660 Jute-Spinnereien und-Webereien, Ramie-Industrie. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R., Tant. an Dir., Rest zur Verf. der G.-V., welche auch Sonderrücklagen beschliessen kann. Bilanz am 30. Juni 1902: Aktiva: Fabrikgrundstück 270 778, Arb.-Kolonie 557 799, Fabrik- gebäude 1 095 163, Masch. u. Geräte 2 103 475, Bahnanlagen 31 939, Kanalisation u. Wasser- leitung 24 551, Speiseanstalt 14 164, Waren 591 131, Material. 81 560, Kassa 1289, Wechsel 4353, Debit. 326 960, Vortragskto 2523. – Passiva: A.-K. 4 000 000, Einzahlung d. Gründer 3557, Abschreib.-Kto 422 958, Delkr.-Kto 7350, R.-F. 5022, Kredit. 552 848, Vortragskto 18 532, Gewinn 95 423. Sa. M. 5 105 693. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 97 983, Arb.-Wohlfahrt 16 082, Zs. 37 769, Arb.- Verpflegung 23 705. Arb.-Prämien 21 589, Abschreib. 153 666, R.-F. 3892, Gewinn 95 423.— Kredit: Vortrag 21 474, Fabrikat.-Kto 409 311, Miete 19 326. Sa. M. 450 112. Dividenden 1897/98–1901/1902: 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Friedr. Ehrhardt, Friedr. Schmidt. Aufsichtsrat: (4–8) Vors. Komm.-Rat Carl Haas, Geh. Komm.-Rat Carl Ladenburg, Geh. Komm.-Rat Ferd. Scipio, Gen.-Konsul Komm.-Rat Carl Reiss. Mannheim; Ober-Reg.-Rat a. D. Schröder, Carl Scheibler, Cöln; Fabrik-Dir. Friedr. Schott. Heidelberg. Aktiengesellschaft für Seilindustrie vorm. Ferd. Wolff in Mannheim (Neckarau); Zweigniederlassung in Düren u. Viersen. Gegründet: 26./10. 1890; eingetr. 16./11. 1890. Letzte Statutänd. 15./11. 1901. Zweck: Betrieb des von der früheren Firma Ferdinand Wolff, Mech. Hanf- u. Draht- Seilerei vormals Joh. Jak. Wolff für M. 430 000 erworbenen Fabrikgeschäfts, also die Her- stellung von Hanf-, Baumwolle- und Drahtseilen, sowie der Grosshandel mit den bezügl. Rohstoffen, Halb- und Ganzfabrikaten. Die Produktionsfähigkeit wurde in den letzten Jahren durch Neubauten u. Aufstellung neuer Maschinen erheblich erhöht. Die Ges. ist im Besitz sämtl. Aktien der A.-G. Internat. Seilfabriken (s. folgende Ges.), sie ist ferner beteiligt bei der Mannheimer Dampfseilerei, G. m. b. H. vorm. Louis Wolff. bei der Quadratseil-Fabrik Patent Bek G. m. b. H. 1901 Übernahme der Niederrhein. Seilfabrik vorm. Wahle Söhne G. m. b. H. in Viersen u. Wilh. Dorr G. m. b. H. in Düren (s. unter Kapital). Der aus dieser Ubernahme wie der der Internat. Seilfabriken resultierende Buchgewinn wurde zu inneren Abschreib. verwandt. Ebenso fand der bisherige R.-F. II u. Disp.-F. (zus. M. 200 000) zu ausserord. Abschreib. auf Effekten u. Masch. u. Fabrikeinrichtung Verwendung. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 500 000, erhöht 11./4. 1892 um M. 250 000. 1./3. 1893 um M. 250 000, 14./6. 1894 um M. 200 000, 5./3. 1898 um M. 600 000, letztere emittiert zu 110 %, ferner 9./6. 1900 um M. 600 000 in 600, ab 1./7. 1900 div.