Brauereien. 1103 Bayerische Bierbrauerei zum Karlsberg, vormals Christian Weber, Aktiengesellschaft in Homburg, Pfalz. Gegründet: 19./1. 1897 mit Nachtrag v. 3./4. 1897. Gründung s. Jahrg. 1901/1902. Über- nahmepreis M. 1 086 195. Letzte Statutänd. 23./12. 1899. Bierabsatz 1896/97–1901/1902: 47 556, 56 660, 65 074, 68 483, 65 511, 63 976 hl. Kapital: M. 1 100 000 in 1100 Akt. à M. 1000. Anleihe: M. 450 000 in 4 % Oblig., Stücke Lit. A à M. 1000, Eit. B à M. 500. Zs. 2. 1. u. 1./7. Tilg. ab 1902 durch jährl. Ausl. im Dez. (zuerst 1901) auf 1./7. (Noch in Umlauf Ende Sept. 1902 M. 446 000). Zahlstellen wie bei Div. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9, Gen.-Vers.: Spät. Jan. Stimmrecht: 1 Aktie == 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte, Rest Div. Der A.-R. erhält als Tant. eine feste Jahresvergütung von zus. M. 6000 und von der nach Aus- schüttung von 8 % Div. noch zur Verteilung kommenden Summe 19% Bilanz am 30. Sept. 1902: Aktiva: Brauerei 718 217, Wirtschaften u. Niederlagen 261 423, Maschinen 175 904, elektr. Anlage 25 417, elektr. Wohnungsbeleuchtung 1, Mobilien u. Ge- räte 37 712, Fastagen 116 763, Fuhrpark 13 928, Eisenbahnwaggons 32 646, Niederlagen 147 687, Vorräte an Bier, Malz, Hopfen etc. 128 156, Mast- u. Zugvieh 700, Kassa 10 443, Wechsel 500, Debit. 153 812, do. der Niederlagen 157 531, gesicherte Darlehen 336 027, Darlehen ohne Unter- bfand 171 434. – Passiva: A.-K. 1 100 000, Oblig. 446 000, do. Zs. 6671, R.-F. 40 543, Spec.- R.-F. 10 000, Delkrederekto 25 000, Accepte 150 774, Kredit. 60 331, Restkaufschillinge 31 293, Malzaufschlageinnehmerei 16 691, Bankguthaben 420 150, Kautionen 7236, Gewinn 173 618. Sa. M. 2 488 309. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Rohmaterial. 403 661, Gehälter u. Löhne 64 634, Fuhr- werk 38 634, Malzaufschlag 137 306, Zs. u. Bankprovis. 34 362, Haustrunk 4691, Unk. 7960, Reparaturen 10 071, Spesen 7047, Versich. 4296, Steuern 24 728, Abschreib. 76 574, Gewinn 173 618 ([davon R.-F. 7179, Div. 93 500, Tant. an Vorst. u. Beamte 16 500, do. an A.-R. 6550, Grat. 1000, auf Niederlagenkto 15 000, Delkrederekto 5000, Vortrag 28 889). – Kredit: Vor- trag 30 036, Bier-Erlös 924 894, Treber 32 657. Sa. M. 987 589. Dividenden 1896/97–1901/1902: 8, 8½, 8½, 8½, 8½, 8½ . Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Christian Weber, Louis Göhring. Aufsichtsrat: (5–9) Vors. Bank-Dir. Karl Lehmann jun., Zweibrücken; Ing. August Schwarz, Heidelberg; Rud. Eswein, Mittelbexbach; Jakob Müller, Homburg; Theob. Ruby, Hochspeyer. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Ludwigshafen u. Zweibrücken: Pfälzische Bank u. deren übrige Niederlassungen. Bürgerliches Brauhaus Ingolstadt in Ingolstadt. Gegründet: 4./9. 1882. Letzte Statutänd. 29./12. 1900. Die Ges. übernahm bei ihrer Gründung die Brauerei von Jakob Engl. 1899 wurde die Kritschenbrauerei in Ingolstadt erworben, ferner beschloss die G.-V. v. 30./10. 1899 Angliederung der Aktienbrauerei Ingol- stadt mit Wirkung ab 1./10. 1899. Die Übernahme fand in der Weise statt, dass die Aktionäre der Aktienbrauerei Ingolstadt (A.-K. M. 600 000 in 2000 Aktien à M. 300, Näheres s. Jahrg. 1901/1902) für jede Aktie 60 % oder für M. 15 000 solcher Aktien M. 9000 Aktien des Bürger- lichen Brauhauses mit Div.-Recht ab 1./9. 1899 erhielten. Der aus der Verschmelzung resul- tierende Gewinn von M. 240 000 wurde zu Abschreib. benutzt. Die Ges. besitzt 36 Wirt- schaftsanwesen bezw. eigene Ausschankstellen. Der Gesamtgrundbesitz der Ges. in Ingolstadt u. auswärts beträgt an 400 Tagwerk. Erbaut ist 1901 ein neues Sudhaus, auch wurden ver- schiedene andere Vergrösserungen ausgeführt; die Neubauten erforderten in den letzten Jahren über M. 700 000 Kostenaufwand, sind aber nun zu Ende geführt. Bierabsatz 1893/94 bis 1898/99: 25 587, 26 502, 29 382, 33 330, 36 998, 40 368 hl; 1899 1900–1901/1902: beide Brauereien 80 180, 79 656, 71 559 hl. Kapital: M. 1 500 000 in 700 Aktien (Nr. 1–700) à M. 500 u. 1150 Aktien (Nr. 701–1850) à M. 1000. Urspr. Kap. M. 350 000, erhöht zunächst um M. 50 000 in 50 Aktien à M. 1000 u. lt. G.-V.-B. vom 23. Jan. 1899 um M. 200 000 in 200 Aktien à M. 1000, übernommen von der Bankfirma Simon Lebrecht in München, angeboten den Aktionären zu 123 %, auf M. 2000 alte Aktien entfiel eine neue Aktie; ferner erhöht lt. G.-V.-B. vom 30. Okt. 1899 um M. 600 000 in 600 Aktien à M. 1000, hiervon verwendet 360 Aktien = M. 360 000 (div.-ber. ab 1. Sept. 1899) zur Übernahme der Aktienbrauerei Ingolstadt (s. unter Zweck), die weiteren 240 Aktien = M. 240 000 wurden den bisherigen Aktionären, sowie den vormaligen Aktio- nären der Aktienbrauerei in Ingolstadt vom 2.–16. Jan. 1900 zu 127 % angeboten, im Ver- hältnis von M. 4000: M. 1000. Diese 240 neuen Aktien waren mit 25 % bis 16. Jan. 1900 und mit 75 % bis 1. März 1900 einzuzahlen und dementsprechend div.-ber. Das werbende A.-K. betrug 1898/99 M. 1 050 000. Die G.-V. vom 29. Dez. 1900 beschloss weitere Erhöhung des A.-K. un M. 300 000 (auf M. 1 500 000) in 300 neuen Aktien à M. 1000, div.-ber. pr. r. der Einzahl. ab 1. 2. 1901, übernommen von einem Konsortium, das alle Kosten, auch die der Einführung an der Börse zu tragen hatte, zu 115 %. Diese neuen Aktien wurden den Aktionären nicht angeboten, sie waren zunächst mit 25 %, und sind gegenwärtig mit 50 % eingezahlt. Hypotheken: M. 1 053 275 Annuitätenkapitalien, verzinslich mit 4 % und rückzahlbar bis 1. Mai 1955, mit Ausnahme von M. 22 000, verzinsl. zu 4½ % und kündbar ab 1902, sowie