714 Metall-Industrie. kation von Kupferröhren ohne Naht, Lekomotivkupfer, Leitungskupfer für elektr. Zweche Drahtzieherei und Nietenfabrik. 1895 Übernahme eines Kupferwalzwerkes in Oberursf. 1898 wurde ein nach dem neuesten Stande der Technik eingerichtetes Kupferdrahtwerk mn Gustaysburg unter der Firma „Hessische Kupferwerke“ G. m. b. H. eröffnet. An dem Stamm. kapital dieser Ges. von M. 430 000 ist das Heddernheimer Werk mit M. 425 000 beteiligt un hat demselben ausserdem noch ein Kapital von M. 1 375 000 zur Verfüg. gestellt. 1898 beteiligte sich die Ges. an der seit 1897 bestehenden A.-G. „Kupferwerke Deutschland- 1 Oberschöneweide b. Berlin (Div. 1901–1902: 0, 0 %) mit M. 333 780, worauf 1901 M. 100 00% abgeschrieben. Die geplant gewesene Errichtung eines selbständigen Etablissements in Berlin u. St. Petersburg ist aufgegeben u. wird der Verkauf der für diesen Zweck erworbenen Terrains angestrebt. Verlust der Ges. aus der Aufgabe der Petersburger Anlage M. 250000 1900 erlitt die Ges. grosse Verluste, einerseits durch die ungünstige allg. Geschäftslag, andererseits durch die veralteten Fabrikeinrichtungen in Heddernheim. Zur Reorganisation der Ges. wurden in der G.-V. v. 29./5. 1901 die unter Kapital genannten Beschlüsse gefasst. Die Anlagen sind einem Umbau unterzogen, und zwar wurde gegen Ende 1902 das neue Walzwerk für schwere Bleche in Betrieb gesetzt, dem später die übrigen Walzenstrassen u. verschiedene andere Erweiterungen folgten. Mitte 1903 war das Unternehmen mit Wieder. aufnahme der Nebenbetriebe beschäftigt. Bei den Hess. Kupferwerken in Gustaysburg, sind die Neuanlagen, die auch in diesem Betriebe notwendig waren, 1902 beendet. Die ber. nahme der gesamten Drahterzeugung durch Gustavsburg und die dadurch hervorgerufene Umwälzung verursachten dort zuerst eine wesentliche Betriebsverteurung. Seit Beginn 190, sind indes die Schwierigkeiten überwunden. Auf dem Oberurseler Hammerwerk ist Anfang 1903 der Walzwerksbetrieb ganz eingestellt; Heddernheim kann mit seinen neuen Anlagen die Arbeit vollauf und auf die Dauer billiger leisten. Ende April wurde das Werk auch als Hammerwerk stillgelegt, da die allg. Unk. sich nicht bezahlt machten. Nach Fertig- stellung aller Neuanlagen wird eine weitere Besserung der Ertragsverhältnisse erwartet, Abschreib. Gustavsburg 1902 M. 66 878. 1900–1902 betrugen die Ablieferungen der Heddem. heimer, Gustavsburger u. Oberurseler Werkstätten 9 286 000, 8 900 000, 9 500 000 kg. Die Heddernheimer Werke arbeiten mit der Wasserkraft des Urselbach und 3 Dampfmaschinen von ca. 1000 HP., sie besitzen eigene Beamten- u. Arb.-Wohnungen für 26 Familien, eine Menageeinrichtung für 120 und Schlafstellen für 80 Pers. Kapital: M. 5 000 000, und zwar M. 4 000 000 in 4000 abgestempelten St.-Aktien (Nr. 1–4000) à M. 1000 u. M. 1 000 000 in 1000 Vorz.-Aktien (Nr. 1–1000) à M. 1000. Letztere geniessen 6 % Vorz.-Div. u. werden im Falle Liquidation der Ges. vor den St.