678 Salz- und Kali-Bergwerke. Steinsalzbergwerk Inowrazlaw in Inowrazlaw. Gegründet: 1881. Letzte Statutänd. 19./4. 1902 u. 4./4. 1903. Zweck: Betrieb des Steinsalzbergwerks Inowrazlaw (erworben 1881 für M. 4 000 000 sowie Erwerb. Betrieb u. Ausnutzung anderer bergmänn. Anlagen u. Gerechtsame, auch ibs. mühlenbetrieb u. Sodafabrikation. Es sind 2 Schachtanlagen in Betrieb. 1899 ist 1 neue Gibs. mühle mit einem Kostenaufwand von M. 215 855 erbaut, dieselbe ist gleichzeitig für Fabrikatin von Stuck- u. Baugips eingerichtet. Ferner wurde 1900 im Südfelde der Gerechtsame aer Ges. eine Diamantbohrung angesetzt; dieselbe wurde 1901 bei 1003 m Tiefe eingestellt nachdem sie bei 817–844 m Tiefe ein 20–40 % Kalisalzlager durchfahren hatte; eine zweit Bohrung wurde 1901 220 m südöstl. von Bohrloch 1 angestellt, dieselbe wurde bei 835 m ein. gestellt, nachdem sie in einer Tiefe von 772 m ebenfalls eine Kalisalzlagerstätte durchfabren hatte. An eine industrielle Verwert. ist jedoch nach den vorhand. Aufschlüssen vorläufig nieht zu denken, und sollen weitere Untersuchungsarbeiten, die nach den jetzigen Resultaten wenig Erfolg versprechen, der Zukunft vorbehalten bleiben. Die G.-V. v. 29./4. 1901 beschloss Ankauf sämtl. Geschäftsanteile der Sodafabrik der in Liquid. getretenen Firma Robt. Suer- mondt & Cie., G. m. b. H. in Montwy i. Pos. mit Wirkung ab 1./1. 1901 gegen Gewährung von M. 5 400 000 neuer, ab 1./1. 1901 div.-ber. Aktien des Steinsalzbergwerkes (s. u. Kap. Die Sodafabrik, welche Mitgl. des Syndikats deutscher Sodafabriken ist, erzielte 1896–1900 je M. 483 000 Div. bei bedeutenden Abschreib. Die Sodafabrik firmiert „Steinsalzbergwek Inowrazlaw [Abteil. Sodafabrik] zu Montwy, Kreis Inowrazlaw“. Der Versand 1902 an Salz und Soda erfuhr bei weichenden Durchschnittspreisen eine Erhöhung von ca. 16 % u. ca. 6 % gegen 1901. Kapital: M. 8 000 000 in 6500 Aktien à M. 400 und 4500 Aktien à M. 1200, letztere mit Div. Recht ab 1./1. 1901. Früheres A.-K. M. 4 000 000 in 8000 Aktien à M. 500, herabgesetzt 1806 auf M. 2 600 000, durch Rückkauf von 1500 Stück Aktien = M. 750 000 vermittelst der Anleihe und durch Herabsetzung des Nominalwertes der übrigen 6500 Stück Aktien von M. 500 auf M. 400. Ende 1902 waren noch 2 alte nicht abgestempelte Aktien in Umlauf. Erhöht lt. G.-V.-B. v. 29./4. 1901 um M. 5 400 000 (auf M. 8 000 000) in 4500 Aktien à M. 1200 zwecks Ankauf sämtlicher Geschäftsanteile der Sodafabrik der Firma Robt. Suermondt & Cie., G. m. b. H. in Montwy (s. oben). Sämtliche neue Aktien wurden den Gesel. schaftern genannter Firma für die von ihnen abgetretenen und eingebrachten sämtlichen Geschäftsanteile dieser Ges. als Gegenleistung zum Nennwert gewährt. Rund M. 7 000 000 Aktien sind inzwischen aus der Liquidationsmasse der Firma Robt. Suermondt & Cie. in Aachen in Besitz der Deutschen Solvay-Werke A.