Kohlenbergbau und Koksgewinnung. 613 Schuld von M. 528 000 u. eine Hypoth. von M. 185 000. Beide Schuldposten sind mittlerweile getilgt. Die Zeche wurde wegen ihrer Wassergefahren Anfang Juli 1896 ausser Betrieb gesetzt. 1897 Erwerbung der Zeche „Holland“ bei Wattenscheid nebst Zubehör. Gegen 4 Aktien der Bergbau-A.-G. Holland à M. 300 erhielt man eine neue Nordstern-Aktie à M. 1200; zur Zeit sind noch 8 Holland-Aktien zum Umtausch rückständig. Die Zeche Holland hatte bei der böbernahme A.-K. M. 3 678 000, 3 Schachtanlagen mit 2 neuen Kohlenwäschen, 231 Koksöfen, feer-, Ammoniak- u. Benzolfabrik; 1898 begann der Bau einer 4. Schachtanlage, welche Ende 1900 (von der 500 m Sohle) förderfähig wurde. Auf Schachtanlage I/II befinden sich 60, auf HlIV 70 (jetzt stillgelegte) Koksöfen ohne Nebenproduktengewinnung, während auf III/IV ausserdem noch 140 Öfen mit Teer-, Ammoniak u. Benzolfabrik verbunden sind. 45 Ofen mit Vebenproduktengewinnung sind im Bau begriffen. Auf Schacht III/IV wurden 1901 mehrere zewinnbringende Neuanlagen u. Verbesserungen für die Gewinnung u. Verarbeitung der Nebenprodukte fertiggestellt. Eine weitere Erhöhung der Einnahmen aus Nebenprodukten brachte von Nov. 1901 ab die Übernahme der Ammoniakfabrik Dr. Otto & Co., deren Betrieb nebst der Hälfte des Reingewinnes bis dahin genannter Firma zustand, sowie die gleichzeitige Übernahme der mit dieser Anlage zus. hängenden Benzolfabrik, welche bis dahin auf Grund früherer Verträge von der Firma Dr. Otto & Co. für alleinige Rechnung betrieben worden war. Infolge dieser Erweiterungen u. Verbesserungen ist die Nebenproduktengewinnung aus den Gasen von 140 Öfen, sowie die rationelle Verarbeitung dieser Produkte auf eine Höhe gebracht, die den neuesten Erfahrungen auf diesem Gebiete entspricht. Daneben ist eine Teerdestillation zur Verarbeitung von jährl. 7000 t Teer auf Brikettpech, Leucht- u. Schmieröle seit 1./12. 1901 in Betrieb. Zu der Zeche gehört eine Ziegelei mit einer Jahresproduktion von ca. 4 000 000 Lehmsteine. Auf Schachtanlage III/IV ist 1902 eine Brikettfabrik mit 3 Pressen mit zus. 40 t stündl. Leistungsfähigkeit errichtet. 1899 Erwerbung sämtl. Kuxe der Gew. Graf Moltke zu Gladbeck. Die Gewerken dieser Zeche erhielten zum Austausch ihrer Kuxe gegen Aktien des Nordstern insgesamt M. 4 000 800. Dieselbe besitzt ca. 200 ha Land, 2 Schächte, eine auf ca. 7 000 000 Jahresproduktion Zechen- steine eingerichtete Ringofenziegelei, 113 Arb.- u. Beamtenhäuser mit 478 Wohn. u. 4 Gehöfte mit Wohn- u. Wirtschaftsgebäuden, auch eine Menage für 90–100 Mann. Der 3. Schacht ist 1900/1901-erbaut, 450 m tief u. seit März 1902 in Förderung; dieselbe kann bis auf 5–600 000 t jährl. gesteigert werden. Im Juni 1902 wurde mit dem Bau von Schacht IV begonnen; der- selbe wird für 2 Förderungen u. als Wetterschacht eingerichtet u. war Ende 1902 an 31 m tief. 1903 Erwerb von 12 Grubenfeldern auf der linken Rheinseite, markscheidend mit Rhein- preussen u. Deutscher Kaiser. Für Neuanlagen (neue Schachtanlagen, Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser, sowie