1282 Nachträge. Union Leipziger Presshefefabriken und Kornbranntwein- Brennereien, Actien-Gesellschaft. Sitz in Mockau bei Leipzig, Zweigniederlassung in Leipzig, Windmühlenstr. 18. Gegründet: Am 9./2. 1900 mit Wirkung ab 1./10. 1899; handelsger. eingetragen am 22./6. 1900. Letzte Statutenänd. vom 27./3. 1901. Gründer s. Jahrgang 1900/1901. Die Kommandit-Ges. Presshefe- und Kornspiritus-Fabrik Saxonia Horn & Co. in Mockau hat die sämtlichen Aktiven ihres Fabrikationsgeschäfts, sowie das von ihr erworbene Geschäft der Firma Presshefefabrik und Kornbranntweinbrennerei C. Koelitz-Giani in Leipzig in die Akt.-Ges. eingebracht und dafür M. 300 000 in 300 Aktien der neuen Ges. à M. 1000 gewährt erhalten. Weiter hat die letztere von der einbringenden Firma die Verpflichtung Üübernommen, dem Kaufm. Ludwig Koelitz in Leipzig M. 50 000 bar aus den Mitteln der Akt.-Ges. zu zahlen, M. 50 000 in Aktien derselben à M. 1000 zu gewähren und 100 Stück Genussscheine der Akt.-Ges. zu überlassen. Eine weitere Entschädigung in Höhe von M. 100 000 bar an Ludw. Koelitz ist nicht zu Lasten der Akt.-Ges., sondern aus den Mitteln der Gesellschafter der Firma Presshefe- und Kornspiritus-Fabrik Saxonia Horn & Co. in Mockau erfolgt. Zweck: Herstellung und Vertrieb von Hefe und Spiritus, Branntwein, Likören, Malz und Trebern, sowie Nebenprodukten. Das erste Geschäftsjahr ist als Bau- u. Organisationsjahr zu betrachten. 1901 wurde die Fabrik von Grund auf umgebaut, vollständig mit neuen Maschinen eingerichtet und wesentlich erweitert, wodurch ein 8–9 monatl. Stillstand des Betriebes herbeigeführt wurde. Kapital: M. 650 000 in 650 Aktien (Nr. 1–650) à M. 1000. Urspr. M. 500 000, erhöht zwecks Errichtung von Neubauten lt. G.-V.-B. vom 27./3. 1901 um M. 150 000 (auf M. 650 000) in 150 neuen Aktien à M. 1000 mit halbem Div.-Recht für 1900/1901, übernommen von dem Bankhause Becker & Co. in Leipzig, angeboten den Aktionären 4: 1 vom 16.30./6. 1901 zu pari. Hypotheken: M. 160 000. (Stand ult. Sept. 1901.) Genussscheine: Es wurden 100 Stück (Nr. 1–100), auf Namen ausgefertigt, welche Ludwig Koelitz bei der Gründung der Ges. erhielt. Die Genussschein-Inhaber haben keine Aktionärrechte. Betreffs Gewinn-Verteilung siehe unten. Im Falle Liquidation der Ges. wird von dem nach Rückzahlung des Nominalbetrages des A.-K. etwa verbleibenden Liquidationsgewinn M. 1000 an jeden Genussschein ausgezahlt. Die Akt.-Ges. ist ver- pflichtet, die auszugebenden 100 Genussscheine dergestalt zu tilgen, dass die hierzu vorzunehmende Rücklage vor Verteilung einer Super-Div. auf das A.-K. erfolgt. Eine stärkere Tilg. ist der Ges. jederzeit gestattet. Die Tilg. der Genussscheine (mind. M. 5000 pro Geschäftsjahr) erfolgt im Wege der Auslos., und zwar hat die Auslos. spät. bei Ge- nehmigung der Jahresinventur und Bilanz zu geschehen. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. in Leipzig oder Mockau. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Rücklagen, auch zur Tilg. der Genuss- scheine, vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, hierauf 4 % Div., je M. 50 auf die Ge- nussscheine, vom verbleib. Überschuss 12 % Tant. an A.-R. (unter Anrech sung einer festen Jahresvergütung von M. 6000), Rest Super-Div. an die Aktien bezw. auch zu frei- händigen Ankauf und zur Auslos. weiterer Genussscheine. Bilanz am 30. Sept. 1901: Aktiva: Areal 210 000, Gebäude 269 882, Maschinen u. Apparate 303 916, elektr. Anlage 6769, Mobil. u. Utensil. 8396, Geschirre 4566, Fastagen 5364, Debit. 102 596, Mälzereibaukto 52 613, Säcke 726, Patente 1, Kassa 3549, Wechsel 5037, Vorräte 100 191, Assekuranz 1500, Verlust 33 455. Passiva: A.-K. 650 000, Hypoth. 160 000, Accepte 43 718, Bankkto 129 778, Kau- tionskto 4200, Kredit. 120 869. Sa. M. 1 108 566. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 25 467, Kohlen 23 327, Betriebsunk. 6419, Reparaturen 2102, Handl.-Unk. 181 702, Abschreib. 22 563. — Kredit: Produktionskto 214 076, Branntwein 14 051, Verlust 33 455. Sa. M. 261 583. Dividenden 1900–1901: 0, 0 %. (Verlustsaldo am 30./9. 1901 M. 33 455.) Div.-Zahlung spät. einen Monat nach der G.-V. Zahlung der Genussscheine spät. zwei Wochen nach der G.-V. Coup.-Verj: Nach gesetzl. Bestimmungen. Direktion: Max Franke, Friedr. Koelitz, Mockau b. Leipzig. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bankier Friedrich Jay, Leipzig; Stellv. Herm. Schulze, Dresden; Rechtsanwalt Dr. Ernst Weniger, Kaufm. Ludwig Koelitz, Leipzig; Dr. Edm. Koelitz, Ludwigshafen a. Rh. Prokuristen: Gust. Krake, Georg Pfefferkorn. Zahlstellen: Mockau: Gesellschaftskasse; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt. 9 7 * = 8 =― 0 * Holzzellstoff- und Papierfabriken Actien-Gesellschaft in Neustadt i. Schwarzwalde. (Siehe S. 736.) Bilanz am 30. Juni 1902: Aktiva: Immobil. 638 867, Einricht. 712 965, Fuhrpark 32 573, Utensil. 24 483, Arb.-Häuser 137 769, Wohn.-Utensil. 1915, Kassa u. Wechsel 6699, Debit. 91 820, Vorräte 381 862, Verlust 297 851. – Passiva: A.-K. 700 000, Hypoth. 212 100, Kredit-Oblig. 700 000, Kredit. 531 739, Amort.-Kto 182 969. Sa. M. 2 326 808. ―