596 Porzellan-Fabriken. burg & Söhne“, Berlin; „Margarethenhütte beiBautzen Hermann Schomburg“', Margarethen- hütte bei Bautzen und „Porzellan-Fabrik Rosslau Rudolf Schomburg“, Rosslau, betriebenen Geschäfte, Fabrikanlagen und Betriebe. Fabriziert werden fast ausschliesslich Porzellan- artikel für die elektro-technische Industrie (Isolatoren, Isolierrollen, Hülsen, Klemmen, Porzellansockel, Porzellanplatten, Fassungssteine, Stöpsel, Scheiben, Ringe, u. dergl.) und zählt die Fabrik zahlreiche grössere Elektricitätswerke, Eisenbahnen, Post- und Telegraphenverwaltungen des In- und Auslandes, sowie die grossen leitenden Firmen in der Elektrotechnik zu ihren ständigen und bedeutenden Abnehmern. Umsatz 1897/98–1900/1901: M. 1 016 000, 1 233 000, 1 530 000, ca. 1 500 000. – Auch dieses Unter- nehmen hatte 1901 unter der wirtschaftlichen Depression sehr zu leiden, sodass nicht durchgängig voll gearbeitet werden konnte. Scharfe Konkurrenz hat ferner die Fabrikat- preise und damit auch das Endergebnis herabgemindert. Auch Verluste an Ausständen waren zu beklagen. Neben Vornahme verschiedener Um- und Ausbauten erfolgten 1901 grössere Abzahlungen auf Hypoth. und Kredit. in Höhe von M. 78 500, während die Ausgabe der von einem Bankkonsortium angestrebten Oblig.-Anleihe infolge der schlechten Zeitverhältnisse vorläufig zurückgestellt wurde. Geschichtliches: Auf das Grundkapital wurden bei der Gründung in die Ges. eingebracht: a) Von den Kaufleuten Hch. Herm. Ed. Schomburg und Rud. Schomburg das von ihnen zu Berlin unter der Firma „H. Schomburg & Söhne“ betriebene Geschäft: Porzellan- und Chamottefabrik mit allem Zubehör und Aktivis und Passivis nach dem Stande v. 1. Okt. 1897 zum Reinwert nach Abzug von M. 94 927 Passiven von rund M. 308 000; b) von den beiden Vorgenannten und Herm. Schomburg das von ihnen zu Margarethenhütte bei Bautzen unter der Firma „Margarethenhütte bei Bautzen Herm. Schomburg“ betriebene Geschäft: Porzellan-, Chamotte- und Thonwarenfabrik mit allem Zubehör, dem Ausbeuterecht der auf dem nachfolgend ad c) bezeichneten Grund- stücke vorhandenen Braunkohlen, Kaolin- und Thonlager und Aktivis und Passivis nach dem Stande v. 1./10. 1897 zum Reinwert nach Abzug von M. 30 000 Passiven von rund M. 595 000; c) von Hch. Herm. Ed. Schomburg die zu Margarethenhütte bei Bautzen belegenen,. in den Grundbüchern für Quatitz und Grossdubrau verzeichneten Grundstücke mit Baulichkeiten und Zubehör nach dem Stande vom 1. Okt. 1897 gegen Übernahme von M. 360 000 Hypoth. seitens der A.-G.; d) von Rud. Schomburg das von ihm zu Rosslau unter der Firma: „Porzellan. Fabrik Rosslau Rud. Schomburg“ betriebene Geschäft: Porzellan- und Chamottefabriß mit allem Zubehör, mit dem dazugehörigen, zu Rosslau belegenen Grundstücke nebst darauf befindlichen Gebäuden und allem Zubehör und Aktivis und Passivis nach dem Stande v. 1./4. 1898 zum Reinwert nach Abzug von M. 164 557 Passiven von rund M. 95 00. Für diese Einlagen sind gewährt worden: dem Kaufm. Hch. Herm. Ed. Schomburg der Betrag von M. 500 000 in 500 Aktien der Ges., dem Kaufm. Rud. Schomburg der Betras von M. 314 000 in 314 Aktien der Ges., dem Kaufm. Herm. Schomburg der Betrag von M. 184 000 in 184 Aktien der Ges., sämtlich à M. 1000. Die eingebrachten Grundstücke in Margarethenhütte bei Bautzen haben eine Gesamt. grösse von rund 160 000 qm. Unter einem Teil des Areals befinden sich 7,50 bis 10 m mächtige Thon- und Kaolinlager, sowie ein Braunkohlenfl6z. Die gesamte Fabrikanlage der Margarethenhütte mit dem Thon-, Kaolin- und Kohlenlager und mit den seit 1890 vorgenommenen Vergrösserungen und Neuanschaffungen sind am 13. Febr. 1900 auf M. 1 095 000 geschätzt worden. Infolge der Eisenbahnanlage Weissenberg-Radibor erhält die Margarethenhütte Geleisanschluss, wodurch sich die Arbeits- und Verkehrsverhältnisse dermassen bessern werden, dass dort Erweiterungen vorgenommen werden können, ohne Mangel an geeigneten Arbeitskräften befürchten zu müssen. — Fabriciert werden auf der Margarethenhütte auch Kabelschutzkanäle für elektr. Kabel aus hochfeuerfestem Thon und Chamotte. – Durch den Aufschwung der elektrotechnischen Branche ist die Fabrikation in den technischen Artikeln rapide gestiegen, sodass zur schnelleren Befris- digung der Kundschaft im April 1897 von Rud. Schomburg die ehemalige Steingutfabrik in Rosslau für M. 78 000 erworben und mit einem Aufwande von M. 116 000 erweiter und in eine Porzellanfabrik umgewandelt wurde. Die Grundstücke in Rosslau haben eint Grösse von rund 12 213 ha und sind samt Gebäuden im Febr. 1900 auf M. 331 185 ab. geschätzt worden. – Die Fabrik in Berlin besteht seit 1853. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 480 000, u. zwar M. 180 000 zu 4 % verzinslich, kündbar M. 160 000 Seiter der Gläubiger erst ab 1. Okt. 1905, seitens der Ges. jederzeit rückzahlbar, M. 20 000 kündbar mit 3 Monate Frist, u. M. 200 000 bezw. 100 000 in Kautionshypotheken au Margarethenhütte u. Rosslau, wogegen die Ges. einen Acceptkredit bis 1903 genies Diese Hypoth.-Schuld ist 1899/1900 um M. 200 000 (auf M. 680 000) gestiegen; am 30./. 1901 in Sa. noch ungetilgt M. 633 500. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie=187 Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., event. Dotierung von Sonderrücklagen, bis % 6 Div., vom verbleib. Betrage bis 10 % vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 5 % Tant an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1901: Aktiva: Grundbesitz 69 789, Gebäude 718 018, Maschinen-Invendf 285 773, Matrizenwerkstatt u. Matrizen 21 651, Kaolin- u. Thongruben 130 388, Ff