902 Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. Ablieferung von höchstens 2500 Ctr. Zuckerrüben, die Aktien Lit. B ebenfalls, jedoch mit einer jährl. Einzahlung von nur 10 %, die Aktien Lit. C zur sofortigen Vollzahlung ohne Rübenanbau. Beim Verkauf der Aktien haben die derzeitigen Aktionäre das Vorkaufsrecht. Kein Aktionär darf Mitglied eines innerhalb 3 Meilen im Umkreis liegenden derartigen Zuckerfabriketablissements werden, auch darf er die auf seinem Areal erbauten Rüben nicht an eine andere Zuckerfabrik liefern, sofern er bei seinem Eintritt nicht bereits derartig engagiert war. Ausnahmen sind nur dann gestattet, wenn die Fabrik die gebauten Rüben für sich nicht in Anspruch nimmt. Geschäftsjahr: 1. Mai bis 30. April. Gen.-Vers.: Bis Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Siehe Jahrg. 1900/1901. Bilanz am 30. April 1902: Aktiva: Fabrikanlage 702 425, Effekten, Hypoth., Kassa 188 330, Debit. 128 339, Versich. 14 446, Vorräte 231 472. – Passiva: A.-K. 691 500, R.-F. 172 875, Spec.-R.-F. 37 792, Kautionseffekten 19 000, do. Wechsel 6000, Grundstück-Hyp. 3000, Diffusions-Ern.-F. 62 143, Kredit. 185 595, Gewinn 87 108. Sa. M. 1 265 014. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Amort. 47 315, Unk. 120 470, Gewinn 87 108. – Kredit: Fabrikat.-Gewinn 219 855, kleine Gewinne 35 039. Sa. M. 254 894. Dividenden 1886/87–1901/1902: 0, 11, 4, 7, 6½, 9, 20, 18, ?, 2,/?, 4, 10, 12, 22½, 2 %. Vorstand: H. Thielcke, Baron von Brockdorff, H. Evers, Rittergutsbes. v. Blücher-Jürgensdorf. Aufsichtsrat: Vors. Freih. von Maltzan-Kruckow, Senator a. D. W. Rieck, Stavenhagen; Rittergutsbes. von Blücher, Gross-Varchow; Kammerherr Freih. von Maltzan, Peckatel: Rittergutsbes. Wendenburg, Tarnow. Actien-Zucker-Fabrik Stendal in Stendal, Prov. Sachsen. Gegründet: 1890. Letzte Statutänd. 17./5. 1900 u. 2./5. 1901. Die Ges. gehört dem Zucker- kartell an. Kontingent 1901/1902–1902/1903: 182 624, 193 734 Ctr.; Nohzuckerproduktion 1898/99 bis 1901/1902: 147 181, 174 429, 201 740, 211 180 Ctr.; Rübenverarbeitung: 1 083 580, 1 338 300, 1 492 000, 1 693 800 Ctr. Kapital: M. 1 125 000 in 900 Nam.-Aktien à M. 1250. Durch G.-V.-B. v. 9./5. 1898 ist das A.-K. auf diesen Stand erhöht worden, doch waren am 31./3. 1902 nur M. 1 082 500 begeben. Die Übertragung von Aktien bedarf zu ihrer Giltigkeit die Zustimmung des A.-R. Aktionäre dürfen nur solche Personen werden, welche die Landwirtschaft praktisch als Eigentümer oder Pächter betreiben und nicht Mitgl. einer anderen Zuckerfabrik sind. Anleihen: M. 350 000 in 5 % Oblig. v. 1./5. 1892, Stücke (Lit. A–) à M. 3000, 1000, 500 u. 250. Tilg. ab 1900 durch jährl. Verl. im Mai/Juni auf 2./1. In Umlauf Ende März 1902: M. 306 750. Zahlst.: Gesellschaftskasse. Hypotheken: M. 409 000 zu 4 %. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Bis 1./7. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Erfolgt durch entsprech. Bezahlung der von den Aktionären gelieferten tüben; erst wenn die Aktienrüben mit M. 1.50 pro Ctr. bezahlt sind, wird nach Dotierung des R.-F. (10 %), Festsetzung der Tant. u. Grat. etc., der Rest als Div. an die Aktien verteilt. Bilanz am 31. März 1902: Aktiva: Fabrikanlage 1627 026, Debit. 212 480, Bestände: Zucker 350 661, Kassa 5971, Effekten 2438, div. Vorräte 61 727. – Passiva: A.-K. 1 082 500, Oblig. 306 750, Hypoth. 409 000, Oblig.-Zs.-Kto 5121, R.-F. 30 607, Spec.-R.-F. 132 855, Kredit. 279 577, Gewinn 13 892. Sa. M. 2 260 305. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. 2 072 730, Zs., Feuerversich., Steuern etc. 74 373, Abschreib. 93 417, Gewinn 13 892 (davon R.-F. 1389, Grat. u. Entschädig. 9490, Spec.- R.-F. 3013). – Kredit: Zucker 2 231 784, Scheideschlamm 18 840, Acker 3697, Effekten 91. Sa. M. 2 254 413. Dividenden 1891/92–1901/1902: 0 %. Vorstand: Vors. von u. zu Lüderitz; Stellv. Wilh. Schulze, Friedr. Fischer, Karl Bremer, Ad. Schroeder. Betriebs-Direktor: M. Thiel. Aufsichtsrat: Vors. Landeshauptmann von Bismarck, Briest; Stellv. Rittergutsbes. u. Ritt- meister a. D. von Rohr, Hohenwulsch; Rittergutsbes. L. Himburg, Hohengöhren; Gastwirt C. Lindecke, Ostinsel; Ortsvorsteher W. Amelung, Dobberkau; Gutspächter H. Neilmann, Messdorf; Gutsbes. F. Ullrich, Brunau; Rittergutsbes. u. Hauptmann von Kahlden, Baumgarten; Gutsbes. H. Rulff, Buchholz; Rittergutsbes. P. Faber, Uenglingen; Amtsvorsteher C. Traeber, Bellingen; Brauereibes. M. Schulze, Kalb a. M.; Komm.-Rat H. Meyer, Tangermünde; Kaufm. W. Kesting, Stendal; Gutsbes. A. Mertens, Neuendorf a. Sp. Bredower zuckerfabriß A.-G. in Stettin-Bredow. Gegründet: Nov. 1872. Letzte Statutänd. 30./9. 1899 u. 16./1. 1900. Zweck: Fabrikation von Rohzucker. 1898/99 sind umfassende Neubauten u. Anschaffungen von Apparaten und Maschinen vorgenommen. Leistungsfähigkeit 8000 Ctr. Rüben täglich. Kontingent 1902/1903: 80 440 Ctr.; Rübenverarbeitung 1898/99– 1901/1902: 411 020, 399 500, 354 150, 412 110 Ctr.; Zuckerproduktion: 53 579, 55 935, 52 316, 59 503 Ctr. Kapital: M. 1 200 000 in 2000 Aktien à Thlr. 200 = M. 600. Urspr. M. 1 500 000, 1878/79 Rückkauf von M. 300 000. Bei Erhöhungen haben die ersten Zeichner bezw. deren Rechts- nachfolger Bezugsrechte zum Begebungskurse. Hypothek: M. 250 000 nach Abzahlung von je M. 100 000 am 1./1. 1883 u. 1./1. 1888. Geschäftsjahr: 1./7. 30./6. Gen.-Vers.: Juli-Okt. Stimmrecht: 1 Aktie – 1 St.