896 Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. Zuckerfabrik Riesenburg in Riesenburg, Westpr. Gegründet: 1884. Letzte Statutänd. 11./8. 1902. Auch Reparat. landwirtschaftl. Masch. Kontingent 1901/1902–1902/1903: 85 584, 85448 Ctr.; Rohzuckerproduktion 1898/99–1901/1902: 71 726, 69 952, 78 175, 115 369 Ctr.; Rübenverarbeitung: 575 190, 527 320, 522 550, 841 040 Ctr. Kapital: M. 560 000 in 800 Nam.-Aktien à M. 700. Die Übertragung der Aktien ist an die Zustimmung des A.-R. u. der G.-V. gebunden. Grundschuld: M. 436 635. Geschäftsjahr: 1./6.–31./5. (früher v. 1./7.–30./6.). Gen.-Vers.: Bis Ende Aug. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 10 % z. R.-F. bis M. 300 000. Der A.-R. erhält als Tant. 2 % des Reingewinns, die 3 rübenbauenden Mitgl. der Dir. 3 %, der Vors. der Dir. bis M. 3000 Jahresfixum. Im übrigen wird der Reingewinn nach den gesetzl. Bestimm. verteilt. Bilanz am 31. Mai 1902: Aktiva: Grundstück 40650, Gebäude, Wasserleitung u. Pflaster 542 475, Bahnanlage 11 927, Sorgenseestation 7700, Masch. 352 402, Utensil. 1007, Station Kl.-Tromnau 211, Beleucht.-Anlage 9630, Schitzeltrocknungsanlage 40 682, Riemen u. Gummi- waren 11 476, Kassa 3384, Kaut.-Kto 1908, Landwirtschafts- u. Fuhrkto 4535 Versich. 465, nachzuzahl. Rübengelder 249 731, Debit. 164 605, Vorräte 149 495. — Passiva: A.-K. 560 000, Grundschuld 436 635, do. Zs.-Kto 4260, Provis. 336, Zuckerdiskont 300, bedingte Rübenschuld 249 731, Kredit. 84 850, Accepte 139 299, Rüben 7311, R.-F. 109 565. Sa. M. 17592 289. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 53 127, Betriebskto 49 942. – Kredit: Landwirtschafts- u. Fuhrkto 3580, Zucker 48 304, R.-F. 51 185. Sa. M. 103 070. Dividenden 1888 89–1901/1902: 0 %. Direktion: (5) Vors. Freih. von Schoenaich, Stellv. Seyffarth, St. Smorawski (zugleich techn. Dir.), Stoppel, P. Kliewer (zugleich kaufm. Dir.), Ersatzmann von Puttkamer-Nipkau. Aufsichtsrat: (5) Vors. Landsch.-Rat von Puttkamer-Germen Stellv. Dom.-Pächter Bam- berg, Landsch.-Rat Paesler, Gutsbes. Rugenstein, Rittergutsbes. Borowski, Ersatzmann Ritter- gutsbes. Kaufmann. Rositzer Zucker-Raffinerie in Rositz, S.-A. Gegründet: 7./12. 1882. Letzte Statutänd. 7./4. 1900. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Herstellung von raffiniertem Zucker (Würfel- und gemahlener Zucker) aus Melasse vermittelst des Scheiblerschen Bistrontium- Saccharat-Verfahrens und aus Rohzucker, Gewinnung von Kalisalzen. Ausgaben für Neuanlagen u. Verhbesserungen 1901 M. 248 481. An Zuckersteuer einschl. Betriebssteuer und Zuschlag für Überkontingent kamen 1901 M. 2 580 651 zur Verrechnung. 1901 kam auch die neue Centralstation für Erzeugung u. Übertragung elektr. Kraft in Betrieb, wodurch die Ges. in Zukunft gegen Betriebs- störungen gesichert ist. ca. 600 Arbeiter. Produktionsfähigkeit jährl. ca. 350000–400 000 Ctr. Zucker. Die Fabrik ist auf eine tägliche Verarbeitung von 2500 Ctr. Melasse eingerichtet. 1888 erwarb die Ges. das gesamte A.-K. der Strontianit-Societät in Berlin im Betrage von M. 5 000 000, reduziert auf M. 3 000 000, und damit das ges. Vermögen und die Patente der Societät ab 1. Juli 1888 für M. 3 000 000 in Aktien. Die Societät ist im März 1896 in Liquid. getreten. Durch Vertrag v. 26. Juni 1897 übernahm die Raffinerie-Ges. die gesamte Masse der Societät und dadurch, dass dieselbe zunächst aus M. 1000 000 Rositzer Zucker- Raffinerie-Aktien bestand, wurde das Kapital der Raffinerie-Ges. nach Ablauf des Sperr- jahres (Mitte August 1897) von M. 6 000 000 auf M. 5 000 000 herabgesetzt. – Die Rositzer Ges. ist bei der Chemischen Fabrik (Strontian- u. Barytprodukte) vorm. Walter Feld & Co., A.-G. in Hönningen a. Rh. (A.-K. M. 1 750 000. Div. 1898/99–1900/1901: 7½, 10, 11 %) mit nom. M. 1 518 000 in Aktien beteiligt, welche mit M. 1 543 493 zu Buche stehen. Mit der Hönninger Firma beteiligte sich die Ges. 1901 mit M. 50000 Stammeinlage (eingezahlt M. 12 616) an der Gründung der G. m. b. H. Hönninger Sprudel, welche die dem Hönninger Bedarf übersteigende Ausbeute aus der 1900 erbohrten Kohlensäurequelle komprimiert in den Handel bringt. 1897 Erwerb der Meuselwitzer Braunkohlen-Abbau-Ges. Glückauf: dieselbe wurde für M. 310 000 in Aktien bei der A.- G. Zechau-Kriebitzscher Kohlenwerke Glückauf in Zechau eingebracht; ausserdem Beteiligung an dem Unternehmen mit M. 490 000. Gesamtanteil der Raffinerie an dem A.-K. der Zechau-Kriebitzscher Kohlenwerke Glückauf nach zweimaliger Erhöhung jetzt M. 1 600 000. Die Kohlenwerke haben eine aussichtsvolle Zukunft. (Div. für 1901: 2 %.) Kapital: M. 5 500 000 in 5290 Aktien à M. 500 (mit den Nr. zwischen 1 6000) u. 2855 Aktien à M. 1000 (mit den Nr. zwischen 6001–9000 u. Nr. 9001–9500). Urspr. M. 3 000 900, erhöht 1888 um M. 3 000 000 und infolge Auflösung der Strontianit-Ges. (s. oben) 1897 um M. 1 000 000 herabgesetzt. Die G.-V. v. 7./4. 1900 beschloss zwecks Erhöhung der Be- teiligung am Hönninger Werk und Stärkung der Betriebsmittel Erhöhung um M. 500 000 (auf M. 5 500 000) in 500 ab 1./1. 1900 div.-ber. Aktien à M. 1000, übernommen von der Nationalbank für Deutschl. in Berlin zu 140 %, angeboten den Aktionären bis 29./5. 1900 zu 145 %; auf nom. M. 10 000 alte Aktien kam I1 neue Aktie à M. 1000. Bei Neu-Em. haben die jeweiligen Aktionäre Bezugsrecht zum Em.-Kurse. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. April. Je M. 500 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Sonderabschreib. und Rücklagen, vertragsm. Tant-