―― Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 5671 eine Sept. 1901 in Betrieb genommene neue Trägerstrecke, wodurch die Ges. im Stande ist, Träger bis N. P. 55 und sämtliche L. und Wagenprofile bis zu 300 mm zu walzen. Die Ges. besitzt ferner das Puddlings- und Stabeisen-Walzwerk in Zawadzki mit 15 Puddelöfen, 10 Schweissöfen, 5 Dampfhämmern, einer Luppenstrecke und 4 Walzen- strecken, 30 Kesseln und einer Normalspurlokomotive. Das Eisenblech-Walzwerk in Sandowitz, das Hammerwerk in Vossowska, eine Giesserei in Colonnowska. Die grosse amerikanische Mühle und Bäckerei zu Zawadzki ist bis 30. Juni 1910 verpachtet. Das Hammerwerk zu Lisczok ist abgebrannt und wird nicht wieder aufgebaut. Auch die Renardshütte, der Kalksteinbruch in Lagiewnik (inzwischen verkauft) und die Stein- kohlengrube kons. Oskar sind ausser Betrieb. Die Ges. hat 1899 mit den aus dem urspr. Eigentum der Minerva und späteren Er- werbungen der Ges. stammenden 390 Kuxen von 5 verschiedenen Gruben nach Austausch mit Kuxen anderer Interessenten und nach Ankauf der Oberfläche ein konsolidiertes Kohlen- Grubenfeld, die Friedensgrube, geschaffen. Dasselbe ist 1½ km von der Friedenshütte be- legen. Die Kohlenfelder (Schwarzwaldterrains ca. 179 ha 86 a 27 qm gross) wurden 1899 bis 1001 aufgeschlossen und zur teilweisen Kostendeckung für die betr. Schachtanlagen etc. das A.-K. 1899 um M. 4 400 000 erhöht. Die Aufschlussarbeiten wurden Okt. 1901 vollendet, so- dass seitdem die Förderung aus den beiden Schachtanlagen Annaschacht und Mariaschacht aufgenommen werden konnte. Wegen weiterer Beschaffung von Mitteln s. Anleihe von 1902. In 1890 und 1891 wurden Eisenerzfelder und Eisenerzförderungsrechte nebst Röstanlage und Bahnanschluss in Rostoken b. Marksdorf in Ungarn für M. 450 000 erworben u. in 1896 zwei neue Koksofengruppen gebaut. Ferner besitzt die Ges. Dolomitbrüche in Radzionkau- Rudypiekar (auch solche in Pacht). Mitte 1900 wurden die der Firma A. Wünsch gehörigen beiden Zinkhütten Rosa- munde-Hütte und Beuthener Hütte nebst dem dazu im Schwarzwald (Kreis Beuthen O.-S.) belegenen Terrain von Frau von Schweinitz erworben. Kaufpreis M. 1 100 000, wovon M. 500 000 sofort und der Rest mit je ein Drittel ult. 1901, 1902 und 1903, bis dahin mit 4 % verzinslich, zahlbar. 1902 eine neue Zinkhütte errichtet. Der Grundbesitz der Ges. umfasst zur Zeit: a) in und bei Zawadzki (Kreis Gross- Strehlitz) 1188 ha 69 a 79 qm, b) in Poremba (Kreis Zabrze) 8 ha 15 a 65 qm, c) in Neudorf (Kreis Kattowitz) 9 ha 18 a 97 qm, d) in Friedenshütte 236 ha 94 a 56 qm, so- mit in Sa. 1442 ha 98 a 97 qm. Für Neuanlagen u. Anschaffungen inkl. Friedensgrube wurden 1902 M. 2 790 000 verausgabt. – Die Ges. ist auch bei der Alt-Beruner Spreng- stofffabrik und der Pulverfabrik Pniowitz beteiligt. Sando- Colon- Vos- Produktion Friedenshütte Zawadzki 