-Aktien befriedigt. Sollte die Vorz. Div. für 1901 u. 1902 weder aus dem Reingewinn, noch aus der zu bildenden Sonderrücklage gezahlt werden können, so ist der Fehlbetrag aus dem Rein- gewinn der folgenden Jahre nachzuzahlen. Für das dritte und folgende Jahr ist die Vorz.-Div. nicht nachzahlbar. Urspr. M. 3 000 000, erhöht lt. G.-V.-B. v. 18./2. 1897 um M. 1 000 000, angeboten den Aktionären zu 110 %, und lt. G.-V.-B. v. 23./4. 1898 um M. 2 000 000 (auf M. 6 000 000, angeboten den Aktionären am 5.–14./5. 1898 zu 125 %. Beide Erhöhungen geschahen zur Bestreitung der Kosten für Neuanlagen und Verstärkung der Betriebsmittel. Zur Wieder- aufrichtung des Unternehmens beschloss die G.-V. v. 29./5. 1901 Herabsetzung des A.-K. um M. 2 000 000 durch Zus. legung von 3 alten Aktien zu 2 St.-Aktien u. gleichzeitig wieder Er. höhung um M. 1 000 000 (auf M. 5 000 000) durch Ausgabe von 1000 ab 1./7. 1901 div.-ber. Prior.-Aktien à M. 1000. Frist zur Einreichung der Aktien v. 22./7.–17./8. 1901 (später bis 5./9. bezw. 20./12. 1901 verlängert). Der Ges. bleibt, sobald in 3 aufeinander folgenden Jahren sowohl die Vorz.- als auch die St.-Aktien eine Div. von 6 % oder mehr erhalten haben, vorbehalten, in einer G.-V. der St.- und Vorz.-Aktionäre mit Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen A.-K. zu beschliessen, dass gegen eine einmalige Ver. gütung von 10 % des Nennwertes der Vorz.-Aktie diese unter Wegfall jeden Vorz- Rechtes den St.-Aktien gleichgestellt werden. Die Vergütung von 10 % ist, soweit der Bestand der vorerwähnten Sonderrücklage ausreicht, dieser zu entnehmen. Sobald die Gleichstellung der Vorz.-Aktien mit den St.-Aktien vollzogen ist, steht die Sonderrücklage zur Verfügung der G.-V. Die Vorz.-Aktien wurden von einem Konsortium zum Nenn- werte übernommen und den Aktionären 4: 1 v. 6.–25./9. 1901 zu pari angeboten. Buch. gewinn der Transaktion M. 2 000 000, verwandt: M. 231 559 zur Tilg. der Unterbilanz per 31./12. 1900; abgeschrieben wurden: M. 730 000 auf Anlagen Heddernheim u. Oberursel, M. 80 000 auf Aussenstände, M. 600 000 auf Vorräte, M. 100 000 auf Aktien der Kupferwerke Deutschland. M. 85 000 auf Grundstücke Berlin u. St. Petersburg. M. 90 440 wurden zur Bildung eines Spec.-R.-F. verwandt u. mit dem Rest die Kosten der Reorganisation gedeckt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: In den ersten 5 Monaten. 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., alsdann werden 4 % des A.-K. in Abzug gebracht, hier- nach etwaige besondere- Abschreib. und Rückstellungen, vom Übrigen Tant. an A-R. und zwar a) wenn die G.-V. keine ausserord. Abschreib. und Rücklagen beschliess. 15 %, b) wenn dieselbe solche Abschreib. und Rücklagen beschliesst, 20 %, jedoch keines falls mehr als im Falle a; vertragsm. Tant. an Dir. und Beamte, vom Rest zuzügl. der forweggenommenen 4 % zunächst 6 % Div, an Prior.-Aktien, dann 6 % an St.-Aktier. Überrest, soweit derselbe nicht vorzutragen ist, Super-Div. gleichmässig an beide Aktiem gattungen. Vom 3. Geschäftsjahre ab (ab 1901 gerechnet) werden alljährlich aus dem