728 Metall-Industrie. Hegenscheidt & Comp. früher gehörigen Etablissements Paruschowitz b. Rybnik (übernonmes für M. 3 000 000); Verarbeitung und Verwertung von Montanprodukten, insbes. von Walzwerls fabrikaten aller Art, Handel mit Metallen und den daraus herzustellenden Fabrikaten. Di Ges. gehört dem Verbande Deutscher Blech-Emaillirwerke an, der sich zu einem interna Verbande der Blech-Emaillierwerke des Kontinents erweitert hat. Ausserdem hat sie mit einer Anzahl grosser deutscher Firmen ihrer Branche eine sogen. Verkaufsvereinigung mit Centralverkaufsstelle in Berlin errichtet und ist mit ihrer ganzen Feinblechfabrikation In im Febr. 1902 begründeten Verbande Deutscher Feinblechwalzwerke G. m. b. H. in Köln beigetreten. Im Interesse aller dieser Verkaufsvereinigungen hat die Ges. bezügl. Fin. schränkung ihrer Produktion grosse Opfer bringen müssen. Der Schwelmer Betrieb wurde vorläufig ganz stillgelegt, ein anderer Teil der Betriebe in den rheinisch-westf. Filialen G Ges. wurde in Köln vereinigt. Gesamtumsatz 1899–1902: M. 6 485 780, 7 685 360, 6 4147 6 213 091. – Das mit Bahnanschluss versehene Paruschowitzer Etablissement fabriziert in der Hauptsache Qualitätsbleche. Es besteht aus einer älteren Blechwerksanlage mit 4 Walz- gerüsten, einer 1896/97 errichteten neuen Blechwerksanlage mit 10 Walzgerüsten, den dam gehörigen Öfen, Kesseln, Betriebsmaschinen, Appreturwerkstätten und Lagerräumen ete. und aus der Geschirrfabrik, umfassend Stanzwerk, Klempnerei, Anschlagschmiede, Glühhaus, Beize, Schmelze, Mühle, Emaillierwerk, Verzinnerei, Tischlerei, Magazingebäude, elektr. An. lage, Schmiede, Schlosserei etc. Das Walzwerk wird 1903 einem Umbau unterzogen. Die Deckung des Platinenbedarfes für die Blechwalzwerke erfolgt durch die Oberschles. Eisen. Industrie A.-G. für Bergbau und Hüttenbetrieb, Gleiwitz, und ist auf eine Reihe von Jahren zu angemessenen Bedingungen gesichert. 1898 wurde hinzuerworben das Breslauer Emaillirwerk Klemann & Ury in Breslau für M. 325 000, ferner 1899 das Rhein. Blech-, Stanz- u. Emaillirwerk Eugen vom Rath in Köln. Ehrenfeld für M. 200 000 und das Schwelmer Emaillirwerk Ed. Püttmann & Co. in Schwelm für M. 260 000. Das Breslauer Emaillirwerk wird mit Rohmaterialien von dem Paruschowitzer Werke versorgt und betreibt die Specialfabrikation grosser emaillierter Hausgeräte. Das Rhein. Blechstanz- u. Emaillirwerk in Köln-Ehrenfeld, sowie das Schwelmer Emaillirwerk betreiben als Specialität die Fabrikation dekorierter u. porzellanähnlicher Emaillegeschirre. Die Nickelmetallwarenfabrik in Paruschowitz ist ab 1./4. 1902 an die Ende Jquli 1902 ge. gründete A.-G. Vereinigte Deutsche Nickel-Werke vormals Westfälisches Nickelwalzwerk Fleitmann, Witte & Co. in Schwerte a. Ruhr zum Buchwert einschl. Debit. u. Bestände ab. getreten. Für die eingebrachten Werte samt M. 83 668 Bareinlage erhielt die Ges. 925 Aktien der neuen Ges. à M. 1000. An letztere ist auch das Nickelwerk der Oberschles. Eisenindustrie A.-G. samt den Verträgen dieser Ges. mit der Silesia übergegangen. –— Das Grundeigentum der Ges. umfasste vor Abtretung der Metallwarenfabrik insges. ca. 110 ha, wovon ca. 7 ha bebaut; von dem Grundbesitz entfallen ca. 107 ha auf Paruschowitz, ca. 2 ha auf Schwelm, ca. 68 a auf Köln und ca. 30 a auf Breslau. Für Bauten u. Meliorationen auf den Werken Paruschowitz, Breslau, Cöln wurden 1902 M. 224 042 ausgegeben. – Arbeiterzahl 1902 durchschnittlich 2638 Mann gegen 3311 im Vorjahre. Kapital: M. 7 000 000 in 7000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 5 250 000, erhöht lt. G.-V. vom 20./3. 1899 um M. 1 750 000 in 1750 Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären zu 140 %. Die neuen Aktien waren für 1899 nur zur Hälfte div.-ber. Anleihe: M. 1 750 000 (Bankkredit. Hypotheken: M. 2 000 000 auf Paruschowitzer Werk verzinsl. zu 4½ %, Hypoth. und Anleihe (Bankkredit) sollen zu geeigneter Zeit in Oblig. umgewandelt werden. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: R.-F. erfüllt; event. Dotierung von Sonderrücklagen, sodann bis 4 Div., vom verbleib. Betrage 8 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-. Bilanz am 31. Dez. 1902: Aktiva: Anlage: Mobil. 2 083 534, Immobil. 5 831 145; Inventar- bestand 650 103, Rohmaterial., Halbprodukte, Fertigfabrikate etc. 1 778 703, Debit. 787 515, Vorschüsse 18 853, Kassa 34 283, Wechsel 12 953, Effekten 1 494 173, Hypoth. 540, vorausbez. Hypoth.-Zs. 30 000, Versich. 20 772. – Passiva: A.-K. 7 000 000, Hypoth. 2 000 000, Banken- kredit 1 750 000, R.-F. 700 000, Delkr.-Kto 30 000, Kredit. inkl. Löhne 921 514, Div. 280 000, do. alte 40, Vortrag 41 020. Sa. M. 12 742 574. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 188 111, Abschreib. 300 896, Gewinn 321 020. — Kredit: Vortrag 19 286, Bruttogewinn des Gesamtunternehmens 790 741. Sa. M. 810 027. Kurs Ende 1899–1902: 152.50, 144, 122, 126 %. Aufgelegt 10./8. 1899 durch die Berliner Handels-Ges. und den Schles. Bankverein zu 154 0%. Erster Kurs 14./8. 1899: 161 %. Notiert in Berlin und Breslau. Dividenden 1898–1902: 10, 12, 8, 4, 4 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Sigfr. Winkler, Berlin; 0. Lubowski, Paruschowitz. Prokuristen: Walther Zitelmann, Aug. Dickehage, Berlin; Dir, Heinrich Schweisfurth, Paruschowitz. 5 Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Komm.-Rat Oskar Caro, Gleiwitz; Stellv. Bank-Dir. Karl Fürsten- berg, Komm.-Rat Dr. Georg Caro, Komm.-Rat Louis Ravené, Berlin; Gen.-Dir. Rud. Hegen- scheidt, Gleiwitz; Fabrikbes. Henryk Hantke, Warschau; Paul vom Rath, Köln-Ehrenfell. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Berl. Handels-Ges.; Breslau: Schles. Bankver. Allgemeine Gold- u. Silberscheide-Anstalt in Pforzheim. Gegründet: 20./1. 1891. Letzte Statutänd. v. 28./3. 1900. Zweck: Scheidung von gold u silberhaltigen Barren, Ankauf derselben, Verkauf von Feingold und Feinsilber, sowie