* Weinbau und Schaumwein-Fabriken. 929 Unterbrechung der Liquid. durch einzelne Gläubiger zu verhindern. Wegen des Ver- kaufes des Schlosses Reichartshausen schwebten Anfang 1903 Verhandlungen. Kapital: M. 2 272 000 in 73 St.-Aktien und 2199 Vorz. Aktien à M. 1000. Urspr. Kapital M. 1 200 000, erhöht 1889 um M. 600 000, 1890 um weitere M. 600 000. Die G.-V. vom 5./11. 1894 beschloss Vorz.-Aktien bis zu M. 2 400 000 mit Div. ab 1./1. 1895 auszugeben. Der Bezug dieser Vorz.-Aktien konnte stattfinden gegen Einlieferung von einer alten Aktie unter Zuzahlung von 30 % = M. 300, bezüglich vom 10. Juni bis 10. Aug. 1895 unter Zuzahlung von 40 %, oder gegen Einlieferung von 3 alten Aktien behufs Zusammen- legung in eine Vorz.-Aktie. Zuzahlung à M. 300 erfolgte auf 2054 Aktien = M. 616 200, A M. 400 auf 81 Aktien = M. 32 400, 192 Aktien wurden in Vorz.-Aktien umgew andelt. 73 Aktien blieben rückständig. Von dem Gewinn aus der Zuzahlung = M. 648 000 und der Zusammenlegung — M. 128 (9000, zusammen M. 776 600 wurden verwendet M. 370 000 zu Abschreib., M. 376 600 zur Überweisung auf Amortisation und Disp.-F. Aufgelegt M. 800 000 7. 9. 1889 zu 123 % bei Leopold Friedmann in Berlin. Die letzten 600 Aktien wurden von Friedmann al pari übernommen und 26./7. 1890 zu 105 % aufgelegt. Die Aktionäre konnten auf je 3 alte Aktien eine neue beziehen. Die Vorz.-Aktien werden vor den St.-Aktien eingelöst, dann diese, Rest gleichmässig an alle Aktien. Anleihen: I M. 1 000 000 in 97 Partial-Oblig. v. 1888, 1000 Stücke à M. 1000 auf Namen und durch Indossament übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1888 mit 1 % und ersparten Zs. durch jährl. Ausl. im auf 1./7. Im Juni 1902 noch M. 79 000 in Umlauf. II M. 1 050 000 in 5 % Partial-Oblig. von 1893, 1050 Stücke à M. 1000; davon un- begeben M. 79 000. Zs. 1./4 u. 1./10. Tilg. ab 1894 bis 1932 mit 1 % u. ersp. Zs. durch jährl. Ausl. im Juli auf 1./10. Im Juni 1902 noch in Umlauf M. 93 000. Im Juni 1899 sind M. 550 000 dieser Anleihe zur teilweisen Deckung der Bankschuld verwendet. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. in Berlin. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Mai 1902: Aktiva: Grundstücke: Weinberge zu Hattenheim, Radescheimn, Assmannshausen 20 429, Weingut Reichartshausen 1 098 150, Gutshaus zu Hattenheim 232 400, Weinlager in Fässern u. Flaschen 1343 701, Versandmaterial 13 915, Gerätschaften 181 357, Debit. 158 533, nicht liquide Forder. 72 387, Forder. an Mitgl. der Familie Wilhelmj 35 324, Dubiose 1, Kassa u. Reichsbankguth. 13 343, Wechsel 3441, Effekten 3006, Verlust 531 097. Passiva: A.-K. 2 272 000, Partial- Oblig. von 1888 79 000, do. von 1893 93 000, Hyp. 510 000, Kredit- 188 997. Guth. von Mitgliedern der Familie Wilhelmj: Wilhelmj sen: aus 163 Vorz.-Aktien 77 156, Wilhelmj jun.: Erlös aus 192 do. 99 019, div. Kredit. 327 087, Wechsel 00 829. Sa M. 3 707 088. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag 175 740, Zs. 48 120, Bank- u. Wechsel- sbesen 26 337, Unterhaltung des Schlosses R „ ausen u. Gutshese Hattenheim 1977, Kursverlust 8000, Kursdiffer enz a. 355 Vorz.-Aktien 15 763, Verlust auf Warenkto 2871, Unk. 254 290. Sa. M. 531 097. – Kredit: Verlust M. 531 097. Kurs: St.-Aktien Ende 1889–1902: 127.40, 104.75, 74.10, 65.75, 56.90, 29.90, 49, 39.10, ― –, –, –, – ¼. Aufgelegt am 7./9. 1889 zu 123 %. – Vorz.-Aktien Ende 1895 bis 1902: 83.25, 68. 50, 39.50, 41.75, 65.10, 54.60, 32, 18.50 %. Eingeführt am 28./5. 1895 zu 75 %. Notiert in Berlin, und zwar ab 29./6. 6 franko Zs. Dividenden: St.-Aktien 1889–98: 9, 6, 4, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %; Vorz.-Aktien 1895–98: 2, 0, 0, 0 %. Couß.-Verj.: 4 J. (K Liquidatoren: Dr. jur. A. Wilhelmj, W iesbaden; Rich. Bünger, Charlottenburg; Carl Engert, Kreuznach. Aufsichtsrat: Vors. Gust. Schraube. Stellv Rentner Franz Licht, Magde- burg; H. F. Macco, Aachen; Bürgermeister Fr. Reiss-Eberhardt, Gimmeldingen (Rhein- pfalz); Th. Sendler, Stettin; Bank-Insp. Eugen Meyer, Strassburg i. E.; Konsul a. D. Heinr. Beneke, Hamburg. Zahlstellen: Eigene Kasse; Strassburg: Bank von Elsass u. Lothringen; Frankf. a. M.: Sigm. Simon. Bemer kung: Zwecks Besc hleunigung der Liquidation liess 3 die Liquidationskommission in der G.-V. vom 6. Nov. 1900 zur vorübergehenden Verpfändung von Immobilien zur Kapitalsaufnahme ermächtigen. „Elsässische Weine“ Akttegesellschaft (Vins d'Alsacc. Sociéctée anonyme) auf Schloss in Rufach (Ober-Els.). Gegründet: 7./10. 1899; eingetragen 17./10. 1899. Zweck: Die Ges verfolgt den Zweck, den Weinproduzenten mit dem Konsumenten dadurch in direkte Verbindung zu setzen, dass dem letzteren natürliche Weine geliefert werden, die direkt von dem Winzer abgekauft worden sind. Kapital: M. 300 000 in 300 Aktien (Nr. 1–300) à M. 1000. Geschäftsjahr: 1. Sept. bis 31. Aug. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum K.-F. bis mind. M. 100 000, alsdann bis 4 % Div., vom verbleib. Überschuss 40 % Tant. an A.-R. und Dir., 60 % zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Aug. 1901: Aktiva: Materialien 30 985, Fastage 14 278, Wein- etc. Vorräte 163 798, Kassa u. Bankguthaben 86 693, Effekten u. Debitoren 21 061, Gründungskosten 5171. – Passiva: A.-K. 300 000, R.-F. 165, Kreditoren 2 74, Gewinn 18 849. Sa. M. 321 989. Gewinn- u. Konto: „ Abschreib. 3159, Dubiose 4794, R.-F. 394, Disp.-F. 1500, Div. 9000. Sa. M. 18 849. – Kredit: Geschäftsgewinn M. 18 849. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1902/1903, II. 59