Fabriken für Chemikalien etc. 679 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Reparat. 25 756, Handl.-Unk. 117 108, Abschreib. 42 163, Gewinn 137 457 (davon R.-F. 10 000, Div. 108 000, Tant. 15 533, Unterst.-F. 3000, Vortrag 924). – Kredit: Vortrag 422, Zs. 10 696, Aktienkto 2654, Fabrikat.-Ertrag 308 712. Sa. M. 322 484. Dividenden 1890/91–1901/1902: 22, 22, 18, 27, 28, 23, 20, 25, 20, 18, 11½, 9 %. Coup.- Verj.: 4 J. n. F. Direktion: W. Knopf sen., Otto Naupold, Dr. Arnold Strehle. Prokurist: Dübel. Vereinigte Chemische Fabriken zu Leopoldshall Act.-Ges. Gegründet: Febr. 1872. Letzte Statutänd. 13./11. 1899. Zweck: Gewinnung u. Vertrieb chem. u. Bergwerksprodukte, Erwerb u. Betrieb von Bergwerken bezw. Beteilig. bei solchen durch Erwerb von Anteilen, Kuxen oder in anderer Weise. Auch Betrieb der Landwirtsch. in Gr.-Mühlingen. Die Ges. übernahm die chem. Fabriken von Douglas, Jena & Winterfeld, Dr. Lossen, Witwe Lücke, Thiemann & Förster für M. 4 395 000 mit dem Anspruch auf M. 367 500 Div.-Zuschuss gegen drei der Vorbesitzer. Weiter wurde 1872 für M. 1 350 000 die Kalifabrik von Ad. Frank in Stassfurt angekauft, 1873 die Fusion mit der chem. Fabrik Leopoldshall, vorm. Ziervogel & Tuchen beschlossen, deren A.-K. M. 1 500 000 betrug, u. ferner 1873 der Ankauf der Braunkohlengrube Alexander Carl zu Gr.-Mühlingen nebst einer Papierfabrik u. 436 Morgen Acker für M. 2 175 000 beschlossen. Die Papierfabrikation ist 1880 aufgegeben, u. der Abbau der Grube 1902 erschöpft. Der Gr.-Mühlinger Grundbesitz der Ges. ist einschl. der früh. Papier- fabrik 1901 für rund M. 230 000 verkauft. Im Besitz der Ges. verblieben ist der Kl.-Mühlinger Ackerbesitz. 1881/82 beteiligte sich die Ges. bei dem seit 1889 mit 2 Schachtanlagen versehenen Steinsalzbergwerk Ludwig II. zu Stassfurt, von dem die Ges. gegenwärtig 757 Kuxe besitzt; dieselben stéehen einschl. M. 567 750 Zubusse mit M. 5 453 750 zu Buche. Ausbeute pro Kux 1899/1900–1901/1902: M. 450, 500, 300. Die Gew. Ludwig II. hat auch die Mehrzahl der Anteile (630) der Kalibohr-Ges. „Oelerse“ (Prov. Hannover) in Besitz, wodurch die Leopoldshaller Fabriken auch an dieser Ges. beteiligt sind. – An dem von den Chlorkaliumfabriken errichteten Syndikat mit Zentral-Verkaufsstelle ist die Ges. beteiligt. Das zur Verarbeitung notwend. Material (Roh- salz) wird aus den zum Syndikate gehörenden Salzbergwerken entnommen. Für Neuanlagen kamen 1901/1902 M. 295 454 in Zugang. Der Gewinn ging von M. 423 612 auf M. 219 910 zurück. Produktion: 1895/96 1896/97 1897/98 1898/99 1899/1900 1900/1901 1901/1902 Chlorkalium. . . Ctr. 280 194 347 107 Düngesalze .. 3 10 244 9 247 In Summa Rohes Glaubersalz. 3 91 780 87 100 622 695 621 986 649 990 805 920 1 Diverse . . „ 1125 797 153 935 Kohlen . . . hl 917 000 940 940 839 837 945 255 904 110 427 400 8 Kapital: M. 11 300 400 in 10 000 St.-Aktien à Thlr. 200 — M. 600 und 5000 St.-Aktien aThlr. 100 =, M. 300, 4500 St.-Aktien à M. 600 (Em. 1883) u. 1834 St.-Prior.-Aktien à Thlr. 200 = M. 600. Das St.-A.-K. betrug urspr. M. 7 500 9000 und wurde 1883 um M. 2 700 000 (eigentlich M. 3 000 000, von denen M. 300 000 nichf zur Ausgabe gelangt sind), div.-ber. für 1883/84 zur Hälfte, erhöht. Die neuen Aktien wurden bis 4. Dez. 1883 je zur Hälfte den ersten Zeichnern u. den Aktionären, letzteren M. 600 auf M. 3600 al pari angestellt. Die ersten Zeichner bezogen nur M. 360 000, indem einige derselben auf das Bezugsrecht verzichteten, um den Erwerb der Kuxe von Ludwig II. zu ermöglichen, auf deren Kaufpreis M. 1 000 000 in neuen Aktien zu gewähren waren. Bei neuen Emissionen haben die ersten Zeichner und die jeweiligen Aktionäre ein Bezugsrecht al pari je zur Hälfte. Die Erben eines der ersten Zeichner sind abgefunden. Die Prior.-Aktien ge- niessen Vorrechte auf 5 % Div, mit event. Nachzahlung. 1879 wurde der Rückkauf von M. 1 500 000 beschlossen; nachdem aber bis 1881 M. 399 600 zurückgekauft waren, wurde dieser Beschluss im Nov. 1883 wieder aufgehoben. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Bis Ende Dez. Stimmrecht: Jede Aktie gewährt das Stimmrecht, und zwar entfällt auf je Thlr. 100 oder M. 300 eine Stimme. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., sodann event. Sonderrücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst., 5 % Diy. an St.-Prior.-Aktien mit event. Nachzahl.-Verpflicht., 4 % Div. an St.-Aktien, vom Rest 4 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von zus. M. 15 000), vom Überrest 1 % weitere Div. an St.-Aktien, der noch verbleib. Gewinn gleichmässig an beide Aktienarten. Bilanz am 30. Juni 1902: Aktiva: Chem. Fabriken mit Zubehör 5 023 550, Centralwerk- stattneubau 99 719, Bahnanlage Fabrik II 11 064, Wohnhausneubau 58 931, Ackerbesitz u. landw. Gebäude Gr.-Mühlingen 24 588, Anteil am Salzbergwerk Ludwig II 5 453 750, Fabrikate, Roh- stos, Material. etc. 1 993 869, Pferde u. Wagen 23 500, Effekten 202 939, Wechsel 9830, Kassa Debit. 877 379. – Passiva: A.-K. 11 300 400, R.-F. 455 146, Spec.-R.-F. 507 175, Inval.-F. 217 517, Disp.-F. 2011, Rückstellung für Gr.-Mühlingen 3052, Kredit. 770 206, Gewinn 526 521. Sa. M. 13 782 027. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gehälter 132 132, Unk. 150 411, Provis. 10 100, Disp.-F. 2000, Abschreib. 303 515, Gewinn 226 521 (davon R.-F. 10 995, Div. 157 020, Tant. an Vorst. u. 938, Inval.-F. 2483, div. Rückstellungen 25 088, Vortrag 8996). — Kredit: Vortrag 6611, abrikat.-Ertrag 545 339, Fil. Gr.-Mühlingen 5321, Ausbeute Ludwig II. 227 100, Kursgewinn 10 662, Agio u. Zs. 20 646. Sa. M. 824 679.