1260 Sprit- und Presshefen-Fabriken, Brennereien. 395 822. – Passiva: A.-K. 1.350 000, R.-F. 110 342, Pens.-F. 8682, Disp.-F. 3000, Kredit. 547 968, Branntweinverbrauchsabg. 533 214, Kaut.-Kto 360, Gewinn 208 289. Sa. M. 2761 857. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Kohlen 21 580, Betriebsmaterial., Filterkohle, Reparat. 43 398, Gehälter, Löhne, Porti, Versich. etc. 86 984, Abschreib. 74 040, Gewinn 208 289 (davon R.-F. 24 657, Div. 58 500, Tant. u. Grat. 31 260, Super-Div. bezw. Nachvergüt. auf 5 198 136 1 Rohspiritus an Aktionäre Lit. A 77 972, Pens.-F. 10 000, Disp.- u. Unterst.-F. 4000, Vortrag 1899). – Kredit: Vortrag 4589, Sprit u. Spiritus 297 236, Grundstücksertrag 55 111, Gewinn auf ausgeloste Effekten 396, Zs. 76 964. Sa. M. 434 297. Dividenden 1893/94–1901/1902: Aktien Lit. A: 0, 2, 4, 4, 0, 0, 4, 4, 4 %: Aktien Lit. B: 4, 4, 4½, 5, 2¼, 4, 5, 5, 5 %. Inhaber von Aktien Lit. A erhielten ausser 4 % Div. noch folg. Super- Div. in Form von Nachvergüt. für je 100 lreinen Alkohols auf von ihnen gelieferten Rohspiritus: 1896/97: 10 Pfg.; 1899/1900: M. 1.25; 1900/1901: M. 1.50; 1901/1902: M. 1.50. Div.-Zahl. 2./1. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Direktion: Otto Paulssen. Prokuristen: Schöne, A. Geissler. Aufsichtsrat: (9) Vors. Geh. Ökonomie- Rat A. Vollsack, Cospuden; Stellv. Komm.- Rat Bank-Dir. M. Huth, Stadtrat Herm. Schmidt, Leipzig: B. von Watzdorf, Störmthal;: A. Bach, Breitenfeld: A. Gontard, Mockau; OÖkonomie-Rat O. Hertwig, Gotha bei Eilen- burg; Emil Lodde, Komun.-Rat A. Kummer, Leipzig. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Leipzig: Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt. Bank für Sprit- und Produkten-Handel in Lichtenberg bei Berlin, Herzbergstrasse 43/45. Gegründet: 9./3. 1872; handelsger. eingetr. 12./3. 1872. Letzte Statutänd. v. 17./6. 1901. Die Ges. erwarb die Spritfabriken der Gebr. Wrede in Berlin und Oschersleben für M. 3 750 000 und das Getreide- und Düngergeschäft von Richter & Co. in Oschersleben für M. 99 000. Zweck: Fabrikation und Handel mit Sprit und Produkten, Betrieb von Bankgeschäften; auch chemische Düngerfabrik, Herstellung von Ammoniakmischungen und Superphosphaten. Die gesamte Spritfabrikation von Berlin sowohl wie von Oschersleben ist nach dem auf einem ca. 900 qR. grossen Areal neu erbauten, mit Eisenbahnanschluss versehenen Fabriketablissement in Lichtenberg bei Berlin verlegt worden, woselbst der Betrieb im Juni 1901 eröffnet und seit Oktober 1901 ein vollständiger ist; das Oscherslebener Kon- tingent wird mit in Lichtenberg verarbeitet. Der Verkauf des frei gewordenen Grund- stückes der Spritfabrik in Oschersleben ist inzwischen samt Utensilien für M. 210 000 erfolgt, hat indessen einen Verlust von rund M. 556 000 gegen den Buchwert ergeben, von dem M. 420 000 als wirklicher Verlust verbucht sind, während der Rest dem Buchwert der im Besitz der Bank verbliebenen, 1900/1901 umgebauten Düngerfabrik (ca. 3400 q R. gross) zugeschrieben wurde. Ebenso ist bei dem im Juli 1901 erfolgten Verkauf der ca. 459 dR. grossen Berliner Grundstücke in der Neanderstr. 