Versicherungs-Gesellschaften aller Branchen. 471 güddeutsche Rückversicherungs-Actien-Gesellschaft in München. Ludwigstrasse 25. Gegründet: 17/12. 1892. Letzte Statutänd. 28./6. 1902. Dauer der Ges. unbeschränkt. Jweck: Rückversicherung für alle der Privatversicherung unterliegenden Versicherungszweige und Mitversicherung auf dem Gebiete der Transportversicherung. Die G.-V. v. 18./5. 1899 beschloss die Angliederung der Rück- und Mitversicherungs-Ges. „Globus“ in München. Die Übernahme erfolgte in Umtausch v. 3 neuen Aktien der Ges. gegen 5 Globus-Aktien. Zwecks Ausdehnung der Lebensbranche beteiligte sich die Ges. 1899 mit M. 725 424 (in- wischen auf M. 1 247 664 erhöht) an dem „Atlas“, A.-G. für Lebens- u. Vilitärdienstversich. in Wien. Der ungünstige Verlauf der Feuerbranche zeitigte den grossen Verlust aus 1901. Kapital: M. 8 000 000 in 4000 Nam.-Aktien (Nr. 1–4000) à M. 2000 mit 50 % = M. 1000, zus. M. 4 000 000 Einzahlung. Erhöhung des A.-K. ist vor erfolgter Vollzahlung zulässig. Urspr. M. 5 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 18./5. 1899 um M. 3 000 000. Sämtl. Aktien urspr. mit 25 % Einzahl., weitere 25 % im Jan. 1903 zum 25./2. bezw. 25./5. 1903 einberufen; für die restl. 50 % sind Solawechsel der Aktionäre an die Ordre der Ges. hinterlegt. Die Erhöhung, bei deren Durchführung ein dem Kapital-R.-F. zugeführtes Agio von M. 500 000 erzielt wurde, erfolgte zwecks Übernahme der Mit- u. Rückversich.-Ges. „Globus“ (s. oben). Die Nachzahl. von 25 % von 1903 wurde einberufen zur Deckung von Verlusten aus 1902, besonders hervor- gegangen aus dem französ. Unfallgeschäft u. durch die Folgen des Zus.bruchs mehrerer Ges., mit denen die Südd. Rückversich.-A.-G. in Rückversich.-Verbindung stand. Zur vollständigen Sanierung ist die Zus. legung des A.-K. notwendig. Die G.-V. v. 27./6. 1903 beschliesst deshalb Herabsetzung von M. 8 000 000 auf M. 5 000 000. Die Aktien können nur mit Genehmigung der Ges. übertragen werden (Ubertragungs- gebühr M. 3), dieselbe kann ohne Angabe von Gründen verweigert werden; sie muss aber bei genügender Realkaution für den Wechselbetrag erfolgen. Verpfändet dürfen die Aktien nur mit Genehmigung des A.-R. werden. Stirbt ein Aktionär, so haben die Erben binnen 3 Mon. einen dem A.-R. genehmen Nachfolger zu bezeichnen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem., in der Regel im Juni; zur Teilnahme berechtigt sind nur Aktionäre, welche als solche spät. 4 Wochen vor der G.-V. im Aktienbuche eingetragen sind. stimmrecht: Jede Aktie = 1 St., Grenze einschl. Vertretung 100 St. Gewinn-Verteilung: 10 % z. R.-F. bis M. 800 000, bis 4 % Div. auf das eingez. A.-K., vom Übrigen 20 % Tant. an A.-R., Restz. Verf. d. G.-V., besonders auch zur Dotierung von Sonderrücklagen. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Solawechsel der Aktionäre 6 000 000, Effekten 2 859 656, Hypoth. u. sonst. zinstragende Anlagen 2 455 198, Beteiligung am „Atlas“, A.-G. f. Lebens- u. Militärdienstversich., Wien 1 247 664, Bankguth. 373 367, Stück-Zs. 21 254, Debit. 4 597 153, Kassa 1466, Verlust 1 294 437. – Passiva: A.-K. 8 000 000, Kap.-R.-F. 720 340, Extra-R.-F. 500 000, Prämienreserve 4 646 397, Schadenreserve 1 748 780, alte Div. 1390, Beamtenpens.-F. 44 471, Kredit. 3 188 817. Sa. M. 18 850 195. Gewinn- u. Verlust-Konto: Einnahme: Vortrag a. 1900 41 070, Feuerbranche: Prämienreserve a. 1900 2 459 000, Schadenreserve do. 640 000, Prämieneinnahmen 16 850 900; Transport- branche: Prämienreserve a. 1900 364 000, Schadenreserve do. 175 000, Prämieneinnahmen 2 630 668; Hagelbranche: Prämieneinnahmen 238 891; Lebensbranche: Prämienreserve a. 1900 335 883, Schadenreserve do. 9736, Reserve-Zs.-Einnahmen 13 426, Prämieneinnahmen 479 069; Unfall- u. Nebenbranchen: Prämienreserve a. 1900 273 795, Schadenres. do. 269 430, Prämieneinnahmen 2 274 010; Kursgewinn 4709, Aktienübertragungskosten 150, Zs. u. sonst. Einnahmen 203 048, Verlust 1 294 437. – Ausgabe: Feuerbranche: Retrocessions- prämien 6 156 549, Provis. u. Gewinnanteile 2 564 670, bezahlte Schäden 7 595 129, Prämien- reserve 3 564 783, Schadenreserve 1 167 000; Transportbranche: Retrocessionsprämien 919 643, Provis., Kurtagen, Rabatte u. Agentur-Unk. 200 755, bezahlte Schäden 1 490 510, Präm.-Res. 350 000, Schaden-Res. 200 000; Hagelbranche: Provis. u. Gewinnanteile 59 155, bez. Schäden 138 532; Lebensbranche: Retroc.-Präm. 124 886, Provis. u. Gewinnanteile 186 768, bez. Schäden 62 674, Präm.-Res. 439 452, Schaden-Res. 30 803; Unfall- u. Nebenbranchen: Retroc.-Präm. 918 570, Provis. u. Gewinnanteile 413 998, bez. Schäden 821 691, Präm.-Res. 292 162, Schaden-Res. 350 978; Verwalt.-Unk. 208 515, Dubiose 300 000. Sa. M. 28 557 223. Dividenden 1893–1902: 6, 8, 10, 10, 6, 8, 6, 4, 0, 0 %. (Verlustsaldo Ende 1901 M. 1 294 437, wovon M. 1 220 339 aus den Reserven ihre Deckung fanden, M. 74 097 vorgetragen wurden.) LZahlbar ab 1./7. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Direktion: Ludwig Fissenevert. Prokuristen: Jul. Capelle, Ludw. Kurre, Wilh. Richter. Aufsichtsrat: (8–10) Vors. Komm.-Rat Friedr. Wetsch, München; Stellv. Komm.-Rat Gust. Schwanhäusser, Nürnberg; Fabrik-Dir. Jul. Schmid, Hof; Komm.-Rat Wilh. Troeltsch, Weissenburg a. S.; Alb. Brandeis, Wien; Komm.-Rat Hans Pabst, München. Zahlstellen: Berlin, München u. London: Deutsche Bank; München: Bayer. Hypoth.- u. Wechsel-Bank: Amsterdam: Amsterd. Bank; Kopenhagen: Kopenh. Handelsbank; New York: Müller, Schall & Co.; Paris: Crédit Lyonnais; St. Petersburg: St. Petersb. Disconto- Bank; Wien: K. k. priv. Oest. Länderbank. ....