928 Weinbau und Schaumwein-Fabriken. angeblich erhalten die Gläubiger nach Schluss der Saison 44 %. Die Engagements sollen M. 500–750 000 betragen. Zweck: Ein- u. Verkauf von See- und Flussfischen, Ver- arbeitung derselben zum Zwecke der Ernährung; Verarbeitung von Fischabfällen zur Her- stellung von Dünger u. Fischthran auf chemischem Wege; Ein- und Verkauf von Früchten, Fabrikation von Früchten und Fruchtkonserven. Kapital: M. 160 000 in 160 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000. Die Ges. wurde 1900/1901 von einer Anzahl Konkursen betroffen und musste deshalb dem Delkrederekto M. 80 000 überweisen. Ausserdem entstand noch ein Verlust nach Abzug der Rücklage von M. 146 762. Dieses Defizit steigerte sich weiter durch einen empfindlichen Verlust bei der falliten Firma Sparkuhl & Co. in Lübeck, der die Ges. bedeutende Wechselkredite als Vorschuss auf Bezüge von Blechdosen gewährt hatte. Zur Deckung dieser Fehlbeträge beschloss die G.-V. v. 21./11. 1901 Herabsetzung des A.-K. um M. 840 000 durch Einlieferung von M. 200 000 Aktien, die der Ges. zu diesem Zwecke zur Verfügung gestellt sind, und durch Zus. legung der verbleibenden M. 800 000 Aktien im Verhältnis 5: 1 (Frist bis 25./5. 1902). Nach Durchführung dieser Massregeln besteht das A.-K. aus M. 160 000. Auch haben von den Kredit. M. 450 000 hypoth. Sicherstellung erhalten. Hypotheken: M. 115 000. Anleihe: M. 300 000 in Oblig., von denen 30./6. 1902 bereits M. 21 000 getilgt waren. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., Tant. an A.-R. u. Dir., dann Div. Bilanz am 30. Juni 1902: Aktiva: Grundstück 418 366, Gebäude 251 201, Masch. 10 000, Pferde u. Wagen 9905, Utensil. 2, Mobil. 2, Beleuchtungsanlagen 1, Fahrzeuge 1, Zweig- geschäft Nestersitz 95 318, Siedereianlage 5000, Kaut.-Kto 2951, Hypoth. 7600, Kassa 11 756, Wechsel 39 337, Effekten 2210, Fischereianlage Gothenburg 3000, Warenvorräte 137 704, Debit. 181 528. – Passiva: A.-K. 160 000, Hypoth. 115 000, Oblig. 279 000, Kredit. I (hyyp. sichergestellt) 450 000, do. II 29 713, Accepte 26 654, Delkr.-Kto 20 000, Spec.-R.-F. 38 193, allg. R.-F. 57 322. Sa. M. 1 175 882. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk.-Kto 96 351, Betriebs-Unk. u. Löhne 117 916, Kohlen 5317, Fracht 31 566, Dekort 52 035, Retourwarenkto 53 886, Pferde- u. Wagen- Unterhaltung 6382, Reparat 4057, Zs. u. Provis. 54 529, Verlust auf Aussenstände 254 665, Versich. 1887, Abschreib. 6266. – Kredit: Gewinn an Waren 320 606, Verlust 364 251. Sa. M. 684 857. Dividenden 1896/97–1901/1902: 7, 5, 6, 5, 0, 0 %. Liquidator: Rechtsanwalt Dr. Hch. von Brocken. Prokurist: Johs. Freelandt. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanw. Dr. Hceh. Görtz, Herm. Meyer, Bank-Dir. H. Otte, Bankier Johs. Soltau, Bankier M. Falck, Bankier M. Cohn, Lübeck. Zahlstellen: Eigene Kasse; Hannover: Gottfried Herzfeld. . %― § A. Wilhelmj, Actien-Gesellschaft, Weinbau u. Weinhandlung zu Hattenheim i. Rheingau mit Filialen in Wiesbaden u. Berlin. (In Liquidation lt. G.-V.-B. vom 15./4. 1899.) Gegründet: 19./4. 1888 durch Übernahme der Firma A. Wilhelmj für M. 2 420 000. Letzte Statutänd. 5./11. 1902. Zweck: Betrieb aller Zweige der „Weinindustrie“ einschliesslich des Handels in Wein und anderen in dieses Fach einschlagenden Artikeln, insbesondere die Bewirtschaftung der der Ges. gehörigen Weingüter. Der Ges. gehörten ca. 300 Weinberge in den Gemarkungen von Rauenthal, Eltville, Erbach (Markobrunnen), Hattenheim, Hallgarten, Rüdesheim u. Assmannshausen, ferner das Fürst Löwenstein-Wertheimsche Gut Rauenthal und das Schloss Reichartshausen nebst Weingut. Die Liquidatoren, welche Immobilien freihändig veräussern dürfen, verkauften im Nov. 1899 das Weingut Rauenthal (19,58 ha), mit etwa M. 900 000 zu Buch stehend, an die Kgl. preuss. Domänenverwaltung für M. 1 111 145 (der Kaufpreis wurde im Juli 1900 gezahlt), die Weinberge in der Erbacher Gemarkung wurden im Jan. 1900 von dem Prinzen Albrecht von Preussen erworben; die Parzellen in Markobrunnen wurden dabei mit M. 400 pro Rute bezahlt. Seitdem hat sich der Liegenschaftsbesitz nicht geändert. Der Fortgang der Liquidation seit 1900 wird durch die Ungunst der allg. wirt- schaftlichen Verhältnisse sehr erschwert, die sich im Weingeschäft besonders fühlbar machen. Die Unterbilanz, welche Ende Mai 1901 M. 175 740 betrug, hat sich 1901/1902 um M. 355 358 auf M. 531 098 erhöht; das Warenkto erbrachte einen Verlust von M. 2871 gegenüber einem Gewinn von M. 134 874 im Vorjahre. Weiter hat die Ges. an den ihr von der Familie Wilhelmj zwecks Beschaffung eines Darlehens vor einigen Jahren über- lassenen 355 Vorz.-Aktien der Wilhelmj-Ges. einen Verlust von M. 13 763 gebucht (die Angelegenheit ist bislang nicht recht klargestellt). Die Filialen in Wiesbaden und Berlin sollen aufgelöst werden, sobald dies die bestehenden Kontrakte erlauben. Die Liquid. haben mit den hervorragenden Gläubigern langfristige Abmachungen getroffen, um die