11/13 u. Schäferstrasse 5/6 ein grösserer Verlust (ca. M. 805 000) entstanden; der Verkaufspreis betrug M. 2700 pro qdR. Der mit M. 1 220 710 bar bezahlte Erlös wurde teils für den Neubau in Lichtenberg, teils im Geschäftsbetrieb verwendet. Zum Ausgleich dieser Verluste wurde in der G.-V. v. 17./6. 1901 die unten ausgeführte Kapitalsherabsetzung beschlossen. Der grosse Verlust, auf den die Aktionäre schon früher mehrfach hingewiesen sind, erklärt sich aus dem bei Grün- dung der Ges. bezahlten übermässig hohen Inferierungspreis. – Der jetzige Grundbesitz der Ges. (zus. rund 61 200 qm) ist unbelastet. Die Immobilien u. Utensilien in Lichten- berg und Oschersleben hatten am 30./9. 1901 einen Buchwert von zus. M. 1 169 720. — Die Bank gehört der Centrale für Spiritusverwertung in Berlin an, an welche sie ihr für 2 000 000 1 Spiritus in Lichtenberg 1901/1902 erbautes Lagerhaus auf 8 Jahre vermietet hat und ist bei der 1901 gegründeten Spiritus-Lagerhaus Ges. in Berlin u. der Saxonia- Fabrik Wolter'scher Phosphate in Schönebeck beteiligt. Es wird der Verkauf der Dünger- fabrik in Oschersleben, die 1901/1902 einen kleinen Gewinn erbrachte, angestrebt. Eine von einem Konsortium eingegangene Offerte für M. 100 000 wurde aber als unannehm- bar bezeichnet. Das wertvolle Terrain in der Nähe zweier Städte liesse sich besser verwenden, Kapital: M. 3 375 000 in 5625 abgestempelten Aktien (Nr. 1–5625) à Thlr. 200 = M. 600. Ursbpr. A.-K. M. 6 000 000, lt. G.-V.-B. v. 20./3. 1884, Rückkauf von M. 999 600 in 1666 eigenen Aktien im Mai 1884 zu 77.90 % und lt. G.-V.-B. v. 2./5. 1892 M. 500 400 in 84 Aktien zu 69 %%. Kapital danach M. 4 500 000 in 7500 Aktien à M. 600. Zwecks Ausgleich des beim Ver- kauf der Berliner und Oscherslebener Grundstücke der Ges. erlittenen Verlustes in Höhe von im ganzen M. 1 229 732 einschl. M. 3859 durch die Kapitalreduktion entstandenen Kosten (s. auch oben) beschloss die G.-V. v. 17./6. 1901 Herabsetzung des A.-K. um M. 1 125 000 auf M. 3 375 000 durch Zus. legung der Aktien 4: 3. Frist zur Einreichung 1./11. 1901, dann verlängert bis 30./11. 1901. 1226 nicht eingereichte Aktien wurden für ungiltig erklärt. Die abgestemp. Aktien tragen den Aufdruck ,Giltig geblieben gemäss Beschl. der G.-V. v. 17./6. 1901 nunmehr Nr. .. .% Der Buchgewinn von M. 1 125 0000 wurde mit M. 1 025 000 auf Grundstück- und Gebäudekto, mit M. 100 000 auf Utensilien Lichtenberg abgeschrieben. Zur Deckung des restl. Verlustes von M. 204 732 wurde der gleiche Betrag vom alten R.-F. abgeschrieben. Zur Erhöhung der Liquidität der Ges. u. Regelung der Steuerkredite trägt man sich mit einer weiteren Verringerung des A.-K.