810 Gesellschaften für Gas-, Petroleum- und Spiritus-Glühlicht. 454 Stück zum Zwecke der Vernichtung zurückbehalten. Die übrigen Aktien wurden im Verhältnis von 3:1 zusammengelegt, sodass das A.-K. jetzt M. 553 000 beträgt. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vertragsm. Tantiemen an Vorst. und Beamte, 5 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Kassa 170, Kaut.-Kto 300, Effekten 50, Fabrikations- rechte 531 491, Inventar 1, Waren 2480, Debit. 63 818, Verlust 435 627. – Passiva: A.-K. 553 000, Bankierguth. 333 241, Kredit. 140 128, Delkr.-Kto 7568. Sa. M. 1 033 937. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 360 337, Prozesskosten 3631, Reisespesen 5299, Zs. 29 386, Löhne 3651, Inserate 10 312, Handl.-Unk. 85 711, Patenttaxen 1363, Delkr.-Kto 4053, Abschreib. 4925, Verluste 69. – Kredit: Abschreib. 133, Bruttogewinn an Waren 69 721, Agio 32, Licenzen 3224, Verlust 435 627. Sa. M. 508 737. Dividenden 1895–1901: 0 %. Direktion: Rich. Küssing. Aufsichtsrat: Vors. Max Rosenthal, Dr. Ign. Norden, Jac. Zielinziger, Georg Hundrich, Berlin; Ad. Zais, Wiesbaden. Deutsche Gasglühlicht A.-G. in Berlin, SW. Alte Jacobstr. 139. Gegründet: 20./10. 1892; eingetr. 28./11. 1892. Letzte Statutänd. 23./1. u. 16./11. 1901. Zweck: 1. Verwertung des urspr. dem Dr. Auer von Welsbach erteilten, am 22.9. 1900 abgelaufenen Gasglühlicht-Patents Nr. 39 162 nebst den bereits erteilten und noch zu erteilenden Zusatzpatenten innerhalb des Deutschen Reichs; 2. Anfertigung, Erwerbung und Veräusserung von Gegenständen, insbes. auch von Apparaten und Masch. auf dem Gebiete des Beleucht.- und Heizungswesens, der Wasserversorgung und der Kraftversorgung und auf dem Gebiete des Masch.-Wesens überhaupt, sowie Erwerb darauf bezügl. Patente u. Licenzen; 3. Erwerb, Pachtung, Erricht. oder Veräusser. von Anlagen, welche den zu 1 u. 2 gedachten Zwecken dienen, und die Beteilig. an Ges. aller Art, deren Geschäftsbetrieb zu den gedachten Zwecken in Beziehung steht. Die Ges. übernahm von der Kommandit-Ges. Soenderop & Cie. die mit der Firma Jul. Pintsch und der Firma Lindheim & Co. abgeschlossenen Verträge. Sie übernahm ferner das Geschäft der Gasglühlicht-Ges. Selten & Cie. Durch Entscheidung des Reichsgerichts vom 6./7. 1898 verloren die Erzeugnisse der Ges. jeden Rechtsschutz, woraus sich der Rückgang der Div. erklärt. Seit 1./10. 1900 ist der Ver- trieb in Bayern und Baden in eigene Regie genommen. Die Schmälerung des Gewinnes 1901/1902 findet im folgenden ihre Erklärung. Die Ges. musste für Glühkörpermaterial und Brenner dieselben Preise zahlen wie bislang, ohne die bisherigen Verkaufspreise aufrecht erhalten zu können. Dazu kam, dass die noch bis Ende 1903 laufenden, aus der Patentzeit stammenden Lieferungsverträge für Glühkörpermaterial;: und Brenner den Export verbieten und dadurch jede Ausdehnung des Geschäfts verhinderten. Infolge der Neueinrichtung des neuen Fabrikgebäudes, sowie durch die Einricht. der Glühlampenfabrik z. Herstell. der Osmium- lampe (s. unten) haben sich die Anlagekonten für Invent.-, Masch.-, Haus- u. Fabrikeinricht. um ca. M. 200 000 erhöht und erforderten dementspr. höhere Abschreib. Die Ausbildung der Erfindung der Osmiumlampe (8. unten) hat 1901/1902 M. 50 500 Aufwendungen erfordert. Die Ges. hat 1900 mit der OÖsterr. Gasglühlicht- u. Elektricitäts-Ges. in Wien einen Vertrag betr. Erwerb der neuen von Dr. Auer von Welsbach erfundenen elektr. Glühlampe (Osmium-Lampe) für Deutschland. Luxemburg u. Holland geschlossen. Danach hat die Österr. Gasglühlicht- und Elektr.-Ges. der Berliner Firma 99 % der Rechte aus den fraglichen Patenten überlassen, während 1 % Dr. Auer verbleibt. Die Österr. Ges. erhielt das Recht, M. 667 000 ab 1./7. 1901 div.-ber. neue Aktien der Gasglühlicht-Ges. zu 110 % zu zeichnen. Diese errichtet für die Fabrik. der neuen Lampe eine gesondert zu leitende Abteilung B; Dr. Auer von Welsbach erhält von dem Reingewinn 1 %. Die Österr. Ges. erhält die Hälfte des Reingewinns der Abteil. B. Jedoch treten diese beiden Bestimmungen erst in Kraft, wenn der Reingewinn die Höhe von M. 500 000 erreicht hat und nur für den Mehrhbetrag. Wird die Abteil. B in eine besondere A.-G. umgewandelt, so erhalten die Deutsche u. OÖsterr. Ges. je M. 500 000 Aktien dieser Ges. Die D. G. A. bringt dafür die Abt. B ein. Die Österr. Ges. hat den Nominalbetrag ihrer Aktien bar einzuzahlen. Zur Gewinnung der nötigen Räume wurde mit der Berlin-Schöneberger Bau-Ges. ein Vertrag geschlossen, wonach letztere auf dem früher Struve & Soltmann'schen Terrain Ecke Alte Jacob- u. Hollmannstrasse speciell für die Gasglühlicht-Ges. ein grosses Geschäfts-u. Fabrikgebäude (den „Auer-Hof-*) gegen Gewährung einer sich innerhalb des vereinbarten etwaigen Kaufpreises haltenden Hypoth. von M. 500 000 errichtete und dieser dasselbe unter Einräumung des Kaufrechtes auf 12 Jahre mietsweise überliess. Das Gebäude ist inzwischen fertiggestellt und bereits bezogen. Die Fabrikation der Osmiumlampe hat nach Überwindung mannigfacher Schwierigkeiten begonnen, die bezügl. Patente sind zu Recht erklärt und die Lampe ist nunmehr auf den Markt gekommen, wovon eine Hebung des Geschäftes u. Gewinnes erwartet wird. Der Preis der Lampe stellt sich auf M. 5. Es ist ausdrückl. zu bemerken, dass der Erfinder Dr. Auer keine Haftung für die Neuheit oder Nützlichkeit seiner Erfindung übernommen hat und in keiner Weise regresspflichtig ist. er hat für sein Patent ca. M. 1 000 000 erhalten. Kapital: M. 2 404 000 in 2404 Aktien à-M. 1000. Urspr. M. 1 300 000. erhöht lt. G.-V. v. 30./12. 1892 um M. 65 000 (an Lindheim & Co.), lt. G.-V. v. 15./9. 1893 um M. 100 000 (an Jul.