860 Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. Kapital: M. 7 200 000 in 6000 Aktien à M. 1200. Das urspr. A.-K. von M. 1 200 000 wurde 1881 auf M. 2 400 000, 1884 auf M. 4 800 000 und lt. G.-V.-B. vom 20. Dez. 1897 auf M. 6 000 000 erhöht. Die neuen Aktien wurden vom Bankhaus Böcking, Karcher & Cie. in Kaiserslautern al pari übernommen. Die G.-V. v. 21./12. 1901 beschloss weitere Er- höhung des A.-K. um M. 1 200 000 (auf M. 7 200 000) in 1000 Aktien à M. 1200, übernommen von der Rhein. Creditbank in Kaiserslautern, angeboten den Aktionären 5: 1 v. 27./12. 1901 bis 30./1. 1902 zu pari. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Nov.-Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1902: Aktiva: Anlage Fabrik Frankenthal 1 264 272, do. Friedensau 440 159, do. Gernsheim 803 604, Betriebskto Fabrik Friedensau 124 061, do. Gernsheim 124 819, Landwirtschaft 15 211, Vorräte 4 487 737, Effekten 4 183 276, Kassa 24 603, Wechsel 857 944, Debit. 9 559 722. – Passiva: A.-K. 7 200 000, R.-F. 720 000, Spec.-R.-F. 1 000 000, Versich.-R.-F. 500)000, Delkr.-Kto 120 000, Karcher Stiftungs-F. 200 000, R.-F. für Arb.-Unterst. 350 000, Pens.- Kasse 800 000, R.-F. für Gebührenäquivalente 10 286, Kredit 9 037 384, Div. 1 800 000, Wohlf.- Einricht. 100 000, Vortrag 47 738. Sa. M. 21 885 408. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust Fabrik Friedensau 29 579, do. Gernsheim 129 779, Div. 1 800 000, Disp.-F. 120 000, Wohlf.-Einricht. 100 000, Vortrag 47 738. – Kredit: Vortrag 905, Landwirtschaft 96, Miete 20 712, Fabrikat.-Ertrag 2 205 383. Sa. M. 2 227 096. Dividenden 1889/90–1901/1902: 16, 16, 16, 16, 17, 16, 16, 16, 20, 16%, % .... Direktion: Karl Karcher, Friedr. Fanck, Stellv. C. A. Mahla. Aufsichtsrat: Vors. Ferd. Scipio, Mannheim. Prokuristen: W. Klumpp, C. Neikert. Norddeutsche Zucker-Raffinerie in Frellstedt, Braunschweig. Domizil Hamburg, Sitz der Direktion in Frellstedt. Gegründet: 19./10. 1883. Letzte Statutänd. v. 30./4. 1900 u. 23./4. 1901. Zweck: Fabrikation von Melassezucker (Melasse-Entzuckerungsanstalt mittels des Strontianit- verfahrens). Verarbeitet wurden 1895–1901: 516 800, 537 900, 566 000, 615 550, 758 328, 790 573 Ctr. Die Fabrik wurde im Nov. 1898 von einem grossen Brande heimgesucht, welcher das Zuckerlager und die Raffinerieabteilung zerstörte; letztere wurde bis Ende 1899 vollständig feuersicher wieder aufgebaut und in Betrieb gesetzt. Der Feuerschaden wurde seitens der Assekuranz mit M. 1 269 232 anerkannt. Die Grund. stücke der Ges. in Frellstedt u. Süpplingen umfassen 10 ha 77 a 28 qm. Arbeiterzahl ca. 450. Die Ges. gehört dem Zuckersyndikat an. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien (Nr. 1–2000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1000 000, erhöht lt. G.-V.-B. vom 30. März 1889 um M. 250 000, lt. G.-V.-B. vom 30. April 1900 um M. 750 000 (auf M. 2 000 000) in 750 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1. Jan. 1900, über- nommen von einem Konsortium zu 115 %, angeboten den Aktionären M. 625 000 23. Mai bis 9. Juni 1900 zu 118 % zuzügl. 4 % Zs. ab 1. Jan. 1900, voll einzuzahlen bis 30. Juni 1900; auf 2 alte Aktien konnte 1 neue bezogen werden. Genussscheine: 50 Stück. Die Zeichner der zuerst ausgegebenen 1000 Aktien erhielten für je 20 derselben einen auf Namen lautenden, übertragungsfähigen Genussschein. Dié- selben haben keine Aktionärrechte, nehmen aber am Reingewinn nach Verteilung Yon 10 % Div. an Aktien mit 35 % am Überschuss teil. Im Falle der Liquidation der Ges. erhalten die Genussscheinbesitzer 35 % des das eingezahlte A.-K. übersteigenden Liqui- dationserlöses. Im Falle Verschmelzung der Ges. mit einer anderen muss die über- nehmende Ges. die Rechte der Genussscheinbesitzer anerkennen oder die letzteren sofort nach der Vereinigung mit dem 15 fachen Betrage des durchschnittlichen Genussschein- ertrages der abgelaufenen Jahre abfinden. Die Genussscheinbesitzer sind verpflichtet, sich der einen oder anderen dieser beiden Befriedigungsarten zu unterwerfen. Die Ein- lösung der Genussscheine hat nach erfolgter Aufforderung binnen Jahresfrist zu gé schehen, widrigenfalls die Scheine wertlos und ungiltig werden. Anleihe: M. 1 500 000 in 4½ % Schuldverschreib. von 1900, rückzahlb. zu 103 %; 1500 Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Commerz- und Disconto-Bank und durch Blanko- Indossament übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. durch Ausl. am 5./4. (zuerst 1904) innerh. 20 Jahren bis 1923; ab 1904 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. zulässig. Die hypothek. sichergestellte Anleihe wurde von einem Konsortium zum Nennwert übernommeh. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke 10 J. n. F. Zahlst. wie bei Div. Kurs Ende 1900–1902: 101.75, 101.75, 102 %. Aufgelegt bezw. eingeführt 15./9. 1900 zu 102 %. Notiert in Hamburg. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), event. Sonderrücklagen, bis 4 % Div., Vvom verbleib. Betrage 10 % einem statutenm. R.-F. (bis M. 300 000), 10 % Tant. an X.-R.- bis 5 % Tant. an Vorst. u. Angestellte, vom Rest bis 6 % Super-Div. an Aktien, vom Ubrigen (über 10 % Div. an Aktien) 35 % als Gewinnanteil an die Besitzer der Genussscheine, 60 %0 als weitere Div. an Aktien bezw. Vortrag. „ Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Grundstücke 80 422, Gebäude 1 801 000, Maschinen u. Apparate 1 847 000, Wohnhäuser 189 400, Eisenbahngeleis 14 60), Brunnen- u. Wasser- = 3 7 88 200, anlage 8000, Utensil. 92 174, Mobil. 1. Pferde u. Wagen 200, Arb.-Wohnungen 88 20