Brauereien. 1 Ö=―1 Koenig-Brauerei A.-G. in Beeck bei Ruhrort. Gegründet: 9./3. 1899 mit Wirkung ab 1./10. 1898, eingetr. 15./4. 1899. Letzte Statutänd. 30./11. 1899. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Erwerb der unter der Firma Th. Koenig zu Beeck bei Ruhrort betriebenen Bierbrauerei. Von dem A.-K. wurden bei der Gründung M. 235 000 bar eingezahlt und M. 1 165 000 Aktien gegen eingebrachte Objekte überlassen. Der Wert der eingebrachten Immobil. wurde auf M. 990 000 (Taxe M. 1 005 000) bemessen bezw. abzügl. M. 435 000 Hypoth. auf M. 555 000. Ferner wurden Masch., Apparate etc. für M. 410 000 (Taxe M. 458 823), Vorräte für M. 85 000 und garantierte Buchforder. mit M. 115 000 eingelegt. Die Grundstücke der Ges. umfassen ein Areal von 2 ha 65 a 24 qm, wovon ca. 3953 qm be- baut sind. Die Brauereianlage ist 1899/1900 zu Lasten der Vorbesitzer mit M. 140 000 Kosten- aufwand weiter ausgedehnt worden und reicht jetzt für eine Jahresproduktion von ca. 60 000 hl aus. Zur Eisbereitung sind 2 grosse Pictetmasch. vorhanden. Das der Ges. gehörige Wirt- schaftsanwesen in Beeck kann künftig in etwa 25 Bauplätze parzelliert werden. Bierabsatz 1898/99–1901/1902: 48 824, 51 242, 52 178, 50 283 hl. Kapital: M. 1 400 000 in 1400 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 435 000 auf Brauerei u. Wirtschaftsanwesen zu 4½ bezw. 5 % verzinsl. u. halbjährl. beiderseits kündbar. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., sonst. Abschreib. u. Rückl., vertragsm. etc. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung von M. 1000 fester Jahresvergüt. für jedes Mitgl.), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1902: Aktiva: Grundstück 295 000, Gebäude 557 426, Wirtschafts- anwesen 148 029. Masch. 240 054, Lagerfässer u. Gärbottiche 66 913, Transportfässer 6000, Pferde u. Wagen 5000, Mobil. u. Utensil. 1, Warenvorräte 181 573, Kassa 17 875, Wechsel 73 191, Debit. 277 509, Bankguth. 173 149. – Passiva: A.-K. 1 400 000, Hypoth. 435 000, Kredit. 44 516, R.-F. 19 244, Delkr.-Kto 10 000, Gewinn 132 960. Sa. M. 2 041 720. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk., Spesen, Steuern, Reparat., Fourage, Ge- hälter, Zs. 121 545, Abschreib. 66 122, Gewinn 132 960 (davon R.-F. 6575, Div. 98 000, Tant. u. Grat. 11 370, Delkr.-Kto 10 000, Vortrag 2014). – Kredit: Vortrag 1458, Brauereierträgnis 319 169. Sa. M. 320 627. Kurs Ende 1902: 115.10 %. Zugelassen M. 1 400 000, davon M. 835 000 bei den Zahlst. u. dem A. Schaaffh. Bankver. in Essen am 15./9. 1902 zu 114 % zuzügl. 4 % St.-Zs. ab 1./10. 1901 zur Zeichnung aufgel.; erster Kurs 22./9. 1902: 114 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1898/99–1901/1902: 7, 7½, 7, 7 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Leopold Koenig, Herm. Koenig. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Komm.-Rat jul. Grillo, Bruckhausen bei Hamborn; Stellv. Max Trinkaus, Arthur Poensgen, Düsseldorf; Max Disch, Duisburg; Lorenz Zuckermandel, Berlin. Zahlstellen: Berlin: C. Schlesinger-Trier & Co.; Düsseldorf: C. G. Trinkaus. Aktien-Brauerei Friedrichshain in Berlin, Am Friedrichshain. Gegründet: Aug. 1868. Letzte Statutänd. 20./12. 1900. Weiterbetrieb der Lagerbier- brauerei (vormals J. P. Lipps, dann Kommandit-Ges. Carl Schilling) durch eine A.-G., Betrieb von verwandten Industrien u. Gewerben. In der Brauerei gelangte 1902 eine neue Masch.- Anlage von 230 HP. mit M. 62 740 Kostenaufwand zur Aufstellung. 1888 Beteilig. an den von der Societät Belvedere an der Stralauer Brücke errichteten Restaurationsgeschäften; dieselben sind 1898 ganz in Besitz der Ges. übergegangen und stehen nunmehr mit M. 416 149 zu Buche. Das Terrain an der Stralauer Brücke umfasst etwa 77 qR. 1900/1901 erwarb die Ges. zur Rettung einer Hypoth. den Gasthof „Hotel 3 Kronen“ in Freienwalde a. O.; derselbe ist neu hergerichtet und angemessen verpachtet. Das entbehrliche Terrain (bis zu 450 qR) des ca. 15½ Morgen grossen Brauereigrundstückes, an dessen südöstlicher Front 1899 eine neue Strasse hergestellt ist, zu deren Kosten auf 175 m Länge die Ges. vertragsm. M. 37 427 beigetragen hat, kann zu Bauzwecken verkauft werden. Vom Eisenbahnfiskus hat die Ges. Stadtbahnbögen, von der Ministerialbaukommission ein kleines Terrain, beides bis April 1904 bezw. 1908 erpachtet. Der Brauereiausschank der Ges. ist im Herbst 1901 mit M. 24308 Kostenaufwand renoviert und ab 1./4. 1902 an den bisherigen Pächter zu erhöhtem Zins auf weitere 5 Jahre verpachtet. Bier- absatz 1894/95–1901/1902: 49 146, 55 762, 70 815, 90 356, 104 004, 108 745, 107 084, 101 684 hl. Kapital: M. 3 000 000 in 3250 Aktien (Nr. 1–3250) à M. 600 und 875 Aktien (Nr. 3251–4125) à M. 1200 nach Erhöhung des urspr. Kapitals von M. 900 000 im Dez. 1871 um M. 600 000, im März 1874 um weitere M. 450 000. Die G.-V. vom 30. Dez. 1896 beschloss eine Erhöhung um höchstens M. 1 050 000, doch wurden zunächst nur M. 300 000 emittiert. Die weiteren M. 750 000, div.-ber. ab 1. Okt. 1896, sind im Juni 1897 von einem Konsortium zu 108 % übernommen, das dieselben den Aktionären zu 114 % anbot. Der G.-V.-B. vom 27. April 1895, nach welchem 25 % auf jede Aktie zugezahlt und die Aktien, auf welche keine Zu- zahlung geleistet, im Verhältnis 2:1 zusammengelegt werden sollten, wurde gerichtlich angefochten, für ungiltig erklärt und in der G.-V. vom 25. Dez. 1895 wieder aufgehoben. Hypotheken: I. M. 600 000 (kaufgenommen 1872), unkündbare Tilg.-Hypothek für die „Deutsche Grunderedit-Bank in Gotha“, auf welche 5 % Zs. und vom urspr. Nennbetrag ¼ % Ver-