Erwerb von Grundeigentum u. eine neue Brikettfabrik), Neuanschaffungen wurden 1900–1902 im ganzen M. 2 684 436, 3 836 706, 2 526 141 verausgabt. Die Ges. besass Ende 1902 insgesamt über 344 ha 60; a 93 qm Grund u. Boden u. 327 Häuser mit 1260 Wohn., 2 Menagen für ca. 160 Mann, sowie 5Wohn- u. Wirtschaftsgebäude für landwirtschaftl. Zwecke. Produktion: Kohlen: 1896 1897 1898 1899 1900 1901 1902 Nordstern: Förderung . . t 339 310 445 823 547 840 616 544 646 881 650 734 707 782 Holland: .. , 464 465 479 821 555 163 687 117 750 100 750 393 805 305 Graf Moltke: „ .. „ 418 678 479 109 504 441 538 677 615 364 615 950 661 559 Förderung in Sa. . . . 1 222 453 1 404 753 1 607 444 1 842 338 2 012 345 2 017 077 2 174 646 Die Gesamtförderung aus den 10 Förderschächten der Ges. wird nach u. nach auf über 3 000 000 t gebracht werden. Die Selbstkosten pro t Kohlen fielen 1902 um 0.27 %. Hergestellt wurden 1899–1902 an Koks: Zeche Holland: 165 297, 244 748, 223 827, 227 915 t; Zeche Graf Moltke: 40 522, 44 219, 34 145, 32 859 t; an Ammoniak, Teer, Teerpech, Rohbenzol, Mphtalin, Teeröle 1902: 13 511 t; an Ziegelsteinen 16 235 220 Stück. Belegschaft Ende 1900–1902: 7572, 8006, 8742 Mann. Die Beteilig.-Ziffer der Ges. im Rhein.- Westf. Kohlen-Syndikat beträgt ab 1./4. 1902: 2 740 000 t, am Koks-Syndikat 342 000 t. Die der Ges. von den Syndikaten 1902 auferlegten Betriebseinschränkungen betrugen bei Kohlen durchschnittl. 19.589 %, bei Koks 23.93 %. Die wirtschaftl. Lage gestattete somit 1902 ebenso wie im Vohrjahre bei weitem nicht die volle Ausnutzung der Förderthätigkeit der Anlagen. Kapital: M. 20 000 000 in 14 100 Aktien (Nr. 1–14 100) à M. 300 u. 13 140 Aktien (Nr. 14 101 bis 27 240) à M. 1200 u. 1 Aktie (Nr. 27 241) zu M. 2000. Urspr. M. 3 900 000 in Aktien à Thlr. 200 = M. 600, reduziert 1874 auf M. 3 000 000, Erhöhung 1877 auf M. 8 460 000, abermalige Reduktion um die Hälfte 1882, also auf M. 4 230 000, u. Erhöhung um M. 3 091 200 u. M. 2178 000 (auf M. 9 499 200) lt. G.-V. v. 10./1. u. 12./3. 1897. Von den neuen Aktien dienten M. 3 678 000 zum Eintausch von Holland-Aktien; M. 1 591 200 mit Div.-Recht ab 1./1. 1897 wurden den Aktionären bis 17./4. 1897 zu 175 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1897 angeboten, auf je M. 6000 nom. alte Aktien entfiel eine neue. Die G.-V. v. 24./3. 1899 beschloss weitere Erhöhung um M. 7 500 000 auf M. 16 999 200) in 6250 neuen Aktien à M. 1200, übernommen von dem Bankkonsortium, Vationalbank f. Deutschl. zu Berlin u. Rheinische Bank zu Mülheim (Ruhr), zu 110 %. Von den neuen Aktien dienten 3334 Stück = M. 4 000 800 mit Div.-Recht ab 1./1. 1899 zum Umtausch gegen die Kuxe der Zeche Graf Moltke zu Gladbeck, die restl. M. 3 499 200 in 2916 Aktien mit Div.-Recht ab 1./1. 1900 (bis wohin sie mit 4 % verzinst wurden) wurden den bisherigen u. den durch Ankauf der Zeche Graf Moltke neu hinzugetretenen Aktionären bis 27./4. 1899 zu 200 % abzügl. 4 % Stück-Zs. bis 1./1. 1900 angeboten, auf je M. 4800 nom. alte Aktien kam eine