Brauereien. 1221 Feldschlösschen-Brauerei Weimar, Aktiengesellschaft in Weimar. Gegründet: 1894. Letzte Statutänd. 29./12. 1899. Beschafft wurde 1898/99 eine Kaltluft- u. Eismaschinenanlage. Die Ges. besitzt die Wirtschaften zur Granate in Weimar, die Kaiser Wilhelmshalle in Merseburg u. 4 Wirtschaften in Erfurt. Bierabsatz 1895/96–1901/1902: 18 000, 20 000, 22 613, 26 710, 26 412, 28 010, 28 290 hl. Kapital: M. 524 000 in 515 Inh.-Aktien à M. 1000 und 45 Nam.-Aktien à M. 200. Hyp.-Anleihe: M. 500 000 in 4½ % hypoth. sichergestellten Schuldverschreib. von 1900, 250 Stücke (Nr. 1–250) à M. 1000, 500 (Nr. 251–750) à M. 500. Zs. 1./4. u. % zu pari ab 1./4. 1911 durch jährl. Ausl. von M. 10 000 im Juni (zuerst 1910 auf 1./4.); verstärkte Tilg. oder gänzl. Kündig. ab 1910 vorbehalten. Die Anleihe diente zur Tilg. von M. 261 500 Hypoth., der Restbetrag zur Begleichung von Bankkrediten. Zur Sicher- heit ist dem Darleiher, dem Vorschuss- u. Sparverein zu Weimar, eine erststellige Hypothek in Höhe von M. 500 000 auf dem 11542 qm grossen Brauereigrundstück samt Gebäuden und Zubehör bestellt, ausserdem haftet die A.-G. für die Anleihe mit ihrem ganzen Vermögen. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Weimar: Vorschuss- u. Sparverein. Zur Subskription gestellt am 26.—728./3. 1900 zu 101 %. Nicht notiert. Hypotheken: M. 366 329. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Spät. März. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 200 = 1 St., 1 Aktie à M. 1000 = 5 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom UÜbrigen 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst., Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1902: Aktiva: Brauerei Grund u. Boden 77 400, Brauereigebäude 336 054, Grundbesitz I 487 555, do. II 43 988, Masch. u. Apparate 94 621, Eismasch. 49 512, Beleuchtungsanlage 8150, Anschlussgeleise 6548, Werkzeug 641, Pferde u. Geschirre 5463, Fuhrwerk 10 596, Utensil. 3989, Wirtschaftsmobil. 33 086, Fastage 64 266, Vorauszahl. 1555, Kassa 10 773, Rimessen 2715, Effekten- u. Effekten-Kautionskto 15 600, Kautionskto I 14 697, Debit. gegen Hypoth. u. Schuldscheine 365 961, do. für Biere etc. 52 711, Vorräte an Bier, Malz, Hopfen etc. 93 751. – Passiva: A.-K. 524 000, Schuldverschreib. 500 000, R.-F. 20 349, Hypoth. 366 329, Kredit. 315 242, Sonstige Passiva 20 731, Gewinn 32 988. Sa. M. 1 779 640. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Produkt.-Unk. 391 588, Abschreib. 38 900, Gewinn 32 988. – Kredit: Bier 436 385, Abfälle 10 310, Zs. 16 513, Diverses 268. Sa. M. 463 478. Dividenden 1893/94–1901/1902: 5, 5, 5, 2½, 2½, 2½, 2½, 3, 4 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Conrad Grimm. Aufsichtsrat: (5) Vors. Rich. Fricke, Gust. Raumer, Amandus Schmidt, C. A. Meyer, H. Aug. Staudinger, Weimar. Vereinigte Werdersche Brauereien in Werder a. Havel mit Filiale in Berlin-Schöneberg. Gegründet: 22./2. 1896 mit Wirkung ab 1./10. 1895. Letzte Statutänd. 21./12. 1899, 21./12: 1900 u. 17./12. 1902. Gründung s. Jahrg. 1901/1902. Fortführung der Bierbrauereien von Georg Hoffmann, Lerch & Plettenberg, Schulze & Hildebrand und Georg Bauer in Werder. Die Ges. besitzt ausserdem Grundstücke in Berlin-Schöneberg, Brandenburg a. H., Lehnin u. Görzke. Der UÜbernahmepreis stellte sich insgesamt auf M. 2 401 404; dabei kamen auf die Hoffmannsche Brauerei M. 1 048 404, auf die von Lerch & Plettenberg M. 418 000, die von Schultze & Hildebrand M. 444 000 und die von G. Bauer M. 491 000. Gegen die früheren Direktoren Hoffmann und Plettenberg schwebt wegen Rückerstattung von, durch ihre Ge- schäftsführung verschuldeten Ausfällen ein Prozessverfahren (Objekt M. 95 000). In erster Instanz wurde ein obsiegendes Urteil erzielt. Die zweite Instanz (Kammergericht) hat noch nicht entschieden. Der A.-R. hat auf die ihm zustehende feste ) ahresvergütung für 1900/1901 u. 1901/192 verzichtet. Die G.-V. v. 17./6. 1901 beschloss Erwerb der mit M. 250 000 A.-K. arbeitenden Brandenburger Aktienbrauerei (Roland-Brauerei) für M. 150 000, zahlbar ab 1./10. 1903 in 10 Jahresraten à M. 15 000; der Kaufpreis ist während der ganzen Zeit nicht zu ver- zinsen. Die Bankierschuld der zu erwerbenden Ges. von annähernd M. 28 000 wird nicht übernommen, sondern ist von den Verkäufern zu decken. Die auf dem Grundstück ruhende 4½ % Hypoth. von M. 200 000 ist seitens des Gläubigers noch 8 Jahre unkündbar. Die Brandenburger Aktienbrauerei hat in den letzten 3 Jahren keinen Überschuss erzielt, sondern mit einem Defizit gearbeitet, indem die auf rund 18 000 hl eingerichtete Brauerei es nur zu einem Absatz von 7–8000 hl hat bringen können. Da die Ver. Werderschen Brauereien in Brandenburg selber einen regelmässigen Absatz von etwa 10 000 hl besitzen, so wollen sie die Produktionsfähigkeit sofort voll ausnutzen. – Bierabsatz 1895/96–1901/1902: 70 386, 71 628, 67 043, 72 439, 77 609, 71 420, 65 352 hl. Kapital: Bis 1902: M. 1 800 000 in 1800 Aktien à M. 1000. Behufs Beschaffung neuer Mittel, Tilg. des Bankierkredits etc. beschloss die G.-V. v. 17./12, 1902 Herabsetzung des A.-K. v. M. 1 800 000 auf M. 1 200 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis von 3: 2, sowie Em. von M. 600 000 in Vorz.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./10. 1903. Die Vorz.-Aktien geniessen 6 % Vorz.-Div. mit Anspruch auf Nachzahlung und Vorbefriedigung im Falle der Liquidation. Die Bank f. Brauindustrie übernimmt die Aktien mit der Verpflichtung, solche den Aktio- nären zu 105 % anzubieten (auf 2 zus. gelegte oder 3 nicht zus. gelegte 1 Vorz.-Aktie).