über Aufnahme einer Anleihe für die Erweiterung des Werkes und Verstärkung der Betriebsmittel beschliessen. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 6 % Div. an Vorz.-Aktien (die event. nachzuzahlen ist), 6 % vertragsm. Tant. an Vorst., event. Dotierung von Sonderrücklagen, bis 4 % Div. an St.-Aktien, vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (wobei der Vors. den doppelten Anteil wie die anderen Mitglieder erhält, jedoch höchstens M. 500 mehr als diese), hier- nach bis 2 % weitere Div. an St.-Aktien, vom Rest zunächst wieder 1 % Super-Div. an Vorz.-Aktien und hierauf 1 % an St.-Aktien, bis jede Aktiengattung 10 % erhalten hat, am ferneren Gewinn nimmt das ganze A.-K. gleichmässig teil. Bilanz am 31. März 1902: Aktiva: Grundstücke 83 640, Gebäude 98 000, Gefälle-Gerechtsame 900 000, Wasseranlagen 346 000, elektr. Anlagen 759 640, Werkzeuge 1600, Mobil. 4900, Waren 22 676, Debit. 47 877, Kassa 2651. — Passiva: St.-Aktien 900 000, Prior.-Aktien 750 000, Oblig. 500 000, Delkr.-Kto 2316, R.-F. 2917, Kredit. 46 280, Gewinn inkl. 32 356 Vortrag 65 471 Sa. M. 2 266 986. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Oblig.-Zs. 22 500, Zs. 2089, Handl.-Unk. 7930, Betriebs-Unk. 11 286, Gehälter 15 181, Löhne 21 162, Miete 446. Kohlen 13 960, Delkr.-Kto 500, Abschreib. 37 303, Gewinn 65 471. – Kredit: Vortrag 32 356, Installation 6579, Licht u. Kraft 158 897. Sa. M. 197 832. Dividenden: 1896 97–1898/99: 0, 0, 0 % (Baujahre): 1899/1900: 6 % auf die Aktien Lit. B p. r. t.: 1900/1901: 0 %; 1901/1902: 0 %. Aktien XA 1899/1900–1901/1902: 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Ernst Brüninghaus jr., Ingenieur Gustav Brüninghaus, Ing. Hugo Kötter. Aufsichtsrat: (6) Vors. Ernst Brüninghaus sen., Werdohl: Stellv. Herm. Heymann, Berlin: Wilh. Brüninghaus. Hch. Thomeé jun., Dr. A. Contze, Werdohl; Herm. Thielen, Mül- heim (Ruhr). Zahlstellen: Plettenberg: Gesellschaftskasse; Essen: Essener Credit-Anstalt; Mülheim (Ruhr): Rheinische Bank. Oberrhein. Elektrizitätswerke Act.-Ges. in Wiesloch. Baden. Gegründet: 9./7. 1898 mit Sitz in Karlsruhe; eingetr. 26./7. 1898. Letzte Statutänd. v. 27./9. 1900 u. 18.9. 1902. Die G.-V. v. 28. 9. 1901 beschloss Verlegung des Sitzes der Ges. von Karlsruhe nach Wiesloch. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Jede Art gewerblicher Erzeugung, Verwendung und Verwertung elektrischer Energie; Herstellung von Einrichtungen zur Leitung und Verwendung des elektrischen Stromes- sowie Vertrieb der damit zusammenhängenden Apparate, Erwerb von Koncessionen für Eisenbahnen irgend welcher Art, sowie Bau und Betrieb solcher Eisenbahnen. Die Ges. hat zunächst eine elektrische Centrale für Abgabe von Licht und Kraft in Wiesloch (Bahnhof) errichtet, die im Okt. 1899 dem Betrieb übergeben wurde. Die Ges. giebt ausser in Wiesloch selbst an 20 Gemeinden der Umgegend Licht und Kraft ab, und es stehen noch weitere Abschlüsse zu erwarten. Mit sämtl. Gemeinden bestehen auf 25 Jahre hinaus Verträge wegen der Strassenbeleuchtung, sowie wegen der aus- schliesslichen Benützung der Strassen und Plätze zur Legung von Leitungen. Ende März 1902 waren angeschlossen 12 418 Glühlampen, 30 Bogenlampen und 21 Motore. Die Ges. hat ausserdem mit der Akt.-Ges. für Bahnbau und Betrieb in Frankfurt a. M. einen Vertrag abgeschlossen, wonach die letztere sich verpflichtet, für die von ihr er- baute elektr. Strassenbahn Heidelberg-Wiesloch während 25 Jahre den grössten Teil des benötigten Stromes von ihr zu beziehen. Ferner haben sich die Badische Lokal-Eisenbahnen A.-G. zur Entnahme des Stromes für den Betrieb der Bahnverbindung wWiesloch-Bahnhof--Wiesloch-Stadt (2.4 km) gleich- falls auf 25 Jahre vertraglich verpflichtet.