8% ng. Stein- Stahl- Stahl- u. Roh- Stab- Fein- Guss- Hammer- Dolomit- kohlen Roheisen blöcke schienen eisen etc. bleche waren waren guss 18991 t — 344 817 64 040 95 462 75 557 21 202 25 254 996 2655 225 1892 „ 318 219 59 723 74 070 58 593 24 012 24 894 977 2455 230 1893 „ — 317 320 71 953 77 398 60 020 28 919 23 807 1498 2223 133 1894 „ 63 131 314 550 96 289 87 379 58 422 27 562 27 618 1317 2100 177 = 1895 „ 82 562 323 162 110 819 110 670 64 564 29 018 32 757 1394 2329 92 1896 „ 92 668 330 218 117 084 140 272 86 248 32 956 35 316 1430 2030 105 1897 „ 104 912 326 992 129 486 158 619 120 320 27 348 35 491 993 2747 92 1898 „ 119 121 238 963 148 114 171 546 129 741 31673 41 969 966 3120 119 1899 „ 130 000 164 386 161 704 185 832 144 014 34 238 43 122 1288 3593 170 48 057 1900 „ 114 996 129 869 156597 189 245 151 949 28 331 41 773 1009 3091 106 45 517 1901 „ 110 030 177 239 123 532 160 206 128 708 20325 39 356 647 3305 67 31 666 1902 „ 92 694 197 772 161 495 190 808 157 475 30 963 44 078 1313 3767 84 44 874 Die Produktion der Zinkhütten betrug 1900 (5 Mon.) 793 t Rohzink, 81 t Zinkstaub, 1901 u. 1902 (je 12 Mon.) in Sa. 1488 bezw. 1727 t. Die Ges. jitt 1901 u. 1902 unter dem scharfen Rückgang der Konjunktur, von dem besonders die Eisenbranche betroffen wurde; das finanzielle Ergebnis der Ges. wurde hierdurch sehr ungünstig beeinflusst. Kapital: M. 20 000 000 in 15 000 Aktien (Nr. 1–15000) à Thlr. 200 = M. 600 und 9165 Aktien (Nr. 15 001–24 165) à M. 1200, und 1 Aktie (Nr. 24 166) à M. 2000. Urspr. A.-K. M. 7 500 000, erhöht 1872 um M. 1500 000, 1889 um M. 3 000 000 und lt. G.-V.-B. vom 25. Juni 1897 um M. 3 600 000 in 3000 Aktien à M. 1200, davon begeben 1667 St. zu M. 1200 = M. 2 000 400, restliche M. 1 599 600 Dez. 1897 für lieferbar erklärt. Die G.-V. v. 6. Mai 1899 beschloss zum Zwecke der Beschaffung der Mittel für die Erschliessung der unmittelbar an der Friedenshütte gelegenen wertvollen Kohlenfelder weitere Erhöhung des A.-K. um M. 4 400 000 (auf M. 20 000 000) in 3665 Aktien à M. 1200 und 1 Aktie à M. 2000, div.-ber. ab 1. Jan. 1900 übernommen von der Akt.-Ges. für Montan-Industrie in Berlin zu 106 % abz. 4 % Stück-Zs. bis 1. Jan. 1900, angeboten den Aktionären 12. bis 25. Mai 1899 zu 110 %, einzuzahlen 25 % und das Agio sofort, restliche 75 % bis 29. Juni 1899. (Hypothekar-Anleihe: M. 3 000 000 in 4 % [früher 5 % Partial-Obl. von 1883, rückzahlbar zu 105 %, Stücke à M. 500 auf den Namen der Breslauer Disconto-Bank. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1884 in 37 Jahren durch Ausl. am 1. Okt. per 2. Jan. mit dem Rechte für die Ges., die Amortisation zu verstärken, sowie auch den Kapitalrest jederzeit mit 6 monat. Frist zu kündigen. Die Schuldurkunde stellt in Höhe von M. 2 200 000 erststellig mit Friedens- hütte nebst Zubehör Hypothek. Die Zs. verjähren in 5 J. n. F. Ende 1902 noch M. 728 015