-G. in Bernburg übergegangen. Anleihe: M. 1 000 000 in 4 % hypothekar. Teilschuldverschreib. von 1896, 1000 Stücke à M. 1000, Zinsterm. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1897 mit jährl. 2 % nebst ersparten Zs. durch jährl. Ver. im Juli auf 31. Dez. verstärkte Tilg. unter Anrechnung der Mehrzahlungen auf die zunächst verfallenden Raten und ab 1898 gänzliche oder teilweise Kündigung zu jeder Zeit mit 6 Monaten Frist vorbehalten. Verj.: Coup. nach 4 J. (K.), der Stücke in 10 J. n. f. Sicherheit: Kautionshypothek von M. 1 000 000 zu gunsten der A.-G. für Montan-Industrie. Noch in Umlauf Ende 1902 M. 868 000, wovon M. 101 000 noch unbegeben sind. Zahlst. Gesellschaftskasse; Berlin: Deutsche Bank, Nationalbank f. Deutschl., A.-G. für Montan. Ind. Kurs Ende 1897–1902; 100, –, –, –, 96, 98.25 %. Notiert in Berlin. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie =1 St. 9 Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Dotierung von Sonderrücklagen, bis 4 Div., vom verbleib. Betrage 5 % Tant. an Vorst., 8 % an A.-R. neben M. 8400 jährlichem, auf Unkosten zu verrechnenden Fixum, Rest Super-Div. Der bis zum Erlass des Gesetzes v. 18. Juli 1884 angesammelte R.-F. dient ebensowohl zur Deckung von bilanzmässigen Verlusten wie zur Ergänzung der Div. 5 Bilanz am 31. Dez. 1902: Aktiva: Steinsalzbergwerk Inowrazlaw, Sodafabrik Montwy inkl. Geschäftserwerb. der letzteren u. Beteiligung. 8 074 891, Mobil., Utensil. etc. 46 301, 19 803, Wechsel 895, Effekten 101 000, Bankguth. u. Reichsbank 832 569, Debit. 517 461, Waren 381 542, Vorlag. auf 1903 4859, Kaut. (Syndikat) 390 000. – Passiva: A.-K. 8 000 000, Anleihe 868 000, do. Tilg.-F. 17 560, do. Zs.-Kto 12 120, R.-F. 94 143 (Rückl. 21 716), Löhne pro Dez. 1902 14 613, Kredit. 559 120, Depotwechsel (Syndikat) 390 000, Div. 400 000, do. alte 462, Tant. an Vorst. 4630, do. an A.-R. 7408, Vortrag 1265. Sa. M. 10 369 324. 33 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 31 500, Gewinn 435 020. – Kredit: Vortrag 956 Betriebsgewinn des Steinsalzbergwerk Inowrazlaw u. der Sodafabrik Montwy nach Abazut aller Unk. u. Abschreib. a. Inventar, Sodafabrikerwerbskto etc. 453 675, Zs. 12 087, verfallene Div. 60. Sa. M. 466 520. 75,49.25 Kurs der Aktien Ende 1886–1902: 31.25, 31.75, 39, 50.10, 37.40, 23.70, 33.80, 54.50, 53.90, 77, 69.25, 75.10, 84, 113.50, 119 %. Alte unabgestempelte Aktien werden seit 18./2. 80, franko Zs. mit Div.-Schein gehandelt. Notiert in Berlin. Dividenden 1886–1902: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 1, 1, 1 2¼, 4, 3¼ 3½ 4½, 4½, 6, 5 % Coup. Verj. 4 J. K) Direktion: Vorst. Komm.-Rat Goecke, Montwy. Rat Aufsichtsrat: (3–10) Vors. Fabrikbes. Armand Solvay, Brüssel; Stellv. Geh. Komm. 1 Carl Wessel, Fabrik-Dir. Eugen Frey, Bernburg; Th. Sulzer, Berlin; Bergwerks-Dir. R. Düsseldorf; Dir. W. Brenken, Rechtsanw. Grosse-Leege, Berlin; Dr. jur. Feodor Goecke, Bonm: Dr. G. Querton, Brüssel.