Kammgarn-Spinnereien und Webereien, Tuch-Fabriken etc. 613 Kurs: Die Zulassung der Aktien zum Börsenhandel soll beantragt werden. Dividenden 1900/1901–1901/1902: 8, 8½%. Direktion: Osk. Reichel, Rich. Arnecke. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Frdr. Ad. Oschatz, Carl Emil Oschatz, Schönheide i. Erzgeb.; Justizrat Conr. Erasmus Landrock, Eibenstock. 0 9 8 30 0 * ― = Flechsig- & Bohle-Werke A.-G. in Werdau. (In Konkurs.) Am 4./7. 1901 wurde über die Ges. der Konkurs eröffnet. Anmeldefr. bis 10./9. 1901 bzw. 8./1. 1902. Die Strafkammer zu Zwickau verurteilte 1901 den früheren Direktor der Flechsig & Bohle- Werke Gustav Flechsig wegen Vergehens gegen § 314, I des Handelsgesetzbuches zu 8 Mon. Gefängnis und M. 3000 Geldstrafe. 6 Mon. der verbüssten 7 monat. Untersuchungs- haft wurden abgerechnet. Die Creditanstalt für Ind. u. Hand. in Dresden hatte versprochen, die Aktien auf die Börse zu bringen, wenn Flechsig zwei Jahre lang einen Reingewinn von je M. 75 000 bezw. 7 % Div. erzielte. Flechsig hatte nun zahlreiche erhaltene Skonti, Rabatte, Retouren etc. im Betrage von vielen Tausenden im Garnversandbuche buchen lassen, hatte auch unrichtige Geschäftsberichte für 1898 u. 1899 an den A.-R. abgesandt und somit durch Verschleierung der Thatsachen den Reingewinn weit höher erscheinen lassen, als dieser in der That war. Von der gleichzeitig erhobenen Anklage des Betrugs wurde Flechsig freigesprochen. Die Organe der Ges. sollen regresspflichtig gemacht werden. Gegründet: 5./3. 1898. Gründer u. Gründungshergang s. Jahrg. 1898/99. Sitz der Ges. zuerst in Dresden, die Firma lautete bis 20./6. 1899: Streichgarn-, Vigogne- u. Shoddy-Spinnerei A.-G. vorm. Anton Flechsig. Das Unternehmen ist entstanden aus der Flechsig'schen Spinnerei und Bohle'schen Maschinenfabrik und bezweckte Streichgarn-, Vigogne- und Shoddyspinnerei. Für den 16./4. 1902 war ein Termin zur Versteigerung der Spinnerei angesetzt. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien (Nr. 1–1000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 600 000, er- höht lt. G.-V.-B. vom 20. Juni 1899 um M. 400 000 auf jetzigen Stand. bividenden 1898–1900: 7½, 8, 0 %. Coup.-Verj.: 3 J. n. F. Direktion: (Carl Otto Natusch, Ing. Carl Hoffmann.) Werdauer Strickgarnspinnerei A.-G. in Werdau. Gegründet: 6. u. 7./12. 1897. Letzte Statutänd. 16./7. 1900. Gründung s. Jahrg. 1898/99. Zweck: Betrieb von Strickgarnspinnereien u. von damit zus. hängenden Geschäftszweigen. Die Fabrik wurde ab Ende Nov. 1898 bis April 1899 successive in Betrieb gesetzt u. arbeitet seit Mai 1900 mit vollem Betrieb. Specialität: Melierte u. unifarbige kammwollene Strickgarne. Das Areal umfasst 1 ha 56 a 22 qm. Ausserdem hat die Ges. Vorkaufsrecht auf angrenzendes um- fangreiches Areal. Die Zugänge auf Anlagekonten seit 1./4. 1899 bis 31./3. 1902: M. 253 574. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 300 500. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Juli. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., dann 4 % Div., vom verbleib. Betrag 10 % Tant. an A.-R., 10 % Tant. an Vorst., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. März 1902: Aktiva: Grundstück 92 180, Gebäude 340 474, Spinnereianlage 104 335, Material. 16 580, Zug u. Garne 837 395, Kassa 9830, Debit. 257 127, Versich. 51. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Hypoth. 300 500, Kredit. 678 288, Gewinn 69 187. Sa. M. 2 047 975. 3 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 82 231, Abschreib. 61 060, Hypoth.-Zs. 13 406, Zs. u. Dekort 18 693, Versich. 4166, Steuern 2847, Gewinn 69 187 (davon R.-F. 3459, Etra-R.-F. 8540, Div. 40 000, Grat. 5500, Vortrag 11 687). Sa M. 251 592. – Kredit: Zug u. Garnkto M. 2515923 Dividenden 1898/99–1901/1902: 0 % (Bauj.), 3, 0, 4 %. Div.-Zahl. ab 1./9. Coup.-Verj.: 3 J. n. F. Direktion: Max Martin Gerlach, Bruno Ullrich. Prokuristen: Jul. Barth, Bruno Wilde. Aufsichtsrat: Vors. Max UIlrich, Werdau; Stellv. Dir. Alfr. Kahle, Leubnitz; Carl Piehler, Verdau; Emil Kiessling, Leitelshain; Arno Lincke, Crimmitschau; Arthur Meyer, Zwickau. Nammgarn-pinnereien und Webereien, Tuch-Fabriken ete. Bautzner Tuchfabrik und Kunstmühle (vorm. C. G. E. Mörbitz) in Bautzen. 0. 2. 3. 1872. Letzte Statutänd. 29./8. 1901. Die Ges. erwarb von der Pirma . E. Mörbitz in Bautzen deren Etablissements für zus. M. 1 470 000. Die Kunstmühle ist zufolge G.-V. v. 27./12. 1888 unter der neuen Firma ,Bautzner Kunstmühle“ von der Tuch- getrennt worden. Diese A.-G. hat sämtliche Aktiva der Mühlenabteilung zunächst Jahre für M. 434 618 übernommen, bezw. für jährl. M. 12 000 und den 3. Teil des Rein- ewinns über 7 % auf ihr A.-K. von M. 350 000 gepachtet. Die Ges. kann verlangen, dass ue neue Ges. Gebäude und Maschinen käuflich erwirbt, wenn sie in 3 aufeinander folgenden