864 Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. Aufsichtsrat: Vors. Rittergutsbes. Aug. Reischel, Bergern; Stellv. Viktor Bornemann, Eisenach: Rechtsanwalt A. Mardersteig, Betriebs-Dir. Karl Unruh, Weimar; Albert Schwass, Herrmann Bachstein, Berlin; Baumeister Fr. Kuhnt, Halle a. S.; O. Brauer, Borna. 31 Zahlstelle: Weimar: Jul. Elkan. „Adler“, Deutsche Portland-Cementfabrik, Actiengesellschaft in Berlin. Friedrichstrasse 138 II. Gegründet: 30./3. 1880. Letzte Statutänd. 28./3. 1899, 22./3. 1900 u. 20./4. 1901. Zweck: Fabrikation u. Verwertung von Portland-Cement, Ziegeln u. anderen Baumaterial Die Ges. übernahm für M. 1 000 000 die bei Zossen beleg. 198 Morgen 175 qR. grossen Kall- wiesen und Thonlager nebst der daraufstehenden Cementfabrik und Dampfziegelei; später wurden noch 300 Morgen Kalkwiesen u. Thonlager hinzuerworben. 1889 wurde die in Wildau bei Eberswalde gelegene Cementfabrik von A. Bernoully & Comp. für M. 550 000 in Aktien angekauft. 1893 aber wieder für M. 120 000 an den Forstfiskus verkauft. Die Produktion der Zossener Fabrik ist 1899 durch Neu- u. Umbauten um jährl. 40–50 000 Fass erhöht worden, Zur Verbilligung der Frachten für die von Rüdersdorf zu beziehenden Kalksteine ist ein Kahnpark beschafft. Die Ges. besitzt ein Thongrundstück in Mittenwalde. 1899 sind die Cementfabriken u. Kalkwerke der Firma R. Guthmann & Jeserich zu Rüdersdorf für M. 8 000 000 angekauft worden, wovon M. 3 000 000 bar bezahlt u. M. 5 000 000 als Restkaufgeld hypothek. eingetragen wurden; hiervon gelangten M. 2 500 000 am 1./7. 1900 zur Rückzahl. Diese An. lagen bestehen aus 2 Portland-Cementfabriken und einem Kalkwerk. Die ältere an einem Kanal gelegene Fabrik I wurde 1891 neu erbaut und bis zu ca. 380 000 Fass Produktions- fähigkeit vergrössert. Die Fabrik II ist 1898 errichtet und vorläufig bis zu ca. 280 000 Fass Produktionsfähigkeit ausgebaut, kann aber bis zu derselben Höhe wie in Fabrik I gesteigert werden. Sie bezieht Kohlen und Thon auf dem Wasserwege mit Hilfe einer Drahtseilbahn. Das seit 1888 bestehende Kalkwerk ist eine am Kanal gelegene selbständige Anlage, in der hydraulischer Kalk fabriziert wird. Der Kalkstein, wird von der Kgl. Berginspektion Rüders- dorf bis auf das Fabrikterrain geliefert. Es sind von dem Vorbesitzer der Fabriken lang- jährige Verträge mit dieser Behörde abgeschlossen worden, die auf die Ges. beim Ankauf übertragen wurden. Jahresproduktion der Ges. jetzt über 800 000 t Cement und 350 000 hl hydraulischen Kalk. Cementproduktion 1898–1902: 173 506, 804 091. 767 260, 456 905, 758 989 Fass. Absatz 1902: 732 537 Fass. Arbeiterzahl in Rüdersdorf ca. 950, in Zossen ca. 350 Mann. Die Streitig- keiten mit dem aufgelösten Nordwest-Mitteldeutschen Cement-Syndikat sind 1902 durch Ver- gleich erledigt u. die der Ges. daraus entstandenen Verluste abgeschrieben. Im übrigen verlief das Jahr 1902 für die Ges. sehr ungünstig, besonders Zossen, das durch Wasser- einbruch der Thongrube in Mittenwalde sehr zu leiden hatte, erbrachte grossen Verlust. Der Gesamtfehlbetrag von M. 194 157 wurde auf R.-F. abgebucht. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien (konvert. Aktien Nr. 1–698, neue Aktien Nr. 699–4000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 750 000, erhöht 1885 u. 1888 um je M. 450 000, 1889 um M. 650 000, hiervon M. 550 000-an Bernoully & Co. zu pari und den Aktionären zu 130% angeboten, Rest von M. 100 000 von einem Konsortium zu 125 % übernommen. Die G.-V. v. 16. Mai 1893 beschloss Zusammenlegung von 3 Aktien zu 1 Aktie unter Zuzahlung von 4 % = M. 120, und von 4 Aktien zu 1 Aktie ohne Zuzahlung, sowie Rückkauf der nicht kon, Aktien bis zu M. 50 000 zum Tageskurse, jedoch nicht über 28 %. Die Konvertierung erfolgte bei M. 59 280 Zuzahlung bis zum 7. Juli 1894 mit M. 1 482 000 Aktien in 494 Aktien, ohne Zuzahlung in 204 Aktien bis zum 10. Juli 1894, nachdem zur Abrundung M. 2000 angekauft und vernichtet waren. Nicht konvertierte Aktien haben die Stimm- und Div.-Rechte verloren. Das hiernach auf M. 698 000 reduzierte A.-K. wurde sodann durch G.-V.-. vom 15. Nov. 1897 wieder um M. 302 000, div.-ber. ab 1. Jan. 1898, erhöht. Bezugs- recht der Aktionäre bis 17, Dez. 1897 zu 121 %. Die G.-V. vom 28. März 1899 beschloss zwecks Vergrösserung der Zossener Anlagen weitere Erhöhung um M. 1 000 000 in 1000, ab 1. Jan. 1899 div.-ber. Aktien à M. 1000, übernommen von einem Konsortium zu 150 4 % Stück-Zs. ab 1. Jan. 1899 und 1 % Reichsstempel, angeboten den Aktionären vom 27. April bis 4. Mai 1899 zu 156 – 1 % für Reichsstempel. Die G.-V. endlich vom 22. Mär 1900 beschloss zwecks Abstossung von durch den Ankauf der Rüdesdorfer Anlagen der Firma Guthmann & Jeserich entstandenen Bankier- u. Hypothekenschulden Erhöhung um M. 2 000 000 (auf M. 4 000 000) in 2000 neuen, ab 1. Jan. 1900 div.-ber. Aktien à M. 1000, übernommen von der Breslauer Disconto-Bank zu Berlin zu 230 %, angeboten den Aktionären 1: 1 vom 4.–17. April 1900 zum gleichen Kurse = 1 % Stempelgebühr und 4 % Stück-Zs. ab 1. Jan. 1900. Sämtliche mit der Neuausgabe verknüpfte Kosten trug die Bank, sie erhielt dagegen von der Ges. eine Vergütung von 5 % des Nominalbetrages. Hypotheken: M. 2 500 000 (Restkaufgeld siehe oben) zu 4 %, seitens der Ges. jederzeit, spät. aber 1./7. 1904 rückzahlbar, seitens des Gläubigers bis zu diesem Tage unkündbar. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St „Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, dann 4 % Div. vom Überschuss 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von M. 10 000), Rest zur Verf. d. G.. Bilanz am 31. Dez. 1902: Aktiva: Grundstücke 211 391, Gebäude 373 509, Invenia 246 172, fertige u. halbfert. Fabrikate, Material. u. Ersatzstücke 286 951, Kassa 19 462, Effekten