772 Holz-Industrie. Etabliss. in Landsberg a. W. und Posen (Wilda). Die Stammfabrik Landsberg a. W. steht auf einem Areal von 2,3320 ha. Daselbst sind 3 Dampfmaschinen aufgestellt. Es sind dort ca. 230 Arbeiter fast ausschliesslich, soweit die Fabrikation in Betracht kommt, mit Nach'- putzen und Zusammenschlagen der auf den Maschinen vorgearbeiteten Hölzer beschäftigt. In der Tischlerei wird fast alles maschinell hergestellt und Arbeiter fast nur noch zur Be- dienung von Maschinen, und Tischler, wie oben schon gesagt, beschäftigt. Die Ges. sicherte sich 1898/99 ein wertvolles Patent (in der Bilanz Marles Patentkto), wodurch profilierte Leisten in bisher nicht gekannter Schnelligkeit und Vollkommenheit mit Schnitzereien versehen werden können. 1899 erwarb die Ges. ferner in Wilda bei Posen für M. 109 384 ein 3,9863 ha grosses Grundstück, auf dem eine Neuanlage errichtet ist, welche einen Kostenaufwand von M. 267 471 für Baulichkeiten und M. 95 444 für Maschinen erforderte. Eine grosse Strassenfront von dem Wildaer Besitz ist freigelassen und nicht bebaut. Die Ges. betrieb seit 1896/97 noch eine Fabrik in Königsberg i. Pr. auf einem 3.236 ha grossen Terrain. Diese Fabrik hat sich be- sonders 1901/1902 äusserst ungünstig entwickelt u. ist deshalb 1902 zum Buchwert abgestossen (S. am Schluss von Kapital). Der Umsatz 1901/1902 ist um M. 315 000 gegen das Vorjahr zurückgeblieben, auch die Preise sind weiter zurückgegangen und die Konkurrenz hat das Geschäft überaus schwierig gemacht. Besonders haben die Filialen Düsseldorf u. Frankf. a. M. in deren Betrieb grössere Lagerhaltungen erforderlich waren, empfindlich gelitten. Nach Deckung aller Unkosten etc., und nach Vornahme von M. 140 121 Abschreib. verblieb am 30./4. 1902 ein Verlust von M. 182 054, der aus den Reserven gedeckt ist. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 21./4. 1896 um M. 250 000, begeben zu 110 %, lt. G.-V. v. 1./3. 1898 um M. 250 000, begeben zu 120 %, lt. G.-V. v. 17./12. 1898 um M. 750 000, begeben an ein Konsortium zu 120 %, vollbezahlt seit 30./10. 1899, endlich erhöht lt. G.-V. v. 28./9. 1900 um M. 750 000 (auf M. 3 000 000) in 750 Aktien, div.-ber. pro 1900/1901 für 1½ Mon., angeboten den Aktionären 20.–31./1. 1901 zu 107.50 % Die G.-V. v. 9./9. 1902 beschloss, das Königsberger Unternehmen gegen Einlieferung von M. 1 000 000 Aktien unter Übernahme von Kreditoren und Gewährung einer Hypoth. seitens des Käufers (bisheriger Dir. G. Bendix) zum Buchwert abzustossen. Das A.-K. wurde somit auf M. 2 000 000 herabgesetzt. Hypotheken (30./4. 1902): M. 167 978, davon Landsberg: M. 45 000 zu 4 %, amort. jährl. mit 1 % u. ersp. Zs.; Posen: M. 60 000 zu 4 %, rückzahlbar ab 1./1. 1904. Geschäftsjahr: 1./5.–30./4. Gen.-Vers.: Spät. Sept. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. bes. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst., dann 4 % Div, vom Ubrigen 5 % Tant. an A.-R. (neben einer festenjährl. Vergüt. von M. 6000), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. April 1902: Aktiva: Grundstück u. Gebäude Landsberg 302 380, do. Königs- berg i. Pr. 641 179, Anlage Düsseldorf 92 176, Grundstück Posen 163 015, Gebäude-, Geleis- Brunnen- u. Leitungsanlage do. 506 708, Masch. u. elektr. Beleucht.-Anlage 599 097, Werkzeug u. Utensil. 122 228, Pferde u. Wagen 24 874, Rohmaterial 399 610, fert. u. halbfert. Fabrikate 1 199 505, Betriebsmaterial. 12 592, Marles Patentkto 18000, Debit. 675 117, Versich. 37 008, Kassa. Wechsel u. Wertp. 40 395, Verlust 182 054. – Passiva: A.-K. 3 000 000, R.-F. 242 534, Spec.- R.-F. 60 000, Hypoth. 167 978, Kredit. 1539 137, Arb.-Pens.-F. 6078, alte Div. 210. Sa. M. 5 015 93. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 318 314, Zs., Dekorte u. Provis. 132 590. Abschreib. 122 666. do. auf Forder. 26 455. – Kredit: Vortrag 3821, Betriebsgewinn 514 150, Verlust 182 054. Sa. M. 600 025. Kurs Ende 1896–1902: 139.25, 136.50, 137.50, 132, 114.50, 89, 75 %. Eingeführt 27./6. 1890 zu 132 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1895/96–1901/1902: 9, 9, 9, 9, 9, 4, 0 % (auf M. 750 000 neue Aktien entffelen Ppro 1900 1901 4 % für 1½ Mon. = M. 3750). Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Karl Bendix, Düsseldorf: Franz Bendix, Berlin. Prokuristen: Isidor Kati, Hugo Zeitz, Berlin. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Rich. Dyhrenfurth i. F. S. L. Landsberger, Berlin; Stellv. Emil Fränkel, Landsberg a. W.; Dir. Carl Meyer, Carl Quilitz, Berlin; Dir. Boeker, Rostock. Zahlstellen: Berlin und Breslau: S. L. Landsberger. Schlesische Holzindustrie-Actien-Gesellschaft vorm. Ruscheweyh & Schmidt in Langenöls bei Lauba n, mit Niederlage (Felix Webel Nachf.) in Görlitz. Gegründet: 3./10. 1888; eingetr. 25./10. 1899. Übernahmepreis M. 851 343. Gründung * Jahrg. 1900/1901. Letzte Statutänd. 25./10. 1899. Zweck: Fabrikation von Möbeln ete auch Betrieb anderer damit in Verbindung stehender Geschäfte. Das Etablissement 1898/99 erheblich vergrössert. Umsatz 1897/98 – 1901/1902: M. 988 254, 1 089 982, 1 267 158, 1 242 513, 1 247 037; Arbeiter ca. 557. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 800 000, erhöht lt. G.-V. v. 26./11. 1898 um M. 200 000 in 200 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./7. 1898, angeboten den Aktionären zu 114 %; auf 4 alte Aktien entfiel 1 neue. L Anleihen: M. 350 000 in 4½ % Schuldverschreib. von 1893 auf den Namen des Bant- hauses Philipp Elimeyer in Dresden, 700 Stücke à M. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 2 8 innerh. 27 Jahren durch jährl. Ausl. in der G.-V. auf 2.1., Rückzahlung mit 2 % und er. ――― =