-ber. Aktien à M. 1000, übernommen von einem Konsortium, angeboten den Aktionären 3:1 v. 15.–31./7. 1900 zu 147 % zuzügl. 4 % St.-Zs. ab 1./7. 1900 und Schlussnotenstempel. Die G.-V. v. 15./11. 1901 beschloss weitere Erhöhung um M. 1 600 000 (auf M. 4 000 000) behufs Einverleibung der Niederrhein. Seilfabrik vorm. Wahle Söhne G. m. b. H. in Viersen u. Wilh. Dorr G. m. b. H. in Düren, sowie Erwerb der restl. 950 Aktien der Internat. Seilfabriken in Mannheim (siehe diese Ges.). Die Ges. war an den 3 genannten Unternehm. bereits erheblich beteiligt. Zur Hereinnahme der noch aussenstehenden Aktien resp. St.-Anteile war eine Kapitalerhöhung von M. 1 047 000 erforderlich. Das A.-K. wurde jedoch, wie oben bemerkt. um M. 1 600 000 erhöht. Der zur Aufrundung erforderliche Mehrbetrag diente zur Stärkung der Betriebsmittel. Die neuen Aktien (div.-ber. ab 1./1. 1902) wurden von einem Konsortium, bestehend aus den Vorbesitzern, dem Gen.-Dir. Ad. Wenk-Wolff u. der Frau Ferd. Wolff Wwe. übernommen (240 Stück zu 107 %, 313 zu 110 %, 257 zu 100 0%, 790 zu 100 %); dieselben hatten sich bereit erklärt, 240 Stück den alten Aktionären im Verhältnis von 10: 1 zu 110 % an. zubieten (geschehen durch die Pfälz. Bank 24./3.–1./4. 1902). Mit der Vereinigung bezweckte die Ges., einen einheitl. kaufmänn. u. techn. Betrieb zu schaffen, woraus dem Unternehmen wesentl. Vorteile durch Ersparnisse u. Betriebsvereinfachungen erwachsen. 0 Anleihen: (I. M. 750 000 in 4½ % Oblig. von 1895, rückzahlbar zu 105 %, 600 Stücke Lit. A (Nr. 1–600) à M. 1000 u. 300 Lit. B (Nr. 601–900) à M. 500. Zs. 30./6. u. 31./12. Tilg. ab 1898 in 25 Jahren durch jährl. Ausl. von M. 30 000 im März auf 30./6. (1901 fanden zwei Verlos. statt). Sicherheit: Hypoth. zur I. Stelle. Zahlst.: Gesellschaftskasse: Frankf. a. M. Joh. Goll & Söhne. Am 30./6. 1901 noch in Umlauf M. 612 000, welcher Restbetrag Zu Rückzahlung auf 1./9. 1902 gekündigt wurde. (Siehe auch Anleihe II.) 3 II. M. 1 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1902, rückzahlbar zu 105 %, 1350 Stück Lit. A (Nr. 1–1350) à M. 1000, 300 Lit. B (Nr. 1351–1650) à M. 500, auf Namen des Bank- hauses Joh. Goll & Söhne in Frankf. a. M. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1906 in 30 Jahren durch jährl. Ausl. von M. 50 000 im Dez. (zuerst 1905) auf 1./4., ab 1906 verstärkte Tilg od: Totalkünd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Hypoth. von M. 1 575 000 zur I. Stel auf das Anwesen der Ges. in Neckarau (Terrains u. Gebäude geschätzt mit M. 842 955, Masch. ete. mit M. 1 085 000, zus. M. 1 927 955). Pfandhalter: Joh. Goll & Söhne. Der Erlös der Anleihe diente zur Rückzahlung der Anleihe I, sowie zur Tilg. von Bankschulden. Verj. der Coub. in 4 Jahren (K.) Zahlst.: Mannheim: Gesellschaftskasse, Comm.-Ges. Weil & Benjamin: Frankf. a. M.: Joh. Goll & Söhne, von Erlanger & Söhne. Den Besitzern der früheren 2u