Kohlenbergbau und Koksgewinnung. 633 Kokerei Wilhelmsburg Actiengesellschaft in Hamburg. Gegründet: 19./3. 1900, Wirk. ab 1./1. 1900; eingetr. 15./5. 1900. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Fortführung der früher unter der Firma Leo Küpper & Co. betriebenen Kokerei, chem. Fabrik u. sonst. Geschäfte, übernommen für M. 1 200 000. Besitz urspr. 2 ha 3 a 43 qm grosse, in der Gemeinde Wilhelmsburg beleg. Grundstücke; ferner die aus 60 Ofen bestehende Kokereianlagen samt allem Zubehör, Eisenbahn- u. Quaianlagen etc. Erhöhung der Anlage- konten 1902 um M. 153 737, wovon über M. 100 000 auf Vermehrung des Grundbesitzes. 1903 Bau einer Fabrik zur Cyangewinnung. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., hierauf 4 % Div., vom Ubrigen Tant. an Vorst., 10 % Tant. an A.-R. (ausser M. 5000 fester Jahresvergüt.), Rest Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1902: Aktiva: Grundbesitz u. Anlagen 1 306 532, Betriebsmaterial. 5729, Rohmaterial. 1478, Kassa, Bankguth. 43 118, Effekten 29 790, Debit. 90 025, Beteilig.- Kto 3000, Kohlen 36 188, Warenvorräte 21 452, Versich. 9400. — Passiva: A.-K. 1 200 000, Hypoth. 60 000, Kredit. 80 218, Delkr.-Kto 669, R.-F. 25 338 (Rückl. 5283), Spec.-R.-F. 60 000, Div. 72 000, vertragsm. Tant. u. Grat. 13 473, Vortrag 35 014. Sa. M. 1 546 712. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Provis., Unk., Gehälter 47 795, Steuern 12 764, Versich. 2683, Abschreib. 92 053, Gewinn 125 771. – Kredit: Vortrag 20 102, Betriebsgewinn 259 903, Zs. 1061. Sa. M. 281 066. Dividenden 1900–1902: 15, 9, 6 %. Direktion: O. F. Grandefeld, Dr. C. Grandefeld, Hamburg. Aufsichtsrat: Vors. Konsul L. Wessel, Bonn; Stellv. Rechtsanw. Dr. J. Semler, Hamburg; Cl. F. M. Mittelviefhaus, Recklinghausen; Fritz Merten, Hannover; Heinr. Kauert, Crefeld. Norddeutsche Kohlen- und Cokes-Werke A.-G. in Hamburg, Dovenhof 76. Gegründet: 14./6. 1898. Letzte Statutänd. 16./4. 1901. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Der Eintritt in den am 10./6. 1898 zwischen der Finanzdeputation der Stadt Hamburg und Bernh. Blumenfeld geschlossenen Vertrag, kraft dessen letzterer von der ersteren eine am kleinen Grasbrook, am Indiaquai belegene, ca. 22 000 qm grosse Fläche für einen Zeitraum von 30 Jahren – gerechnet vom 1./9. 1898 an – gepachtet hat: Errichtung eines Kokswerkes (Herstell. von Koks aus gewaschenen Kohlen), Gewinnung von Nebenprodukten (reer, Ammoniak, Benzol etc.) und einer Brikettfabrik auf dem gepachteten Platze. Die Kokereianlage ist seit 1900 bezw. 1901 fertiggestellt. 1901 errichtete die Ges. ein Brechkoks- werk. Die Ges. importierte 1901 u. 1902: 107 985, 112 447 t Kohlen. welche zur Koksproduktion verwandt wurden. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000, Erhöhung lt. G.-V. v. 24./3. 1899 um M. 500 000 in 500 Aktien, ausgegeben zum Nennwert. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., alsdann 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von M. 2000 für den Vors., von M. 1000 für jedes andere Nitgl.), bis 10 % Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1902: Aktiva: Bauanlagen 2 794 512, Waren 114 859, Material. 12 592, Debit. 214 620, Kassa 2814, Bankguth. 14 822, Effekten 298, Wechsel 2145. – Passiva: A.-K. 2000 000, Kredit. 207 108, Bankkredit 890 000, R.-F. 7589 (Rückl. 1956), Gewinn (Vortrag) 51 967. Sa. M. 3 156 664. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 54 908, Generalspesen 80 808, Provis. 8539, Dubiose 1991, Vergüt. an A.-R. 3500, Abschreib. 100 635, R.-F. 1996, Gewinn (Vortrag) 51 967. — Kredit: Vortrag 14 799, Geschäftsgewinn 289 507. Sa. M. 304 306. Dividenden 1899–1902: 0 % (Baujahr), 4, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Bernh. Blumenfeld, Carl Leo Meyer. Prokurist: H. B. J. Rodenbostel. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Ed. C. Hamberg, Hamburg; Stellv. Dir. Paul Barnewitz, Charlottenburg; Edm. Siemers, Hch. Wencke, Herm. Robinow, Hamburg; Gen.-Dir. Friedr. Bremme. Gleiwitz. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Hamburg: L. Behrens & Söhne: Berlin: A.-G. für Montan-Industrie.* — Ö * 3 – *― Braunschweigische Kohlen-Bergwerke in Helmstedt. (Sitz früher in Berlin.) Gegründet: 26./1. 1873. Letzte Statutänd. 28./2. 1899. Zweck: Bergbaubetrieb, Ver- ausserung von Bergwerksprodukten, Herstellung und Vertrieb von Fabrikaten aus solchen. Die Ges. besitzt die früher braunschw.-fiskalischen, für M. 6 000 000 erworbenen Braunkohlen- gruben „Prinz Wilhelmé, „Trendelbusch“ u. „Treue“. 1895 erfolgte die Mutung von 2 neuen Kohlenfeldern „Joseph“ u. Otto* in Grösse von 2 280 000 qm, 1896 wurden zwei weitere Kohlenfelder „Glück auf' u. „Friedrich“ (3 638 000 qm) für M. 100 000 erworben. Die Berg- werke umfassen gegenwärtig 47 Kohlenfelder im Umfange von ca. 7900 ha. Abgebaut sind davon erst 1 875 000 am = 187,5 ha. Sonstiger Grundbesitz mit Häusern in Schöningen, Alversdorf, Büddenstedt, Runstedt etc.