808 Gesellschaften für Gas-, Petroleum- und Spiritus-Glühlicht. Gesellschaften für Gas-, Petroleum- und hiritnz. Glühlidlt. àauch für Carbid und Acetylen etc. Aktiengesellschaft Carbidwerk Lechbruck in Augsburg. Gegründet: 4./12. 1889 unter der Firma Holzindustrie Lechbruck. Die G.-V. v. 12./6. 1899 beschloss Statutänd., sowie Abänd. der Firma, wie gegenwärtig. Zweck: Früher Betrieb von Holzschleifereien, Süägemühlen, Holzhandel, sowie sonstige Bearbeitung von Holz in Lechbruck, beschloss die G.-V. v. 12./6. 1899 die Herstellung und Verwertung von Calciumcarbid und anderer auf elektr. oder sonst. Wege gewonnener ver- wandter Produkte. Die Ges. ist Mitglied des europäischen Carbid-Syndikats. Der Wasserbau für 4 Turbinen zu je 500 HP. sowie die Neu- und Umbauten der Fabrikanlage sind fertig- gestellt. 1900/1901–1901/1902 wurden 516 785, 373 734 kg Carbid erzeugt gegen 1 500 000 kg, welche bei vollem Betrieb hergestellt werden können; der Betrieb ruht seit 1./5. 1902, da man das der Ges. von dem Syndikat zugewiesene Carbidquantum von einer anderen Fabrik billiger beschaffen kann. Wegen verspäteter Herstellung der Carbidanlage zahlte die A.-G. Siemens & Halske in Berlin der Ges. 1902 M. 150 000 Entschädigung. Aus 1901/1902 resultiert M. 23 563 Betriebsverlust; Gesamtverlust 30./9. 1902 M. 96 488, dem jene M. 150 000 gegenüber- stehen, sodass sich noch M. 53 512 Überschuss ergeben; allerdings wurden Ahßbschreib. für 1901/1902 nicht vorgenommen. Ende 1902 kamen Verhandlungen über Verpachtung der An- lagen zum Abschluss. Die Pächter haben sich zum Ankauf der grösseren Anzahl der Aktien zu 52.50 % (franko Zs.) verpflichtet (Anmeld. bis 26./1. 1903). Kapital: M. 1 100 000 in 1100 Aktien à M. 1000, vollgezahlt. Urspr. M. 325 000, erhöht lt. G.-V. v. 12./6. 1899 um M. 775 000 (auf M. 1 100 000) in 775 Aktien à M. 1000, begeben zu 103 %. Anleihe: M. 150 000 in 4½ % Partial-Oblig. à M. 1000 von 1890. Zs. 1./4. u. 1./10. Hypothek: M. 114 920 (Stand am 30./9. 1901). Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Bis Ende Jan. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom Übrigen 5 % an A.-R., Tant. an Dir., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1901: Aktiva: Liegenschafts- u. Waldbestandskto 148 170, Gebäudekto einschl. Schwälbeles Mühle 231 469, Maschinen u. Einricht. 420 590, Wasserbaukto 506 403, do. Kautionskto 18 260, Eisenbahnanlagekaution 30 135, Hochbauten 190 935, Utensil. 4368, Ökonomie u. Fuhrwerk 3268, Vorräte, Material. etc. 95 872, Kassa 4480, Debit. 13 809, Verlust pro 1899/1900 41 586, do. 1900/1901 31 339. – Passiva: A.-K. 1 100 000, Oblig. u. ausstehende Coup. 150 562, Annuitäten 114 920, Kredit. 375 206. Sa. M. 1 740 689. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Ökonomie u. Fuhrwerk 2671, Löhne 28 698, Zs. 25 293, Koks 23 178, Kalk 16 615, Verpackungsmaterial 9815, Utensil. 223, Gebäude-Reparat. 1494, Gen.-Unk. 21 357. – Kredit: Carbidkto 98 009, Verlust 1900/1901 31 339. Sa. M. 129 348. Dividenden: 1894/95– 1897/98: 0 %; 1898/99– 1899/1900: 0 % (Baujahre); 1900/1901 bis 1901/1902: 0, 0 %. Direktion: Erhard Bock. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Max Schwarz, Stellv. Hugo Kolb, Komm.-Rat Dir. Ludw. Fessmann, Ing. Jean Stiefel, Komm.-Rat Heinr. Buz, Komm.-Rat Scheidemandel. Zahlstelle: Augsburg: P. C. Bonnet. Aktiengesellschaft für Selas-Beleuchtung in Berlin N0., Höchste-Strasse 4. Gegründet: 8./10. 1901; eingetr. 28./11. 1901. Gründer, die sämtl. Aktien übernommen haben, sind: „Selas“ G. m. b. H., Berlin; Komm.-Rat Georges Schleber, Paul Heinrich Schmidt, Greiz; Fabrikbes. Paul Schleber, Erich Dankelmann, Reichenbach i. V. Die „Selas“ G. m. b. H. zu Berlin brachte auf das A.-K. gemäss besonderem Vertrage v. 8./10. 1901 die ihr gehörigen deutschen Reichspatente Nr. 81 372, 93 451, 105 645, 117 284 in die neu gegründete A.-G. ein, verpflichtet sich, alle künftigen Erfindungen, Ver besserungen oder Neuerungen auf dem Gebiete des Selas-Systems nach näherer Be- stimmung dieses Vertrages der A.-G. zu überlassen, jedoch ist die Ausnutzung dieser Patente und Rechte auf Deutschland und seine Kolonien beschränkt und sind die Auslandspatente nicht mit eingebracht. Der Wert dieser Einlage wurde auf M. 500 000 festgesetzt, und werden der Einbringerin 500 für voll eingezahlt erachtete Aktien à M. 1000 hierfür gewährt. Auch ist die A.-G. verpflichtet, Neuerungen, Verbesserungen oder Er- findungen, die von ihr in Bezug auf das System der Selas-Beleuchtung gemacht werden, der „Selas“ G. m. b. H. unentgeltlich nach näherer Vertragsfestsetzung zur Verwertung für eigene Rechnung in allen ausserdeutschen Ländern zu überlassen. Zweck: Erwerb und Ausnutzung innerhalb des Deutschen Reiches der deutschen Reichs- patente Nr. 81 372 „Erzeugung von Gasglühlicht unter Anwendung eines vor Eintritt in die Gasleitung bereiteten Gemisches von Gas und Luft“, Nr. 93 451 „Einrichtung Zur Gleicherhaltung des Druckes von geförderten Flüssigkeiten“', Nr. 105 645 „Erzeugung eines Gasluftgemisches für Beleuchtungszwecke in Gasmessern mit Luftschöpftrommel', Nr. 117 284 (Zusatzpatent zu Nr. 105 645) „Verfahren zur Herstellung eines Gemisches =